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Snapdragon W5(+): Qualcomm stellt Wearable-CPU vor

Chip-Spezia­list Qual­comm und seine Snap­dragon-Serie ist wohl der wich­tigste Bauteil­lie­ferant für 4G und 5G Mobil­funk. Jetzt folgen neue Chips für Weara­bles.
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Spricht die Branche von Weara­bles, meint sie derzeit in erster Linie smarte Armband-Uhren oder Fitness-Tracker, die sich bei den Kunden stei­gender Beliebt­heit erfreuen. Ein Wearable könnte aber auch smarte Klei­dung sein, in der die Technik schon einge­näht wurde, oder ein Koffer, der sich über GPS/Gallileo-Satel­liten seinen Standort verschafft und den dann an den Besitzer weiter „funkt“.

Qual­comm hat erkannt, dass die Kunden wesent­lich mehr Akku­lauf­zeit und zugleich mehr Leis­tung möchten. Also wurde die neue Platt­form Snap­dragon W5+ und W5 entwi­ckelt und vorge­stellt.

Strom­spa­rende 4nm Technik

Qualcomm stellt die W5+ und W5-Plattform für Wearables vor Qualcomm stellt die W5+ und W5-Plattform für Wearables vor
Grafik: Qualcomm Inc.
Die neue „Ultra-Low-Power-Platt­form“ basiert auf einer 4nm-Prozess­tech­nologie und ist für die nächste Gene­ration von Weara­bles mit extrem nied­rigem Strom­ver­brauch, höherer Leis­tung und hoch­inte­griertem platz­spa­rendem Gehäuse entwi­ckelt worden. Der Strom­ver­brauch der neuen Archi­tektur liege um 50 Prozent nied­riger, bei doppelter Rechen­leis­tung und doppelt soviel Funk­tionen wie vorher, und bei 30 Prozent gerin­gerer Größe. Für „vernetzte Weara­bles der nächsten Gene­ration“ könnten Hersteller mit den Chips von Qual­comm schneller große Mengen unter­schied­licher Produkte entwi­ckeln.

Im Chip ist eine „ultra-strom­spa­rende“ Blue­tooth-5.3-Archi­tektur verbaut, auch WiFi (WLAN), GNSS (Navi­gation) und Audio (zum Abspielen von Musik über entspre­chende schnur­lose Kopf­hörer) sollen weniger Strom brau­chen. Teile des Systems werden in eine Art „Tief­schlaf“ versetzt („Deep Sleep“ und „Hiber­nate“), um kost­bare Energie zu sparen.

Im Einsatz mit Google Wear-OS

"Die Weara­bles-Branche wächst weiter und bietet Chancen in verschie­denen Segmenten in einem noch nie dage­wesenen Tempo", schwärmt Pankaj Kedia, Senior Director, Produkt­mar­keting und globaler Chef der Smart Wearable Abtei­lung bei Qual­comm. nKedia ist sich sicher, dass diese Platt­formen "die drin­gendsten Bedürf­nisse der Verbrau­cher durch extrem nied­rigen Strom­ver­brauch und noch platz­spa­render Chip­größe erfüllen können“. Auch Google und Qual­comm arbeiten schon länger zusammen. Bei Google freut man sich auf den neuen Chip, so Bjorn Kilburn, bei Google für Wear OS zuständig.

Oppo und Mobvoi mit dabei

Stolz ist man bei Qual­comm auf die Hersteller „Oppo“ und „Mobvoi“, die bereits die ersten Smart­wat­ches ange­kün­digt haben, welche die neuen Chips von Qual­comm einsetzen werden. 25 verschie­dene Designs seien bereits in der Pipe­line.

Voraus­sicht­lich im August will Oppo seine „Watch-3-Serie“ auf den Markt bringen. Das werde die erste Smart­watch sein, die von der Snap­dragon W5 Wearable-Platt­form ange­trieben wird.

Der Hersteller Mobvoi hat mit Qual­comm zusam­men­gear­beitet, um eine Reihe von „TicWatch“-Modellen auf der Basis der Snap­dragon Wear-Platt­form auf den Markt zu bringen. Zhifei Li, Chef von Mobvoi, ist von „diffe­ren­zierten Funk­tionen“ der neuen Snap­dragon W5+ Platt­form begeis­tert.

Refe­renz-Designs für OEM-Hersteller

Qual­comm kündigte auch zwei „Refe­renz­designs“ der Auftrags­her­steller Compal und Pega­tron an, welche die Fähig­keiten der Platt­form zeigen können und für OEM-Marken inter­essant ist, die selbst nicht über das notwen­dige Know How verfügen. Qual­comm erläu­tert im Internet die tech­nischen Details der neuen Wearable-Platt­formen auf einer eigenen Webseite.

Qual­comm, Ericsson und Thales wollen die 5G-Versor­gung aus dem Weltall verbes­sern.

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