Samsung zeigt Akku-Fehler des Galaxy Note 7 in Bildern
Fehlerhafte Akkus führten dazu, dass sich das Galaxy Note 7 entzünden konnte. Dieses Ergebnis gab Samsung im Zuge einer Pressekonferenz in dieser Nacht bekannt. Laut den Untersuchungsergebnissen wurden unterschiedliche Fehlerquellen festgestellt, was daran liegt, dass Samsung Akkus von zwei unterschiedlichen Herstellern verwendet hat. Um die Probleme besser veranschaulichen zu können, hat das Unternehmen eine Grafik veröffentlicht. In dieser werden die Stromspeicher in Batterie A und Batterie B eingeteilt. Dahinter verbergen sich die beiden verschiedene Hersteller.
In der Pressekonferenz und auf der Grafik hat Samsung die Namen seiner Akku-Zulieferer ganz bewusst nicht
genannt. Denn der Konzern übernimmt laut eigener Aussage die volle Verantwortung für die eigenen Produkte.
In Zukunft sei man offen für etwaige Kooperationen mit lokalen und internationalen Akkuherstellern.
Samsung zeigt Akku-Problem des Note 7 anhand einer Grafik
Bild: Samsung
Batterie A und B: Hier lagen die Fehler
Obwohl das Unternehmen keine Namen nennt, ist klar, um welche Zulieferer es sich bei den wiederaufladbaren Batterien handelt. Denn diese wurden in früheren Berichten rund um das Problem bereits häufiger genannt. Es handelt sich um das eigene Tochter-Unternehmen SDI sowie den chinesischen Zulieferer Amperex Technology (ATL), der die Ersatzakkus nach dem ersten Rückruf gefertigt hat.
Die Akkus von SDI, bezeichnet als Batterie A, waren zu groß für den im Note 7 vorgesehen Steckplatz.
Aus diesem Grund kam es zu Verformungen an den Stromspeichern. Im Speziellen habe Samsung eine Verformung an der
rechten, oberen Ecke der Jelly Roll entdeckt. Als Jelly Roll, oder Flachzelle, wird die flache Bauweise eines Akkus
bezeichnet, bei der Anode, Kathode und Separator umeinander gewickelt sind. Die Verformung beeinflusste die Kathode,
die verbogen wurde. Hinzu kam laut Samsung, dass das Ende der Kathode fälschlicherweise in die Biegung der Jelly
Roll ragte und nicht wie eigentlich richtig mit der flachen Ebene abgeschlossen hat.
Probleme bei Batterie A, vermutlich von SDI
Bild: Samsung
Die Batterie B auf der Grafik stammt dementsprechend von ATL. Der Zulieferer hat die Ersatzakkus für das
Galaxy Note 7 nach dem ersten Rückruf gestellt. Aufgrund der plötzlichen, großen Nachfrage musste eine große
Anzahl an Stromspeichern zügig produziert werden. Und in der Eile kam es zu Fehlern. So konnte Samsung beispielsweise
feststellen, dass einige Akkus hohe Schweißgrate aufwiesen, die sowohl die Isolierung als auch den Separator im
Inneren beschädigten. Durch die Beschädigung kamen die Anode und Kathode in Kontakt. Samsung fand heraus, dass es
zum Schmelzen des Kupfers durch eine positive Entladung auf der negativen Elektrode kam. Und ein weiteres Problem
fiel in den Untersuchungen auf. Offenbar fehlte bei einer nicht unwesentlichen Anzahl an Akkus von ATL die notwendige
Isolierung im Inneren vollständig.
Probleme bei Batterie B, vermutlich von ATL
Bild: Samsung
Ziel des Unternehmens sei es, gemeinsam mit den Lieferanten daran zu arbeiten, innovative und vor allem sichere
Produkte zu entwickeln. Der Konzern habe die Zielspezifikationen für die im Note 7 eingesetzten Batterien
vorgegeben. Entsprechend würde Samsung die Verantwortung für die Fehler übernehmen, die bei der Entwicklung und
Herstellung der Akkus geschehen sind und die man erst nach Markteinführung des Galaxy Note 7 entdeckt habe.
"Wir haben umfassende Maßnahmen eingeleitet, damit derlei Fehler in Zukunft nicht mehr passieren", so Samsung
abschließend.
Samsung bestätigt Pläne an einem Galaxy Note 8
Trotz des Ärgers mit dem Galaxy Note 7 hält Samsung an seiner Geräte-Reihe mit dem Stift fest. In einem Interview bestätigte DJ Koh, President Mobile Communications Business bei Samsung Electronics, dass es auch in diesem Jahr wieder ein Galaxy Note geben wird. Das Galaxy Note 8 wird vermutlich wie seine Vorgänger in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden – denkbar wäre ein Event im Zuge der IFA in Berlin. Mit dem Galaxy Note 8 möchte Samsung die treuen Note-Nutzer bedienen, die zumindest in Deutschland bereits zwei Jahre auf ein neues Modell warten mussten. Denn das Galaxy Note 4 war das letzte Modell, dass hierzulande offiziell verkauft wurde.
In einer weiteren News finden Sie die Zusammenfassung von Samsungs Untersuchungsergebnissen zum Note 7.