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Rubarb: Die Vorsorge-App im Test

Alters­vor­sorge ist für viele Menschen nicht erst seit der Riester-Rente ein lästiges Thema. Mit der Rubarb-App sollen Smart­phone-Nutzer nun beim Einkauf für ihre Rente sparen. Wir haben die App getestet.
Von Björn König

Auf die gesetz­liche Renten­ver­siche­rung sollte man sich bekann­ter­maßen besser nicht ausschließ­lich verlassen, sofern der Lebens­stan­dard im Alter noch halb­wegs gesi­chert sein soll. Private Vorsorge tut also mehr als drin­gend Not. In Zeiten von Infla­tion und Nied­rig­zinsen muss man aller­dings zwangs­läufig höhere Risiken eingehen, damit die Rendite nicht voll­kommen unter den Tisch fällt.

Übliche Verdäch­tige sind hier beispiels­weise Rohstoffe, Immo­bilien und Aktien. Die Inves­tition in Letz­tere soll nun mit der Smart­phone-App "Rubarb" deut­lich einfa­cher werden. CEO von Rubarb ist übri­gens Fabian Scholz, Neffe von Bundes­kanzler Olaf Scholz.

Beim Einkaufen inves­tieren

Foto: Rubarb Die Rubarb-App kann das Sparschwein ersetzen
Foto: Rubarb
Das Konzept von Rubarb ist denkbar einfach: In der App wird zum Beispiel eine Kredit­karte, Giro­konto oder das eigene PayPal-Konto hinter­legt. Bezahlt man dann online oder per Karte im Geschäft, wird der Kauf­preis aufge­rundet und in eines von drei unter­schied­lichen Wert­papier- oder Anlei­heport­folios inves­tiert. Je nach indi­vidu­eller Risi­kobe­reit­schaft enthält das Depot bis zu 100 Prozent Aktien oder 100 Prozent Anleihen, wobei nach Angaben des Anbie­ters eine histo­rische Rendite bis zu 12,5 Prozent möglich sein soll.

Unab­hängig davon gibt es auch die Option, indi­vidu­elle Spar­ziele fest­zulegen und regel­mäßig einen selbst gewählten Betrag anzu­sparen. Dabei muss das Geld nicht zwangs­läufig in die Alters­vor­sorge fließen. Die Rubarb-App kann auch für andere Spar­ziele, wie zum Beispiel eine lang geplante Urlaubs­reise oder den Auto-Neukauf genutzt werden. Soweit die Theorie, doch wie gut funk­tio­niert dieses Konzept nun in der Praxis?

Nicht alle Zahlungs­dienst­leister unter­stützt

In unserem Test hakte es bei der Verknüp­fung mit bereits vorhan­denen Bank­ver­bin­dungen. Insbe­son­dere Santander und über die Sola­ris­bank verbun­dene Kredit­insti­tute ließen sich nicht problemlos in Rubarb inte­grieren, dies galt ebenso für die Curve-Master­card. Es funk­tio­nierte hingegen beispiels­weise mit der Barclays Visa oder PayPal. Hier muss sicher­lich im Bereich der Koope­rati­ons­partner noch nach­gear­beitet werden.

Erwähnen muss man sicher­lich auch, dass die aufge­run­deten Beträge nicht unmit­telbar gebucht, sondern zunächst in einer Liste unter "Ausste­hende Aufrun­dungen" zusam­men­gefasst werden. Aufgrund des Zinses­zins­effekts wäre es natür­lich sinn­voller, wenn die Beträge sofort in das gesparte Guthaben fließen. Jeder inves­tierte Cent kann in einem Aktien- oder Anlei­hespar­plan weiteres Wachstum gene­rieren. Das bringt zwar auf kurze Sicht nicht viel, summiert sich jedoch lang­fristig durchaus.

Für wen lohnt sich die App?

Die Rubarb-App kann sich für jeden Nutzer lohnen, der aktiv für ein bestimmtes Ziel sparen möchte - und zwar ohne dabei selbst aktiv Geld zurück­zulegen. Bei den Aufrun­dungen kamen in unserem vergleichs­weise kurzen Test­zeit­raum zwar nur einige wenige Cent zusammen, doch das muss kein reprä­sen­tatives Beispiel sein. Wer seine Kredit­karte oder das PayPal-Konto regel­mäßig nutzt, kann relativ schnell eine staat­liche Summe ansparen.

Gene­rell verspricht Rubarb eine weitaus höhere Rendite als auf klas­sischen Tages- oder Fest­geld­konten. Dennoch sollte man auch von solchen Produkten keine Wunder erwarten. Wer jedoch nicht nur Geld, sondern vor allem auch Zeit inves­tiert, kann aber ebenso auf diesem Wege viel errei­chen. Beson­ders die Aufrun­dungen sind inter­essant, denn dieser zusätz­liche Betrag fällt bei Einkäufen kaum ins Gewicht. Im Zweifel hat man darüber hinaus auch die Möglich­keit, jeder­zeit auf das ange­sparte Guthaben zurück­zugreifen.

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