Nokia Lumia 900 Test: Was kann das Windows-Phone-Flaggschiff?
Keine großen Ausreißer leistet sich sich das Nokia Lumia 900 bei den Kernaufgaben eines Handys. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist sehr ordentlich, beide Gesprächspartner sind im Regelfall klar und deutlich zu verstehen. Beim SMS-schreiben kommt erneut die gute und große Tastatur zum Einsatz, Tippfehler halten sich nach einer gewissen Eingewöhnung in sehr überschaubaren Grenzen. Einzig das intelligente Wörterbuch von Windows Phone zeigt sich zu Anfang nicht immer auf der Höhe und erkennt einige Begriffe nicht - zum Glück ist es lernfähig. Der leider fest verbaute Akku mit seiner Kapazität von 1 830 mAh ist stark genug, um bei normaler Nutzung zwei bis drei Tage durchzustehen. Auch bei intensiver Nutzung schafft das Windows Phone einen ganzen Tag abseits der Steckdose, in knapp zwei Stunden ist es wieder vollständig geladen.
Die Bildschirmtastatur des Nokia Lumia 900 funktioniert hervorragend
Bild: teltarif.de
Legt man das Nokia Lumia 900 neben das
vor rund einem halben Jahr erschienene Lumia 800,
fallen auf den ersten Blick kaum Unterschiede auf. Der Blick ins Details lohnt
sich allerdings, denn obwohl beide Smartphones, vor allem wegen der strengen Vorgaben von
Microsoft, beispielsweise in Sachen Prozessor, Speicherplatz, Schnittstellen und
Display-Auflösung identisch sind, unterscheiden die sich doch in einigen Punkten.
Unterschiede zwischen Nokia Lumia 900 und Lumia 800
Bild: teltarif.de
Beide Smartphones haben ein weitgehend identisch
gestaltetes Gehäuse aus Polycarbnoat zu bieten, das aus einem Kunststoff-Block
herausgefräst wurde. An der Oberseite jedoch hat sich Nokia
von der zwar schönen, aber auch fragilen Klappe über dem Micro-USB-Port getrennt. Auch
der Schacht für die MicroSIM wurde umgestaltet, nun ist ein Werkzeug - eine Büroklammer
tut's allerdings auch - zum Öffnen der Schublade nötig. Zudem wurde das Mikrofon für
Videoaufnahmen, das beim Lumia 800 neben der Foto-LED sitzt, auf die Oberseite
umgezogen. Die Unterseite mit den feinen Bohrungen sowie die Rück- und Seitenansichten
sind bei beiden Handys gleich. Das Display, das beim Lumia 800
an den Rändern gebogen ist und nahtlos in das Gehäuse übergeht, ist beim Lumia 900
gerade und durch einen merklichen Rand, der unter anderem die Festigkeit erhöhen soll,
abgegrenzt. Am Ende wirkt das eigentlich Top-Modell Lumia 900 insgesamt
pragmatischer und weniger edel als sein Quasi-Vorgänger.
Das große Display ist Segen und Fluch zugleich
Gleiche Auflösung bei mehr Diagonale sorgt für größere Schaltflächen
Bild: teltarif.de
In der Hand liegen beide Lumias gut, das um 18 Gramm höhere Gewicht des großen
Modells fällt kaum auf. Allerdings ist das Lumia 800 mit seinem um 0,6 Zoll
kleineren Bildschirm deutlich kompakter und problemlos mit einer Hand zu bedienen.
Andererseits funktioniert auf dem großen Display das Tippen besser und Inhalte, etwa
beim Surfen, werden größer dargestellt. Hier regiert ein wenig der persönliche Geschmack.
Bei der Software unterscheidet sich kaum etwas, lediglich die Tethering-Lücke besteht
beim Lumia 800 weiterhin.
Beide Displays haben ordentliche Blickwinkel zu bieten
Bild: teltarif.de
Die Hauptkamera von Carl Zeiss mit ihrer Auflösung von 8 Megapixel und 720p-Videos
liefert bei beiden Lumias gute Ergebnisse. Mit der zusätzlichen Frontkamera hat das
Lumia 900 dem kleinen Bruder allerdings etwas voraus. Die Soundqualität der internen
Lautsprecher unterscheidet sich nicht merklich, gleiches gilt für die Ausgabe über Kopfhörer.
Auch bei der Akku-Leistung liegen beide fast gleichauf,
der mit 1 450 mAh etwas schwächere Akku des Lumia 800 bringt dank des
kleineren Displays fast so gute Werte zustande wie der des Lumia 900, das wenige
Stunden länger durchhält.
Zu guter Letzt klären wir auf der dritten Seite die Frage, für wen der Kauf des Nokia Lumia 900 sinnvoll ist und wie unser Fazit ausfällt.