Handy-Test

Nokia Lumia 900 Test: Was kann das Windows-Phone-Flaggschiff?

Vergleich mit dem Lumia 800 zeigt einige Unterschiede auf
Von Steffen Herget

Keine großen Ausreißer leistet sich sich das Nokia Lumia 900 bei den Kernaufgaben eines Handys. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist sehr ordentlich, beide Gesprächspartner sind im Regelfall klar und deutlich zu verstehen. Beim SMS-schreiben kommt erneut die gute und große Tastatur zum Einsatz, Tippfehler halten sich nach einer gewissen Eingewöhnung in sehr überschaubaren Grenzen. Einzig das intelligente Wörterbuch von Windows Phone zeigt sich zu Anfang nicht immer auf der Höhe und erkennt einige Begriffe nicht - zum Glück ist es lernfähig. Der leider fest verbaute Akku mit seiner Kapazität von 1 830 mAh ist stark genug, um bei normaler Nutzung zwei bis drei Tage durchzustehen. Auch bei intensiver Nutzung schafft das Windows Phone einen ganzen Tag abseits der Steckdose, in knapp zwei Stunden ist es wieder vollständig geladen.

Nokia Lumia 900

Die Bildschirmtastatur des Nokia Lumia 900 funktioniert hervorragend Die Bildschirmtastatur des Nokia Lumia 900 funktioniert hervorragend
Bild: teltarif.de
Legt man das Nokia Lumia 900 neben das vor rund einem halben Jahr erschienene Lumia 800, fallen auf den ersten Blick kaum Unterschiede auf. Der Blick ins Details lohnt sich allerdings, denn obwohl beide Smartphones, vor allem wegen der strengen Vorgaben von Microsoft, beispielsweise in Sachen Prozessor, Speicherplatz, Schnittstellen und Display-Auflösung identisch sind, unterscheiden die sich doch in einigen Punkten.

Unterschiede zwischen Nokia Lumia 900 und Lumia 800 Unterschiede zwischen Nokia Lumia 900 und Lumia 800
Bild: teltarif.de
Beide Smartphones haben ein weitgehend identisch gestaltetes Gehäuse aus Polycarbnoat zu bieten, das aus einem Kunststoff-Block herausgefräst wurde. An der Oberseite jedoch hat sich Nokia von der zwar schönen, aber auch fragilen Klappe über dem Micro-USB-Port getrennt. Auch der Schacht für die MicroSIM wurde umgestaltet, nun ist ein Werkzeug - eine Büroklammer tut's allerdings auch - zum Öffnen der Schublade nötig. Zudem wurde das Mikrofon für Videoaufnahmen, das beim Lumia 800 neben der Foto-LED sitzt, auf die Oberseite umgezogen. Die Unterseite mit den feinen Bohrungen sowie die Rück- und Seitenansichten sind bei beiden Handys gleich. Das Display, das beim Lumia 800 an den Rändern gebogen ist und nahtlos in das Gehäuse übergeht, ist beim Lumia 900 gerade und durch einen merklichen Rand, der unter anderem die Festigkeit erhöhen soll, abgegrenzt. Am Ende wirkt das eigentlich Top-Modell Lumia 900 insgesamt pragmatischer und weniger edel als sein Quasi-Vorgänger.

Das große Display ist Segen und Fluch zugleich

Gleiche Auflösung bei mehr Diagonale sorgt für größere Schaltflächen Gleiche Auflösung bei mehr Diagonale sorgt für größere Schaltflächen
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In der Hand liegen beide Lumias gut, das um 18 Gramm höhere Gewicht des großen Modells fällt kaum auf. Allerdings ist das Lumia 800 mit seinem um 0,6 Zoll kleineren Bildschirm deutlich kompakter und problemlos mit einer Hand zu bedienen. Andererseits funktioniert auf dem großen Display das Tippen besser und Inhalte, etwa beim Surfen, werden größer dargestellt. Hier regiert ein wenig der persönliche Geschmack. Bei der Software unterscheidet sich kaum etwas, lediglich die Tethering-Lücke besteht beim Lumia 800 weiterhin.

Beide Displays haben ordentliche Blickwinkel zu bieten Beide Displays haben ordentliche Blickwinkel zu bieten
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Die Hauptkamera von Carl Zeiss mit ihrer Auflösung von 8 Megapixel und 720p-Videos liefert bei beiden Lumias gute Ergebnisse. Mit der zusätzlichen Frontkamera hat das Lumia 900 dem kleinen Bruder allerdings etwas voraus. Die Soundqualität der internen Lautsprecher unterscheidet sich nicht merklich, gleiches gilt für die Ausgabe über Kopfhörer. Auch bei der Akku-Leistung liegen beide fast gleichauf, der mit 1 450 mAh etwas schwächere Akku des Lumia 800 bringt dank des kleineren Displays fast so gute Werte zustande wie der des Lumia 900, das wenige Stunden länger durchhält.

Zu guter Letzt klären wir auf der dritten Seite die Frage, für wen der Kauf des Nokia Lumia 900 sinnvoll ist und wie unser Fazit ausfällt.

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