Anwendungs-Beispiele

Neue Einsatzgebiete für Nahfunk NFC

Viele Smartphones bergen ein Geheimnis: In ihnen steckt für die Augen unsichtbar ein NFC-Nahfunkchip. Damit lassen sich viele nützliche Dinge erledigen. Doch von den Möglichkeiten wissen nur die wenigsten.
Von dpa / Paulina Heinze

NFC-Aufkleber NFC soll den Alltag leichter machen
Bild: teltarif.de
Die Einsatzgebiete der NFC-Technik sind sehr vielfältig und es kommen jeden Tag neue Anwendungen hinzu. Mit Apps wie NFC ReTag und Trigger [Link entfernt] (beide Android) oder Nokia NFC Writer (Windows Phone) lassen sich eigene NFC-Tags schnell selbst beschreiben - oder so programmieren, dass sie bestimmte Aktionen auslösen, wenn man mit dem Smartphone in ihre Nähe kommt. Ein am Nacht­tisch angebrachter Aufkleber kann so etwa automatisch Flugmodus und Wecker aktivieren, ein Tag an der Garderobe schaltet beim Betreten der Wohnung das WLAN ein und ein NFC-Aufkleber auf der Auto-Mittel­konsole aktiviert nach dem Einsteigen Bluetooth für die Freisprech­einrichtung sowie die Navi-App. Tags können auch als digitale Visiten­karte beschrieben werden. Die Kosten für einen Tag oder einen Sticker bewegen sich im Bereich von wenigen Cent bis hin zu gut einem Euro. Mit der App NFC ReTag können sogar alte, eigentlich schreibg­eschützte Hotel-, Einlass- oder Skipass­karten weiter­genutzt werden. Dazu nutzt die Anwendung einfach die ID-Nummer, die jeder NFC-Chip besitzt, um Aktionen auszulösen. In diesem Fall werden die NFC-Chips nicht mehr in ihrer alten Funktion weiterverwendet.

Amnesty International nutzt NFC für Ranhalten-Kampagne

NFC-Aufkleber NFC soll den Alltag leichter machen
Bild: teltarif.de
Marco Simonis von der Firma NFC21 hat gerade einen neuen Auftrag für Grab­schilder erhalten. Auf NFC-Chips in den Schildern sollen Informationen zur gewünschten Grabbepflan­zung gespeichert werden, die dann mit dem Smartphone ausgelesen werden können.

NFC-Technologie findet aber auch im Marketing-, PR- oder Kampagnen­bereich Anwendung. Dann werden etwa Internet­adressen im NFC-Chip hinterlegt - so wie bei der Ranhalten-Kampagne von Amnesty International, in deren Rahmen im Dezember 2014 Ansteck-Buttons mit NFC-Chips verteilt wurden. Hält man ein NFC-fähiges Handy an die Button, öffnet sich eine für mobile Geräte optimierte Unterstützungs- und Spenden­seite, auf der Menschen­rechtsver­letzungen geschildert werden. Vorbild sei eine ähnliche, erfolgreiche Aktion von UNICEF gewesen, sagt Kampagnen­koordinatorin Barbara Hohl.

NFC City Berlin

Das Bezahlen mit NFC und Smartphones will die Initiative "NFC City Berlin" voran­bringen, in der sich Händler und Mobilfunk­anbieter zusammen­geschlossen haben. In mehr als 1 000 Hauptstadt-Geschäften soll das mobile und kontaktlose Zahlen bereits möglich sein. Dafür bietet Vodafone seinen Kunden etwa eine digitale Geld­börse namens Wallet an. Auch Kredit­karten­informationen oder Monats­karten für den Nahverkehr sollen in Zukunft darauf abgelegt werden können. "Eine sehr transparente und sichere Methode", glaubt Vodafone-Sprecher Thorsten Höpken. "Alle Zahlvorgänge können über eine App nachvollzogen werden."

Verbraucher ohne NFC-fähiges Handy können die Technologie zum Bezahlen meist per NFC-Sticker nachrüsten, den sie aufs Handy kleben.

Nähere Informationen sowie die technischen Hintergründe zum RFID-Ableger NFC erhalten Sie auf unserer Infoseite.

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