Rösler: E-Plus-Kauf darf Preiswettbewerb nicht einschränken
Philipp Rösler sorgt sich um den Preiswettbewerb angesichts der Übernahme von E-Plus durch o2.
Bild: dpa
Die Bundesregierung stellt beim Verkauf des
Mobilfunkbetreibers E-Plus an den Telefónica-Konzern Bedingungen.
"Der Preiswettbewerb muss bleiben, es darf keine Kostenspirale nach
oben geben", sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler
(FDP) dem Handelsblatt
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. Für die Akzeptanz der
Kunden und damit für den Erfolg der Fusion sei entscheidend,
dass die Interessen der Mobilfunknutzer gewahrt blieben. Zudem
müssten die bisherigen Qualitätsstandards und auch Investitionen in
ein hochleistungsfähiges Mobilfunknetz gewährleistet sein.
Dem geplanten Kauf droht Widerstand
Philipp Rösler sorgt sich um den Preiswettbewerb angesichts der Übernahme von E-Plus durch o2.
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Bei der Fusion droht auch Widerstand vom Bundeskartellamt. "Die
Verringerung von vier auf drei Anbieter ist wettbewerbsrechtlich
alles andere als ein Selbstläufer, zumal gerade E-Plus in der
Vergangenheit beim Preiswettbewerb besonders aktiv war", sagte der
Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, der dpa.
"Wir sehen natürlich auch den hohen Investitionsbedarf in der
Branche und den daraus resultierenden Konsolidierungsdruck. Hier
steht eine sehr sorgfältige Prüfung an."
Auch der mexikanische KPN-Großaktionär Carlos Slim meldet Bedenken an. Über América Móvil hält er rund 30 Prozent der Anteile des niederländischen KPN-Konzern. Seine Vertreter im Vorstand haben zunächst gegen die Übernahme gestimmt. Carlos Slim hält die Kaufsumme für zu niedrig und hofft, mit seinem Widerstand den Preis noch in die Höhe zu treiben. Wie bereits berichtet, soll er aber nicht grundsätzlich gegen den Verkauf sein.
Auch aus Brüssel droht dem Vorhaben Ungemach. Von dort war zu hören, dass die EU-Kommission die Bewertung des Deals an sich ziehen könnte. Die Kommission hat bereits mehrfach Bedenken über das Preisniveau in Deutschland geäußert. Ob die Kommission aber den Zusammenschluss verhindern wird, ist fraglich.