Handytest

Das Touchscreen-Handy Nokia 5800 XpressMusic im Test

Nokias Touchscreen-Pionier beweist Qualität trotz Billig-Look
Von Sascha Recktenwald

Treue Nokia-Anhänger mussten sich in Geduld üben, bis der finnische Handyhersteller endlich dem Trend der Zeit folgte und sein erstes Touchscreen-Handy auf den Markt brachte. Das 5800 XpressMusic wurde somit gewissermaßen sehnsüchtig erwartet und muss sich nun nicht nur kritischen Blicken stellen, sondern sich auch mit Apples iPhone messen lassen. Waren die Finnen jahrelang mit ihren Geräten Trendsetter, konnte sich Apple mit seinem Kult-Handy einen sicheren Platz auf dem Smartphone-Markt erkämpfen und sicherlich den ein oder anderen Nokia-Anhänger als Kunde gewinnen. Ob sich für die Fangemeinde das Warten gelohnt hat und ein Nokia-Handy auch ohne gewöhnliche Tastatur noch ein echtes Nokia-Handy ist, lesen sie in unserem Testbericht.

Außen Trabi, innen Volkswagen

Nokia 5800 XpressMusic

Böse Zungen könnten behaupten, das Nokia 5800 XpressMusic solle nur die Wartezeit auf das ebenfalls sehnsüchtig erwartete N97 verkürzen. Der kleine Bruder des N97 wildert allerdings in einem komplett anderen Revier: XpressMusic steht bei den Finnen für eine junge Zielgruppe und vor allem "fetten" Sound. So dürfte das Nokia 5800 XpressMusic wohl häufiger in der U-Bahn als im Geschäftsmeeting entdeckt werden. Nokia 5800 XpressMusic mit Stylus
Foto: Nokia
Dass Nokia bei seinem ersten Touchscreen-Handy nicht mit silbergrauer Edel-Optik auftrumpft, verwundert daher weniger, überraschend ist allerdings das doch unheimlich billig wirkende Äußere. Schon fast wie ein einfacher Handy-Dummy wirkt das Smartphone. Das Gewicht ist akzeptabel: 109 Gramm bringt das Nokia 5800 XpressMusic auf die Waage und somit auf die Hand. Ein wulstiger Rahmen umgibt das 111,0 mal 51,7 mal 15,5 Millimeter große Gerät, ein wahlweise blauer oder roter Farbstreifen umrundet das Chassis und versprüht den Charme der späten Siebziger. Doch Kult kann man nicht erzwingen: So wirft das nokia-unwürdige Äußere Fragen nach der Qualität auf, und siehe da: Nichts ist schief oder gibt an Stellen nach, an denen es das nicht tun sollte. Die Verarbeitung überzeugt und entschädigt etwas für die Billig-Optik.

Finnischer Touchscreen-Pionier

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Bei ihrem Touchscreen-Pionier verzichten die Finnen nicht ganz auf Tasten. Unter dem 39 mal 69 Millimeter messenden Display sind drei schmale Tasten in einer Reihe angebracht, bei angeschaltetem Gerät dezent rot, grün und weiß beleuchtet. Sie dienen dazu, Gespräche anzunehmen oder zu beginnen, zu beenden sowie das Hauptmenü aufzurufen. Das Nokia 5800 XpressMusic
Foto: Nokia
Die Lautstärke lässt sich über zwei angenehm leicht bedienbare Tasten auf der rechten Seite regeln. Etwas darunter findet man einen Schieber, um das berührungsempfindliche Touchscreen zu sperren beziehungsweise freizugeben. Der Einschaltknopf findet sich am oberen Rand und dient ebenfalls dazu, zwischen verschiedenen Profilen wie Laut, Leise und Vibration umzuschalten. Nokia-Fans finden sich sofort zurecht. Nur der Auslöser der 3,2-Megapixel-Kamera findet sich an der rechten Seite weit unten und scheint auf den ersten Blick wahllos untergebracht. Hält man das 5800 XpressMusic im Querformat um zu fotografieren, macht die Lage der Taste allerdings wieder Sinn, da sie sich nun rechts oben befindet und so mit einer Hand zu bedienen ist.

Warum sich der SIM-Karten-Wechsel als äußerst heimtückisch erweist und wo das 5800 XpressMusic wahre Stärke zeigt, lesen Sie auf der folgenden Seite.

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