Bankrott

Apples Saphir-Glas-Zulieferer GT Technologies ist insolvent

Der Apple-Zulieferer GT Technologies ist insolvent. Die Firma fertigt Saphir-Glas, das im iPhone und in der Apple Watch zum Einsatz kommt. Für Apple könnte die Insolvenz dennoch zu einem finanziellen Fiasko werden - langfristige Folgen für die Versorgung mit dem robusten Material sind nicht ausgeschlossen.
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Tim Cook stellte die Apple Watch mit Saphir-Glas vor. Der Hersteller des Materials ist jetzt insolvent. Tim Cook stellte die Apple Watch mit Saphir-Glas vor. Der Hersteller des Materials ist jetzt insolvent.
Bild: dpa
Die US-Firma GT Advanced Technologies Inc., die als Lieferant von besonders hartem Saphir-Glas für Apple bekannt wurde, hat einen Insolvenzantrag gestellt. Der Betrieb solle wie bisher fortgesetzt werden, teilte die Firma mit. Das Unternehmen will aber Schutz vor Forderungen seiner Gläubiger suchen und sich in einem Verfahren nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts sanieren.

Saphir-Glas gilt als besonders kratzfest. Es wird deshalb bei den Fingerabdruck-Sensoren in Apples iPhones sowie zum Schutz der Kamera der Smart­phones genutzt. Auch bei einigen Modellen der für kommendes Jahr erwarteten Apple-Uhr dürfte es zum Einsatz kommen. Das neue iPhone 6 bekam entgegen vorherigen Spekulationen keine Displays mit Saphir-Glas.

Apple finanzierte massiven Ausbau der Produktion

Tim Cook stellte die Apple Watch mit Saphir-Glas vor. Der Hersteller des Materials ist jetzt insolvent. Tim Cook stellte die Apple Watch mit Saphir-Glas vor. Der Hersteller des Materials ist jetzt insolvent.
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GT Advanced Technologies hatte noch im November vergangenen Jahres einen massiven Ausbau der Produktion von Saphir-Glas für Apple in den USA angekündigt. Die Firma bekam von Apple einen Vorschuss von 578 Millionen Dollar für den Kauf von Ausrüstung für ein Werk im Bundesstaat Arizona. Damals hieß es, das Geld solle von 2015 an zurückgezahlt werden. Jetzt erklärte GT Advanced, man habe zum Stichtag am 30. September lediglich Bargeldreserven von rund 85 Millionen Dollar gehabt. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens will sich das Unternehmen neu aufstellen und reorganisieren. Der Handel mit Aktien der Firma könnte an der amerikanischen Börse NASDAQ ausgesetzt werden. Details dazu stehen aber noch nicht fest.

Der Betrieb soll zunächst aber weitergeführt werden, heißt es in der Mitteilung. Unklar ist, ob durch die Insolvenz die Produktion von Saphir-Glas langfristig gefährdet ist. Das wäre ein herber Rückschlag für Apple.

Saphir-Glas ist schwierig herzustellen, wie unser Hintergrund-Artikel dazu beweist. Auch einige Materialeigenschaften machen es kompliziert, Saphir-Glas in einem Smart­phone einzusetzen. Dabei könnten einige Tricks helfen, die zum Beispiel Corning einsetzt, um sein Gorilla Glass besonders kratz- und bruchfest zu machen. Die Einzelheiten zu Saphir-Glas, der Herstellung und den Problemen erfahren Sie in unserem Spezial-Artikel zu Saphir-Glas.

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