Jubiläum

Jubiläum: Der PC wird 30 Jahre alt

1981 brachte IBM den ersten Personal Computer auf den Markt
Von Marc Kessler

IBM 5150 Der IBM-PC 5150
Foto: IBM
Vor ziemlich genau 30 Jahren - am 12. August 1981 - brachte IBM den weltweit ersten Personal Computer (PC) mit der Typenbezeichnung 5150 auf den Markt. Auf dieses Jubiläum weist der Branchenverband BITKOM hin. Mit dem IBM 5150 wurde erstmals ein Standard gesetzt, der die rasante Verbreitung von PCs in Unternehmen und Privathaushalten begründete und den Grundstein für den Aufstieg von Microsoft und Intel legte.

Eine Besonderheit dieses Rechners war sein modularer Aufbau: Neue Funktionen oder leistungsfähigere Komponenten konnten durch Steckkarten nachgerüstet werden. Zur starken Verbreitung trug auch das offene Konzept bei: Andere Hersteller durften die grundlegende Architektur ohne Lizenzabgaben nachbauen. Durch den modularen Aufbau und das offene Konzept entwickelte sich der IBM-PC schnell zu einem Standard.

PC-Verkäufe steigen weiter an

IBM 5150 Der IBM-PC 5150
Foto: IBM
Auch 30 Jahre und zahlreiche Geräte-Generationen später verkaufen sich PCs sehr gut. 2010 wurden nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IDC weltweit 346,2 Millionen PCs abgesetzt. Das European Information Technology Observatory (EITO) kommt für Deutschland auf 13,7 Millionen verkaufte PCs - so viele wie nie zuvor. Auch für 2011 werden weitere Steigerungen vorausgesagt: Der weltweite PC-Absatz soll 2011 auf 405,9 Millionen PCs ansteigen. Für Deutschland prognostiziert EITO mit 15,4 Millionen verkauften PCs in diesem Jahr ebenfalls eine weitere Zunahme.

Während Commodore, Apple und Hewlett-Packard bereits seit Mitte der 70er Jahre kleinere Rechner im Markt hatten, startete IBM erst 1981, brachte damit aber den ganzen Markt in Schwung. Die Ingenieure griffen auf Standardbauteile zurück und benötigten für den 5150 nur wenige Monate Entwicklungszeit. Das Betriebssystem kaufte man von einem noch jungen Unternehmen zu: Microsoft.

Grundstein für den Erfolg von Microsoft und Intel

Dieses hatte zwar auch keine passende Software vorrätig, Bill Gates und Paul Allan erkannten jedoch die Bedeutung des IBM-Auftrags. Die beiden Microsoft-Gründer kauften Systemsoftware von anderen Entwicklern ein und lizensierten diese als PC-DOS 1.0 an IBM. Den Prozessor für den 5150 lieferte Intel. Diese Kombination wurde später als "Wintel" bezeichnet. Der Grundstein für den Erfolg von Microsoft und Intel war damit gelegt. Bis heute wird ein Großteil der Personal Computer mit einem Betriebssystem von Microsoft und einem Prozessor von Intel ausgeliefert.

Prozessorgeschwindigkeit betrug 4,7 MHz

Aus heutiger Sicht erscheinen die Spezifikationen des 5150 spärlich: Der Anwender konnte auf eine Intel-CPU mit 4,7 MHz zurückgreifen. Als Arbeitsspeicher dienten, je nach Ausstattung, 16 oder 64 kB. Die Daten wurden auf 5,25 Zoll großen Disketten gespeichert. Das Betriebssystem lag nur auf einer Diskette vor, erst das Nachfolgemodell verfügte über eine Festplatte. Zwar war die technische Ausstattung durchschnittlich, da es aber Office-Software wie die Tabellenkalkulation Lotus 1-2-3 für die neue Plattform gab, verbreitete sich der 5150 schnell in der Arbeitswelt. Personal Computer, denen das Attribut "IBM-kompatibel" fehlte, ließen sich nach dem 5150 für lange Jahre nur noch mit Mühe verkaufen.

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