o2: Genion-Pionier schränkt mobile Festnetznummer ein
Wie berichtet sind seit dem 5. April die neuen Vertrags- und Prepaidtarife von o2 verfügbar. Gegenüber den bisherigen Preismodellen haben sich die Grundgebühren erhöht. Dafür bekommen die Kunden verbesserte Inklusivleistungen. Das gilt zumindest auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass sich o2 mit seinen neuen Verträgen zumindest teilweise von einem Feature verabschiedet, das vom Unternehmen - damals noch unter dem Namen Viag Interkom - auf dem deutschen Markt eingeführt wurde.
Startete der Münchner Mobilfunk-Netzbetreiber 1999 unter dem Namen Genion die ersten Mobilfunktarife, mit denen die Kunden neben einer klassischen Handynummer auch eine Festnetznummer für die günstige Erreichbarkeit bekamen, wird dieses Feature nun in einigen Tarifen abgeschafft. Beworben wird die Festnetz-Rufnummer für o2 Mobile überhaupt nicht mehr.
o2 Mobile teilweise ohne Festnetznummer
Screenshot: teltarif.de, Quelle: o2online.de
Ein Blick auf die aktuelle Preisliste der Telefónica-Marke zeigt: Ganz abgeschafft wurde die Ortsnetz-Rufnummer auf dem Handy nicht. In den o2 Mobile Boost- und Unlimited-Tarifen kann eine Festnetznummer weiterhin genutzt werden, nicht aber in den o2 Mobile Standard-Tarifen. Diese sind monatlich 5 Euro günstiger. Dafür müssen die Kunden neben der Festnetznummer auch auf die o2-Connect-Funktion verzichten. Zudem steht gegenüber dem Boost-Vertrag der gleichen Tarifstufe 50 Prozent weniger Datenvolumen zur Verfügung.
o2 Connect kann richtig teuer werden
In den Boost-Tarifen ist weiterhin die o2 Connect Funktion enthalten. Damit bekommen die Kunden ohne monatliche Zusatzkosten neben der Hauptkarte bis zu zwei MultiCards und sieben Datenkarten (bei Bedarf auch als eSIM-Profil). Anders als bisher ist die Aktivierung der zusätzlichen SIM-Karten nicht mehr kostenlos. Stattdessen werden jeweils 19,99 Euro berechnet.
Weitere Verschlechterung: In der Preisliste gibt es keine Informationen zu Vergünstigungen für die "Generation 60+" mehr. Der Rabatt wurde offenbar eingestellt. Lediglich die Preisvorteile für Kunden im Alter unter 28 Jahren bleiben erhalten.
Den Wegfall der Festnetznummer in einigen o2-Tarifen mögen manche Kunden bedauern. In Zeiten von Allnet-Flatrates dürfte die Bedeutung aber stark abgenommen haben. Die Anschlussgebühren bei o2 Connect dürften vor allem dazu beitragen, dass Nutzer keine Karten bestellen, die sie letztendlich nicht benötigen. Das MultiCard-Angebot ist immer noch günstiger als bei den meisten Mitbewerbern, wo in nahezu allen Tarifen zusätzliche monatliche Kosten anfallen, wenn der Kunde mehr als eine SIM-Karte nutzen möchte.
Inzwischen teilte die Telefónica-Pressestelle auf Anfrage von teltarif.de mit, die Preisliste auf der o2-Webseite sei "nicht ganz korrekt".