Schnellladen: Nützliches Feature oder Gefahr für den Akku?
Hersteller-Maßnahmen gegen hohen Akkuverschleiß
Der größte Feind des Stromspeichers ist Hitze. Sie verkürzt die Lebensdauer der Batterie. Wird ein Akku besonders schnell geladen, entsteht auch mehr Abwärme. Diesem Problem sind sich die Hersteller bewusst. Deshalb wirken sie mit verschiedenen Verfahren dagegen. In den meisten Smartphones mit flottem Schnelllademechanismus finden sich Kühllösungen. Etwa Röhren zum Abführen der Hitze (Heatpipes), flache Kühlkammern (Vapor Chamber), Hitzeschilde oder sogar aktive Lüfter (Gaming-Handys).
Kühlkörper im Smartphone
Bild: Xiaomi
Ferner konstruieren die Anbieter spezielle Netzteile, welche die Wärme reduzieren, bevor sie zum Handy gelangt. Solche Netzteile sind jedoch meist ziemlich klobig.
Eine weitere Maßnahme ist das duale Aufladen über zwei Zellen. Manche Mobilgeräte, vor allem große Foldables, aber auch Smartphones wie das zuvor erwähnte Xiaomi Redmi Note 12 Discovery, haben einen geteilten Akku. Dadurch wird bei gleicher Kapazität je eine Zelle mit der Hälfte der Wattleistung versorgt. So nimmt beispielsweise bei 50W-Schnellladen ein 5000-mAh-Akku unterteilt in zweimal 2500 mAh maximal 25W pro Hälfte auf. Solche gespalteten Akkus benötigen allerdings auch mehr Platz im Gehäuse, was sich negativ auf die Dicke auswirkt. Sensoren, etwa zur Temperaturmessung, in Kombination mit Software (teils mit KI) regeln zudem den Ladestrom.
Geteilter Handy-Akku
Bild: Xiaomi
Nutzer-Maßnahmen gegen hohen Akkuverschleiß
Trotz aller Schutzvorrichtungen sollte der Akku nicht fahrlässig behandelt werden. Das komplette Entladen auf null Prozent ist genauso wenig empfehlenswert wie ein komplettes Aufladen auf 100 Prozent. Für eine möglichst lange Lebensdauer der Batterie sollte das Smartphone bestenfalls bei 15 bis 20 Prozent wieder an die Steckdose.
Im Umkehrschloss ist es ratsam, beim Auffüllen eine geringere Obergrenze, etwa 90 Prozent, anzustreben. Bei manchen Handys lässt sich in den Einstellungen die maximale Aufladung begrenzen. Alternativ ziehen Sie einfach vorher den Stecker.
Nicht empfehlenswert: Spielen beim Laden
Bild: baseus
Induktive Ladestationen sind zwar praktisch, generieren jedoch mehr Abwärme. Solche Modelle gibt es ebenfalls schon mit Schnelllademechanismen. Achten Sie in diesem Fall auf ein Exemplar mit aktiver Kühlung. Intensive Berechnungen, etwa durch grafisch aufwendige Mobile-Games, bringen das Smartphone - besser gesagt, dessen Chipsatz - ins Schwitzen.
Um eine übermäßig hohe Wärmeentwicklung zu vermeiden, sollte deshalb nur abseits der Steckdose gespielt werden. Generell ist es wichtig, das Handy nicht unnötig lange in heißen Umgebungen zu lagern. Etwa in der Nähe der Heizung oder bei heißen Temperaturen im geparkten Auto.
Auf der folgenden Seite geht es um Lebensdauer und das Fazit.