Interview

o2 zum Handy-Verkauf: "Wir wollen die Kunden nicht bevormunden"

Viele o2-Kunden haben das starre Hardware-Abomodell über 24 Monate zunehmend als Bevormundung empfunden. Im Interview geht Markus von Böhlen von o2 auf die Preisgestaltung ein und auch darauf, welche Geräte angeboten werden und welche teilweise recht unbekannten Hardware-Services o2 bietet.
Von

Zusätzlich zum Hardware-Verkauf soll aber in Zukunft der Kundenservice vermehrt im Vordergrund stehen, sowohl online als auch offline in den Shops. o2 bietet beispielsweise eine Reparaturannahme in allen Shops, die Geräte werden dann allerdings nicht vor Ort repariert, sondern zu einer offiziellen Vertragswerkstatt des Herstellers geschickt. Das soll in Zukunft direkt erfolgen: Bislang wurde das Gerät noch zu einem Partner geschickt, der das Smartphone erst einmal begutachtete und dann an das richtige Reparaturcenter weiterleitete. Dieser Schritt fällt nun weg, auch um die Wartezeit für den Kunden zu verkürzen. Der Reparaturservice wird seit dem letzten Quartal 2016 nicht nur in den o2-Shops, sondern auch online angeboten - und dies wird von den Kunden offenbar sehr gut angenommen. Der Kunde wird nun über jeden Schritt (Gerät beim Service angekommen, Kostenvoranschlag erstellt usw.) direkt informiert.

Markus von Böhlen Markus von Böhlen, Director Devices, Trading & Supplychain bei Telefónica Deutschland
Bild: Telefonica Deutschland
Zusätzlich gibt es laut von Böhlen in fast allen o2-Shops mindestens einen o2-Guru, der dem Käufer beim Einrichten des Smartphones helfen kann. Dazu gehöre auch die Portierung der Daten vom alten auf das neue Gerät. Es sei auch möglich, ein online gekauftes Gerät offline im Shop zurückzugeben, wenn der Kunde nicht zufrieden ist. Auch der Umtausch in ein anderes Modell ist im Store möglich.

Seit neuestem bietet o2 auch die Datenrettung an, wenn der Handy-Nutzer beispielsweise aus Versehen wichtige Daten oder liebgewonnene Fotos gelöscht hat oder aufgrund eines Defekts nicht mehr an die Daten kommt. o2 will laut Aussage des Managers den Kunden mit seinem Gerät keineswegs alleine lassen und das Service-Portfolio noch weiter ausbauen.

Auch Blau-Kunden sollen profitieren

Nach dem Relaunch der Telefónica-Marke Blau gibt es dort vermehrt Tarife gebündelt mit subventionierter Hardware. Dieses Angebot soll zukünftig erweitert werden. Das Ziel des Konzerns ist es, zu einem Preispunkt von rund 20 Euro monatlich einen attraktiven Tarif gekoppelt mit einem Smartphone aus dem mittleren Preissegment zu vertreiben.

Der Direktverkauf von Handys ohne Koppelung an einen Tarif soll dann irgendwann auch über Blau starten, dazu konnte Markus von Böhlen allerdings noch keine näheren Angaben machen. Momentan sind die Geräte dort nur mit Tarif bestellbar.

Die aktuelle Blau-Aktion haben wir in diesem Artikel vorgestellt: LTE-Allnet samt Galaxy A5 (2016) unter 20 Euro monatlich.

Mehr zum Thema Telefónica (o2)