Neue Snapdragons von Qualcomm: Sind sie wirklich besser?
Qualcomm hat einen Schwung neuer Smartphone-Chipsätze vorgestellt, die Modelle von der unteren Einsteigerklasse bis zur gehobenen Mittelklasse antreiben sollen. Namentlich handelt es sich um die SoCs Snapdragon 480 Plus 5G, Snapdragon 680 4G, Snapdragon 695 5G und Snapdragon 778G Plus 5G. Ein Vergleich mit den Vorgänger-Plattformen offenbart, dass alle Neuheiten über eine geringfügig gesteigerte Prozessor-Taktrate verfügen. Ferner wurde bei Snapdragon 480+ 5G sowie Snapdragon 695 5G die 5G-Upload-Geschwindigkeit merklich erhöht. Schade: bei manchen Chipsätzen gibt es Nachteile gegenüber der vorangegangenen Generation.
Snapdragon 480 Plus 5G und Snapdragon 680 4G im Detail
Neue SoCs von Qualcomm
Qualcomm
Via Pressemitteilung informiert der kalifornische Halbleiter-Spezialist für mobile Endgeräte über seine neuesten Kreationen. Der Snapdragon 480 Plus 5G stellt dabei das günstigste Exemplar dar. Die Octa-Core-CPU mit Kryo-460-Architektur bekam 200 MHz an zusätzlicher maximaler Taktrate spendiert, wodurch es nun 2,2 GHz in der Spitze sind. In puncto LTE-Performance gibt es keine Verbesserung, es bleibt bei bis zu 800 MBit/s im Down- und 210 MBit/s im Upload. Während die 5G-Download-Rate ebenfalls bei 2,5 GBit/s stagniert, wurde die Upload-Rate von 660 MBit/s auf 1,5 GBit/s erhöht.
Der Snapdragon 480 Plus 5G klingt also wie eine sinnvolle Weiterentwicklung. Das kann man beim Snapdragon 680 4G nur bedingt behaupten. Die CPU-Taktrate dieses Chipsatzes wurde mit Blick auf den Snapdragon 678 ebenfalls um 200 MHz auf 2,4 GHz gesteigert, außerdem gibt es eine verbesserte 6-nm-Fertigung anstatt einer 11-nm-Fertigung. Die eigentlichen Prozessorkerne sind jetzt der neuen Kyro-265-Architektur zuzuordnen, davor gab es die Kyro-460-Architektur. Ferner hat Qualcomm den Bildsignalprozessor (ISP) verbessert. Nachteile hat der Snapdragon 680 4G gegenüber dem Snapdragon 678 in puncto GPU, LTE und Schnellladen.
Adreno 612 anstatt Adreno 610 als Grafikchip sowie eine von 600 MBit/s auf 390 MBit/s reduzierte LTE-Download-Geschwindigkeit sind ernüchternd. Außerdem wurde Quick Charge 4+ durch Quick Charge 3 ersetzt.
Snapdragon 695 5G und Snapdragon 778G Plus 5G im Detail
Nicht nur aufgrund der von 2 auf 2,2 GHz gesteigerten Prozessor-Taktrate, sondern auch aufgrund der von Kryo 560 auf Kryo 660 aktualisierten Architektur ist der Snapdragon 695 5G dem Snapdragon 690 5G gegenüber im Vorteil. 5G-Fans dürfen sich über 1,5 GBit/s anstatt 900 MBit/s im Upload freuen, der Download bleibt bei 2,5 GBit/s. Unschön: auch beim Snapdragon 695 5G kastriert Qualcomm das LTE-Modem. Von maximal 1,2 GBit/s Empfang geht es auf 800 MBit/s hinunter. Der 4G-Datenversand ist mit 210 MBit/s identisch. Eine schnellere GPU (Adreno 619, zuvor Adreno 619L), ein besserer Triple-ISP und eine effizientere 6-nm-Fertigung stimmen positiv.
Ob der Snapdragon 778 Plus 5G tatsächlich notwendig ist, sei dahingestellt. Um magere 100 MHz wurde der Kyro-670-Prozessor im Vergleich zum Non-Plus-Modell auf 2,5 GHz beschleunigt. Qualcomm deutet außerdem eine gesteigerte Taktrate der Adreno-642L-GPU an. Ansonsten sind alle Eckdaten identisch. Die 4G-Geschwindigkeit wird, wie schon beim Standardmodell, nicht genannt, ins 5G-Netz geht es mit maximal 3,7 GBit/s im Down- und 1,6 GBit/s im Upload. ISP, Quick Charge 4+ und 6-nm-Fertigungsprozess zählen zu den weiteren Eckdaten.
Das Xperia Pro-I hat den Snapdragon 888, Qualcomms aktuelle Speerspitze.