Nexus 9 im Test: Ein Google-Tablet für Gamer und iPad-Enttäuschte?
Nvidia Tegra K1: Pfeilschnelle Grafik für 3D-Spiele
Der Grafikchip ist das Prunkstück der aktuellen Nvidia-Chips und steckt auch im Nexus 9. Nvidia verspricht Grafik in Konsolen-Qualität und setzt dafür Technologien ein, die sich in Desktop-Chipsätzen bewährt haben. Wir spürten die positiven Effekte davon vor allem bei aufwändigen Spielen. Stellten wir beispielsweise beim Wasser-Jet-Rennspiel Riptide GP2 alle grafischen Details und die Auflösung auf Maximum, ruckelte selbst in hektischen Situationen nichts. Action-Kracher wie Modern Combat 5 liefen ebenfalls ohne zu ruckeln.
Kamera und Kopfhörerbuchse
Bild: teltarif.de
Auch die Benchmark-Ergebnisse lassen sich sehen: Im Antutu-Test kamen wir mit unserem Testexemplar auf 54 430 Punkte, im 3DMark wiederum auf knapp 25 900 Punkte - kaum ein anderes aktuelles Tablet erreicht diese Werte.
Multimedia und Speicherausstattung
Mit dem 4:3-Display macht das Tablet nach unseren Beobachtungen eine gute Figur bei Filmen und anderen Multimedia-Angeboten. Bei Filmen und Serien im 16:9-Format bleiben aber oben und unten schwarze Streifen. Dennoch zeigte das Tablet die Inhalte beinahe so groß an wie ein 16:10-Tablet mit 8-Zoll-Touchscreen. Bei Spielen und Videos machten die nach vorne gerichteten Stereo-Lautsprecher eine ganz gute Figur. Wenn wir die Lautstärke weit aufdrehten, vibrierte das Gehäuse des Tablets aber etwas und der Ton klang dumpf.
Für den Anschluss an einen Fernseher eignet sich das Tablet nicht - es fehlt an einem HDMI-Ausgang. Auch über USB lässt sich mit Hilfe eines Slimport-Adapters kein Video-Signal ausgeben. Spannend wäre eine solche Funktion gewesen, um das Tablet auch als Media Player zu nutzen. Mit einem Gamepad könnte es dann fast als Ersatz für eine Amazon-Fire-TV-Konsole dienen.
Das Display des Nexus 9 ist recht gut.
Bild: teltarif.de
Etwas rätselhaft ist, warum Google beim Nexus 6 den internen Speicher mit 32 GB oder 64 GB dimensioniert, beim Nexus-9-Tablet aber nur 16 GB und 32 GB anbietet. Für Spiele oder Multimedia-Daten ist da wenig Platz, zumal kein MicroSD-Slot zur Verfügung steht. Preislich betrachtet bleibt das Modell mit der kleinen Speicher-Konfiguration zwar unter der psychologisch wichtigen Marke von 400 Euro. Ein Aufpreis von 90 Euro für 16 GB mehr Speicher wirkt aber übermäßig - Spieler und Filmjunkies werden ihn aber wahrscheinlich bezahlen müssen.
In unserem Testzeitraum fiel die Akkulaufzeit des Tablets gut aus. Wir kamen stets ohne Probleme über den Tag. Längere Spiele-Sessions fordern aber ihren Tribut - ein Netzteil sollte im Zweifelsfall in der Nähe sein.
Android 5.0 ohne umfangreiche Tablet-Optimierungen
Wie bei Nexus-Hardware üblich, ist beim Nexus 9 Android ohne große Anpassungen installiert. Google verzichtet dabei auch auf Tablet-spezifische Features. Die Benutzeroberfläche zeigt auf dem Homescreen und im App Drawer immerhin mehr Apps an als beim Nexus 6. Software-Features, mit denen beispielsweise zwei Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm erscheinen könnten, fehlen auch beim Nexus 9. Hier ist also Tablet-Rohkost geboten - die Konkurrenz bietet mehr.
Alternativen: iPad Air 2 oder Nvidia Shield Tablet
Die mechanischen Tasten des Nexus 9 sind schwergängig.
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Gerade für Spieler ist die starke 3D-Leistung des Nexus 9 interessant, allerdings kommt das Nvidia Shield Tablet auf ähnlich hohe Resultate bei Benchmarks. Das Shield Tablet verfügt allerdings über ein schlechteres Display, dafür ist es aber auch günstiger.
Mit dem iPad Air 2 hat Apple ein starkes Tablet im Angebot, das für leistungshungrige Anwendungen ebenfalls gut gewappnet ist - die größere Auswahl an Speicher-Konfigurationen spricht für das Apple-Tablet. Kaum mehr in derselben Tablet-Kasse spielen Windows-Tablets wie das Surface Pro 3.
Mit dem Sony Xperia Z3 Tablet Compact steht ein etwas kleineres Tablet in den Startlöchern. Und Samsung hat das Tab S 8.4 im Angebot. Beide Tablets verlieren leistungsmäßig gegen das Nexus 9, kommen aber auch bei aufwändigen Spielen kaum an ihre Leistungsgrenzen.
Der hohe Preis für das Nexus 9 hatte bei der Vorstellung der neuen Google-Hardware-Generation für Aufsehen gesorgt. Geschlampt hat Google sicher nicht, aber in dieser Preiskategorie wünschen wir uns etwas mehr als nur ein solide verarbeitetes und schnelles Tablet. Fraglich bleibt zuletzt, ob das Nexus 9 tatsächlich eine gelungene Konkurrenz zum iPad Air 2 darstellt.
Gegenüber den beiden Nexus-7-Tablets fällt das Nexus 9 mit hoher Leistung auf. Der zusätzliche Platz auf dem Display macht Surfen und Arbeiten einfacher. Dafür ist das neue 9-Zoll-Tablet weniger mobil und deutlich schwerer als beispielsweise das Nexus 7 (2013). Das Nexus 10 kann Googles Neuling ohne Probleme übertrumpfen - wenngleich natürlich der kleinere Bildschirm zu berücksichtigen ist.
Fazit