Smartphone

Das Sony Ericsson Vivaz im Handy-Test

Smartphone ermöglicht Videoaufnahmen in HD-Qualität
Von Ulf Schneider

Auch ein paar Apps sind ab Werk bereits draufgespielt. Dazu gehört eine Wasserwaage, die dank des Neigungssensors im Alltag durchaus nützlich sein kann. Mittels des Neigungssensors lassen sich auch Games steuern, was die Snowboard-Simulation SSX 3 anschaulich demonstriert. Gute Nachtrichten für alle Zocker: Das Sony Ericsson Vivaz bietet eine sehr gute Java-Performance und eignet sich damit optimal für 3D-Spiele. Im musikalischen Bereich steht neben einem RDS-Radio auch ein gut ausgestatteter Audio/Video-Player auf dem Sony Ericsson Vivaz bereit. Glücklicherweise geht auch Sony Ericsson dazu über, ihre Handys mit einem 3,5-Millimeter-Klinkestecker auszustatten, denn der beigelegte Kopfhörer ist eher unterdurchschnittlich. Auch im Bereich Datenschnittstellen ist alles im grünen Bereich: So liegt die Bandbreite im Download-Bereich bei bis zu 7,2 MBit/s, während HSUPA ein Upload von bis zu 2,0 MBit/s ermöglicht. Eine WLAN-Schnittstelle rundet das Angebot an schnellen Datenbahnen ab. Dieses Tempo macht sich vor allem beim Internetsurfen bemerkbar, denn Seiten werden auffallend schnell geladen. Sony Ericsson Vivaz Sony Ericsson Vivaz
Foto: Sony Ericsson

Sony Ericsson Vivaz

Bei solch einem Multimedia-Schwergewicht darf ein GPS-Empfänger ebenfalls nicht fehlen. Der Hersteller stellt laut Datenblatt mit Wisepilot dafür kostenpflichtige Offboard-Navigationslösung bereit. Das hätte teltarif.de gerne getestet, doch leider war bei der Testversion nur Google Maps vorinstalliert.

Keine zeitgemäße Handhabung

Durch die Verwendung von Symbian S60 in der fünften Edition müssen Nutzer mit einigen Kompromissen leben. Das betrifft vor allem den eher mäßigen Bedienungsfluss, denn immer wieder muss man doppelt auf Tastenfeldern drücken, um eine Aktion umzusetzen. Hinzukommt, dass häufig Ladezeiten entstehen, wenn das 16:9-Display beispielsweise vom Hoch- ins Querformat wechselt, man die Tastensperre deaktiviert oder wenn man einfach nur vom Hauptmenü in ein Untermenü wechseln möchte. Unverständlich, dass das Vivaz nur mit angezogener Handbremse arbeitet, denn die Taktfrequenz liegt bei ordentlichen 720 MHz.

Weiterer Schwachpunkt: Elegantes Aufziehen von Fotos und Internetseiten mit zwei Fingern, wie es vom iPhone oder von manchen Android-Smartphones bekannt ist, funktioniert beim Sony Ericsson Vivaz nicht, da Series60 keine Multitouch-Eingaben unterstützt. Auch das kinetische Scrolling durch Listen geht bei der Konkurrenz mittlerweile geschmeidiger und präziser von der Hand. Unter Strich wirkt das Bedienungskonzept somit dezent angestaubt, was auch dadurch gekennzeichnet ist, dass einige Eingaben über den beigelegten Eingabestift erfolgen sollten, da die einblendbare Qwertz-Tastatur doch recht klein geraten ist.

Nicht in allen Belangen nützlich sind darüber hinaus die insgesamt fünf Ausgangsbildschirme, zwischen denen man hin und her wechseln kann. Grundsätzlich ist die Aufteilung zwar zeitgemäß, doch die Personalisierungsmöglichkeiten sind stark eingeschränkt, da sich die Tableisten nicht editieren lassen.

Überzeugende Akku-Leistung

Sony Ericsson Vivaz Sony Ericsson Vivaz
Foto: Sony Ericsson
Bei den Messwerten liefert das Vivaz dafür rundum gute Ergebnisse. Insbesondere der 1 200 mAh starke Lithium-Polymer-Stromspender überzeugt durch ein sehr gutes Stehvermögen. Im UMTS-Betrieb ist bei moderater Nutzungsintensität rund eine Woche Dauereinsatz keine Seltenheit. Im breiten Vergleich ist das derzeit ein Spitzenwert für ein UMTS-Smartphone.

Wer viel mit dem Vivaz telefoniert, freut sich außerdem über eine klare Verständigung, denn Nebengeräusche hält das Smartphone sehr gut in Schach. Zwar lässt sich auch bei diesem Mobiltelefon der berüchtigte Blechdosenklang nicht wegdiskutieren, doch in diesem Fall hält er sich klar in Grenzen. Zuguterletzt ist das Vivaz auch noch ein sehr zuverlässiger Funker. Im Praxistest waren steile Empfangsbalken in allen Frequenzbereichen die Regel. In Grenzgebieten kann es zudem mit aktuellen Referenzgeräten sehr gut mithalten.

Von der Performance her zu schwach auf der Brust

Sony Ericssons Bemühen, ein absolut zeitgemäßes Smartphone zu bauen, kann leider nicht auf ganzer Linie überzeugen. Als Smartphone ist das Sony Ericsson Vivaz nämlich von der Performance her zu schwach auf der Brust, und beim Bedienungskonzept zeigen die meisten Konkurrenten dem Series60 mittlerweile klar die Rücklichter. Als Multimedia-Handy überzeugt es hingegen durch ein schickes Designkonzept, viele Unterhaltungsqualitäten mit einem XXL-Speicherplatz sowie einer sehr guten Akku-Leistung. Im Online-Handel ist das Sony Ericsson Vivaz zurzeit für Preise ab 345 Euro ohne Vertrag erhältlich.

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