Darum surfen o2-Kunden derzeit schneller als gebucht
o2 bietet seit Anfang April neue Tarife für Smartphone-Nutzer an. Bei diesen wurden die monatlichen Grundgebühren gegenüber den bisherigen Preismodellen erhöht. Im Gegenzug hat die Telefónica-Kernmarke die Inklusivleistungen verbessert. So ist beispielsweise aus o2 Free Unlimited Basic für 29,99 Euro im Monat der neue Tarif o2 Mobile Unlimited Basic geworden, der mit einer monatlichen Grundgebühr von 32,99 Euro zu Buche schlägt.
Wie das Wort "Unlimited" in der Bezeichnung des Tarifs andeutet, haben die Kunden eine echte Mobilfunk-Flatrate zur Verfügung. Neben unbegrenzten Telefonaten und SMS in alle deutschen Netze steht auch eine Flatrate für den mobilen Internet-Zugang über LTE und 5G zur Verfügung.
o2-"Fehler" sorgt für temporäre Verbesserung
Foto: o2
Im alten Tarif lag die maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit bei 2 MBit/s. Wer sich für den o2 Mobile Unlimited Basic entscheidet, kann mit bis zu 3 MBit/s im Downstream surfen und downloaden. Für Kunden, denen diese Bandbreite nicht ausreicht, bietet o2 die Unlimited-Tarife Smart und Max mit bis zu 15 MBit/s für 42,99 Euro im Monat bzw. bis zu 500 MBit/s für 62,99 Euro monatlich an.
30 statt 3 MBit/s?
Wir wollten eigentlich testen, wie gut ein mobiler Internet-Zugang mit bis zu 3 MBit/s im Downstream in der Praxis funktioniert. Kann man mit der Performance der vergleichsweise günstigen o2-Flatrate noch sinnvoll am Notebook arbeiten? Lassen sich Videostreaming-Dienste nutzen und wenn ja, wie gut ist die Streaming-Qualität? Radio- und Musikstreaming, Surfen und Chatten sollten problemlos möglich sein, wie sich bereits bei unserem Test mit der 384-kBit/s-Flatrate gezeigt hat, die o2 - ebenfalls seit Anfang April - auf Prepaidbasis anbietet.
Mobiler Internet-Zugang mehr als zehnmal so schnell wie erwartet
Screenshot: teltarif.de
Zum Test haben wir eine SIM-Karte mit dem Tarif o2 Mobile Unlimited Basic in ein iPhone 14 Pro eingelegt und einen Nachmittag lang per Tethering zum Computer über diesen Internet-Zugang gearbeitet. Das klappte "zu gut" für angebliche 3 MBit/s. Speedtests - sowohl direkt am Smartphone, als auch über den verbundenen Computer - zeigten schnell, dass da etwas nicht stimmt. Wir erreichten zum Teil Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 30 MBit/s - also das Zehnfache der vertraglich zugesicherten Leistung.
Nachdem der Performance-Schub auch über einen Zeitraum von mehreren Tagen reproduzierbar war, fragten wir bei der Telefónica-Pressestelle nach, wie es zu dieser unerwarteten Verbesserung kommt. "Aufgrund eines technischen Fehlers kann es derzeit in seltenen Fällen vorkommen, dass Kundinnen und Kunden vorübergehend höhere Geschwindigkeiten zur Verfügung stehen. Wir arbeiten bereits an der Behebung", so die Antwort aus München.
3-MBit/s-Tarif laut Mein-o2-App korrekt geschaltet
Screenshot: teltarif.de
Wie viele Nutzer von der vorübergehenden, ungewollten Verbesserung profitieren, ist nicht bekannt. Kunden sollten aber darauf vorbereitet sein, dass der Zugang jederzeit wieder auf die vertraglich vereinbarten 3 MBit/s limitiert werden kann.
Einen umgekehrten Effekt haben Nutzer von o2 Multicards beobachtet. Hier kam es auf den zusätzlichen SIM-Karten zu deutlich niedrigeren Surfgeschwindigkeiten als auf der Hauptkarte.