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Samsung zeigt Akku-Fehler des Galaxy Note 7 in Bildern

Nachdem Samsung die Ursache für die Entzündung des Galaxy Note 7 bekannt gegeben hat, zeigt der Hersteller die Fehler bei den Akkus des Smartphones nochmals in Bildern. Gleich­zeitig bestätigt Samsung, dass für dieses Jahr ein neues Note-Modell geplant ist.
Von Rita Deutschbein

Fehlerhafte Akkus führten dazu, dass sich das Galaxy Note 7 entzünden konnte. Dieses Ergebnis gab Samsung im Zuge einer Presse­konferenz in dieser Nacht bekannt. Laut den Unter­suchungs­ergebnissen wurden unterschiedliche Fehlerquellen festgestellt, was daran liegt, dass Samsung Akkus von zwei unterschiedlichen Herstellern verwendet hat. Um die Probleme besser veranschaulichen zu können, hat das Unternehmen eine Grafik veröffentlicht. In dieser werden die Stromspeicher in Batterie A und Batterie B eingeteilt. Dahinter verbergen sich die beiden verschiedene Hersteller.

Samsung Note 7

In der Pressekonferenz und auf der Grafik hat Samsung die Namen seiner Akku-Zulieferer ganz bewusst nicht genannt. Denn der Konzern übernimmt laut eigener Aussage die volle Verantwortung für die eigenen Produkte. In Zukunft sei man offen für etwaige Kooperationen mit lokalen und internationalen Akkuherstellern. Samsung zeigt Akku-Problem des Note 7 anhand einer Grafik Samsung zeigt Akku-Problem des Note 7 anhand einer Grafik
Bild: Samsung

Batterie A und B: Hier lagen die Fehler

Obwohl das Unternehmen keine Namen nennt, ist klar, um welche Zulieferer es sich bei den wiederaufladbaren Batterien handelt. Denn diese wurden in früheren Berichten rund um das Problem bereits häufiger genannt. Es handelt sich um das eigene Tochter-Unternehmen SDI sowie den chinesischen Zulieferer Amperex Technology (ATL), der die Ersatzakkus nach dem ersten Rückruf gefertigt hat.

Die Akkus von SDI, bezeichnet als Batterie A, waren zu groß für den im Note 7 vorgesehen Steckplatz. Aus diesem Grund kam es zu Verformungen an den Stromspeichern. Im Speziellen habe Samsung eine Verformung an der rechten, oberen Ecke der Jelly Roll entdeckt. Als Jelly Roll, oder Flachzelle, wird die flache Bauweise eines Akkus bezeichnet, bei der Anode, Kathode und Separator umeinander gewickelt sind. Die Verformung beeinflusste die Kathode, die verbogen wurde. Hinzu kam laut Samsung, dass das Ende der Kathode fälschlicherweise in die Biegung der Jelly Roll ragte und nicht wie eigentlich richtig mit der flachen Ebene abgeschlossen hat. Probleme bei Batterie A, vermutlich von SDI Probleme bei Batterie A, vermutlich von SDI
Bild: Samsung
Die Batterie B auf der Grafik stammt dement­sprechend von ATL. Der Zulieferer hat die Ersatzakkus für das Galaxy Note 7 nach dem ersten Rückruf gestellt. Aufgrund der plötzlichen, großen Nachfrage musste eine große Anzahl an Stromspeichern zügig produziert werden. Und in der Eile kam es zu Fehlern. So konnte Samsung beispielsweise feststellen, dass einige Akkus hohe Schweißgrate aufwiesen, die sowohl die Isolierung als auch den Separator im Inneren beschädigten. Durch die Beschädigung kamen die Anode und Kathode in Kontakt. Samsung fand heraus, dass es zum Schmelzen des Kupfers durch eine positive Entladung auf der negativen Elektrode kam. Und ein weiteres Problem fiel in den Untersuchungen auf. Offenbar fehlte bei einer nicht unwesentlichen Anzahl an Akkus von ATL die notwendige Isolierung im Inneren vollständig. Probleme bei Batterie B, vermutlich von ATL Probleme bei Batterie B, vermutlich von ATL
Bild: Samsung
Ziel des Unternehmens sei es, gemeinsam mit den Lieferanten daran zu arbeiten, innovative und vor allem sichere Produkte zu entwickeln. Der Konzern habe die Ziel­spezifi­kationen für die im Note 7 eingesetzten Batterien vorgegeben. Entsprechend würde Samsung die Verantwortung für die Fehler übernehmen, die bei der Entwicklung und Herstellung der Akkus geschehen sind und die man erst nach Markteinführung des Galaxy Note 7 entdeckt habe. "Wir haben umfassende Maßnahmen eingeleitet, damit derlei Fehler in Zukunft nicht mehr passieren", so Samsung abschließend.

Samsung bestätigt Pläne an einem Galaxy Note 8

Trotz des Ärgers mit dem Galaxy Note 7 hält Samsung an seiner Geräte-Reihe mit dem Stift fest. In einem Interview bestätigte DJ Koh, President Mobile Communications Business bei Samsung Electronics, dass es auch in diesem Jahr wieder ein Galaxy Note geben wird. Das Galaxy Note 8 wird vermutlich wie seine Vorgänger in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden – denkbar wäre ein Event im Zuge der IFA in Berlin. Mit dem Galaxy Note 8 möchte Samsung die treuen Note-Nutzer bedienen, die zumindest in Deutschland bereits zwei Jahre auf ein neues Modell warten mussten. Denn das Galaxy Note 4 war das letzte Modell, dass hierzulande offiziell verkauft wurde.

In einer weiteren News finden Sie die Zusammenfassung von Samsungs Unter­suchungs­ergebnissen zum Note 7.

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