Fast 100 Euro monatlich: Darum wird die o2-Flatrate so teuer
Hintergründe zur o2-Preiserhöhung
Fotos: o2/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Wie berichtet hat o2 eine drastische Preiserhöhung für seine echte Mobilfunk-Flatrate angekündigt. Interessenten, die sich an 5. Juli für den Tarif o2 Mobile Unlimited Max entscheiden, zahlen dafür stolze 99,99 Euro pro Monat. Derzeit ist der Vertrag mit den gleichen Inklusivleistungen schon für 62,99 Euro zu bekommen. Anders als bei früheren Preiserhöhungen von o2 werden bei der echten Flatrate die Kosten erhöht, ohne dass die Kunden zusätzliche Leistungen bekommen.
Doch wie kommt es zu dieser deutlichen Verteuerung? Dazu sagt die Telefónica-Pressestelle auf Anfrage von teltarif.de: "Aufgrund der Netzverbesserungen im letzten Jahr halten wir den neuen Preis für einen unbegrenzten Datenverbrauch im sehr guten Netz für angemessen. Für preissensible Kundengruppen und für unseren Bestand haben wir zum Beispiel mit dem Kombi-Vorteil weiterhin sehr gute Angebote, die alle Bedürfnisse decken."
Die Pressestelle des in München ansässigen Telekommunikationskonzerns räumt aber auch ein, dass die Preiserhöhung mit dem Nutzungsverhalten der Kunden zusammenhängen könnte: "In der Tat haben Kunden, die stationäre Tarife nutzen, einen deutlich höheren Verbrauch, und wir können rechtlich nicht zwischen den beiden unterscheiden."
Routerfreiheit kann zum Nachteil werden
Hintergründe zur o2-Preiserhöhung
Fotos: o2/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Anders ausgedrückt: Ein für die Smartphone- und Tablet-Nutzung kalkulierter Flatrate-Tarif kann aufgrund der Routerfreiheit auch in einer AVM FRITZ!Box6850 5G oder einem Netgear Nighthawk M6 genutzt werden (um nur zwei Beispiele zu nennen), um anstelle eines DSL-, Kabel oder Glasfaser-Anschlusses den heimischen Internet-Zugang herzustellen. Der Netzbetreiber hat keine rechtliche Handhabe, gegen diese Praxis vorzugehen.
Am Smart-TV im Wohnzimmer ist Streaming in 4K-Qualität Standard. Über das WLAN-Radio oder den Smart Speaker läuft unter Umständen immer ein Webradio-Programm oder Musikstreaming-Dienst mit. Nebenbei fallen Windows-Updates an oder man tauscht mit Freunden und Bekannten Urlaubsfilme und andere Dateien aus. Dabei werden wesentlich mehr Daten als bei der rein mobilen Nutzung übertragen.
Die Telefónica-Pressestelle sagt: "Wir kalkulieren unsere Tarife auf Basis von Wirtschaftlichkeit und Rentabilität." Das ist aus Kundensicht unerfreulich, aus Anbietersicht aber durchaus nachvollziehbar. Und wenn sich aufgrund der Routerfreiheit die Voraussetzungen geändert haben, muss der Anbieter ggf. neu kalkulieren. Das ist unschön, aber allemal besser, als unliebsamen Kunden ohne Vorwarnung den Vertrag zu kündigen.