Themenspezial: Verbraucher & Service Verband

Smartphones werden deutlich länger genutzt

Top-Smart­phones werden immer teurer - und viele Kunden geben auch mehr Geld für Smart­phones aus. Das zieht laut dem Bitkom dann aber einen anderen Effekt nach sich.
Von dpa /

Geräte wie Galaxy S21, S21+ und S21 Ultra sind heute noch gut nutzbar Geräte wie Galaxy S21, S21+ und S21 Ultra sind heute noch gut nutzbar.
Fotos: Samsung, Montage: teltarif.de
Die Verbrau­che­rinnen und Verbrau­cher in Deutsch­land geben tenden­ziell mehr Geld für Smart­phones aus, um die Geräte dann auch länger nutzen zu können.

Das geht aus einer Markt­ana­lyse des Digi­tal­ver­bandes Bitkom hervor, die heute in Berlin veröf­fent­licht wurde. Für das laufende Jahr sagt der Verband voraus, dass der Absatz leicht auf 21,4 Millionen Geräte sinken wird nach 21,6 Millionen Stück im vergan­genen Jahr.

Käufer geben dafür auch mehr Geld aus

Geräte wie Galaxy S21, S21+ und S21 Ultra sind heute noch gut nutzbar Geräte wie Galaxy S21, S21+ und S21 Ultra sind heute noch gut nutzbar.
Fotos: Samsung, Montage: teltarif.de
Beim Umsatz rechnet der Bitkom dagegen mit einem leichten Plus von 200 Millionen Euro auf zwölf Milli­arden Euro. Das hat damit zu tun, dass der Durch­schnitts­preis in diesem Jahr auf 563 Euro steigen wird. Im vergan­genen kostete ein Smart­phone durch­schnitt­lich noch 549 Euro.

Mit den höheren Durch­schnitts­preisen sinkt der Anteil der Menschen, die sich ihr aktuell genutztes Smart­phone erst vor kurzer Zeit gekauft haben. Bei 55 Prozent ist das Gerät jünger als ein Jahr. 2022 belief sich dieser Anteil auf 60 Prozent und 2021 auf 63 Prozent. Fast ein Viertel (23 Prozent) hat das Smart­phone bereits zwei Jahre oder länger in Gebrauch. Hier kann man einen deut­lichen Anstieg gegen­über den Vorjahren beob­achten. Im vergan­genen Jahr lag der Wert bei 16 Prozent, 2021 waren es sogar nur acht Prozent.

"Smart­phones lassen sich auch länger zuver­lässig und sicher nutzen, weil die Hersteller inzwi­schen länger Updates anbieten", sagte Telefónica-Deutsch­land­chef Markus Haas, Präsi­diums­mit­glied im Bitkom. Eine gerin­gere Repa­ratur­anfäl­lig­keit und eine möglichst lange Nutzungs­dauer spielten bei der Auswahl eines Smart­phones mitt­ler­weile die größte Rolle, sagte Haas.

Hat das auch mit den Lauf­zeiten der Mobil­funk-Verträge zu tun?

Ja, diesen Zusam­men­hang gibt es. Gerade bei Kunden, die sich für ein Premi­ummo­dell entscheiden, das mit einem üppigen Mobil­funk­ver­trag quer­sub­ven­tio­niert wird, sind Lauf­zeiten von 36 Monaten oder gar 48 Monaten üblich. Auch bei klas­sischen Raten­käufen sind Lauf­zeiten von drei oder vier Jahren üblich.

Gibt es eine Art tech­nisches Verfalls­datum für Smart­phones?

Da die Herstel­lung eines Smart­phones viele Rohstoffe benö­tigt und Energie verschlingt, gibt es gute Gründe, die Hard­ware länger zu nutzen. Wenn der Akku nach zwei oder drei Jahren schlapp macht oder das Display bei einem Sturz zersplit­tert, lohnt auch der Gang zur Werk­statt. Haas wies darauf hin, dass ein Akku-Tausch schon ab 30 Euro zu haben sei, der Ersatz eines Displays ab 60 Euro. Nach seinen Worten wird mehr als die Hälfte der Smart­phones im Laufe der Zeit repa­riert.

Welche Bedeu­tung haben die Kameras beim Smart­phone-Kauf?

Während die Smart­phone-Hersteller in den vergan­genen Jahren vor allem bessere Haupt­kameras entwi­ckelt haben, achten die Käufer noch mehr auf die Qualität der Front­kamera. 67 Prozent sagen, dass ihnen eine gute Selfie-Kamera wichtig ist. Zwei Drittel wünschen sich aber auch eine gute Zoom-Funk­tion, die nicht bei jedem Smart­phone vorhanden ist. Den Wunsch nach guten Nacht­fotos (63 Prozent) können dagegen inzwi­schen viele Modelle erfüllen. Nur 14 Prozent der Nutzer achten nicht auf die Kame­rafunk­tionen.

Hinweis zur Methodik

Die Prognosen zum Markt für Smart­phones basieren auf Berech­nungen von Bitkom Rese­arch. Grund­lage der Angaben zur Nutzung von Smart­phone und Mobil­funk ist eine reprä­sen­tative Befra­gung, die Bitkom Rese­arch im Auftrag des Digi­tal­ver­bands Bitkom durch­geführt hat. Dafür wurden 1004 Bundes­bürger ab 16 Jahren tele­fonisch befragt.

Die Sicher­heit und Aktua­lität von Smart­phones wird mit Updates reali­siert. Wir sagen Ihnen, welche Smart­phones gute Chancen haben, lange versorgt zu werden.

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