Review

Sony Xperia M4 Aqua mit LTE im Test

Mit rund 250 Euro ist das Xperia M4 Aqua dem Mittelklasse-Segment der Smartphones zuzuordnen. Im Test erfahren Sie, ob es Sony gelungen ist, ein echtes Allround-Talent auf die Beine zu stellen.
Von Daniel Rottinger

Beim Mittelklasse-Smartphone Xperia M4 Aqua geht Sony seinen eigenen Weg: So kommt das Gerät mit zahlreichen nützlichen Features, wie etwa LTE-Support und einem Wasser-resistenten Gehäuse daher, kleckert aber bei anderen Aspekten, wie etwa dem internen Speicher. Im Test klären wir, ob der eingeschlagene Pfad Nutzer glücklich stimmt oder enttäuscht zurücklässt.

Design

Sony Xperia M4 Aqua

Nass Süßwassertauglich: Sony Xperia M4
Bild: teltarif
Der erste Eindruck ist oft der entscheidende. Beim Aussehen kann das Xperia M4 Aqua allerdings nicht wirklich punkten: Das rechteckige Plastikgehäuse wirkte auf den Tester eher zweck­mäßig und wenig inspirierend. Trotz seinem schmucklosen Äußern liegt das Gerät gut in der Hand und die Druckpunkte aller Tasten - Lautstärkewippe, Ein- und Aus-Taste, Kamera-Taste - sind generell angenehm und hinterließen im Test einen griffigen Eindruck. Allerdings müssen Nutzer auf haptische Buttons zur Ansteuerung von Homescreens und Co. verzichten. Stattdessen sind diese Funktionen auf das Display ausgelagert, weshalb die eigentliche Bildschirmfläche des 5-Zöllers um ein ganzes Stück schrumpft. Abseits der Lauter-Leise-Wippe und einem Powerbutton bietet das Gerät einen zusätzlichen Hardwareknopf zum Starten der Kamera. Das Gerät ist in den Varianten Schwarz, Weiß und Koralle, einer rötlichen Glanzfarbe, verfügbar.

IPS-Display sorgt für Blickwinkelabhängigkeit

Das M4 verfügt über ein 5 Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung von 720 mal 1 280 Pixel und erreicht somit eine Pixeldichte von 293,7 ppi. Damit bietet es ausreichend Platz, um auch längere Texte tippen oder Videos in hoher Qualität ansehen zu können. Es ist zudem leuchtstark und bietet eine angenehme Farb­wiedergabe. Zudem zeichnet sich das Display IPS-typisch durch seine hohe Blickwinkelunabhängigkeit aus und erlaubt mehreren Nutzern gleichzeitig, Inhalte gut wahrnehmen zu können. Allerdings sticht der Bildschirm nicht wirklich aus der Masse heraus und ordnet sich im mittleren Qualitätsbereich ein. Zudem wäre in der mittleren Preisklasse ein Full-HD-Display wünschenswert gewesen.

Hardware: Schneller Prozessor, wenig Speicherplatz

Rückseite des Xperia M4 Aqua Rückseite des Xperia M4 Aqua
Bild: teltarif
Sony hat in dem Xperia M4 den Octa-Core-Prozessor Snapdragon 615 verbaut. Bei diesem sind je vier Kerne mit 1,5 GHz getaktet, die andere Hälfte steht mit je 1 GHz unterstützend zur Seite. Weiterhin wird die Arbeitslast auf 2 GB RAM ausgelagert. Das Gerät ist mit einem 8-GB-Mini-Speicher ausgestattet, der innerhalb kürzester Zeit vollläuft, da die Hälfte des Platzes bereits durch das OS und Apps belegt ist. Zwar lässt sich dieses Speicherproblem durch den Zukauf einer bis zu 200 GB großen Micro-SD-Karten etwas abmildern, eine solide Grundausstattung des Geräts sieht - gerade im Hinblick auf den Preis von knapp 240 Euro - allerdings anders aus. Zudem hinterlassen viele Apps, auch nach der Auslagerung auf die SD-Karte, platzraubende Datenrückstände auf dem internen Speicher. Gegen einen Aufpreis lässt sich das M4 Aqua allerdings auch in einer 16-GB-Fassung erwerben.

Bei der Antutu-Benchmark erreicht das Gerät einen Wert von 31 432 Punkten und ordnet sich damit etwas über dem 4-Kern-Boliden ZTE Blade V6 (27 304 Pkt.) ein, der leistungstechnisch auf ein ähnliches Niveau getrimmt wurde. Der 2400 mAh Akku des Handys hält rund 1,5 Tage bei normaler Nutzung durch, bis das Gerät wieder ans Ladekabel muss. Neben der Stromversorgung dient die verbaute Micro-USB-2.0-Schnittstelle auch zur Übertragung von Bildern und anderen Daten zwischen dem Smartphone und PC. Unter normaler Nutzung verstehen wir übrigens das Internetsurfen, Schreiben von E-Mails und die Nutzung kleinerer Office-Apps. Die von Sony beworbenen zwei Tage Akkulaufzeit haben wir im Test allerdings nicht erreicht. Bei dem Sony-Wert handelt es sich um einen Laborwert, weshalb die tatsächliche Akkulaufzeit abweichen kann. Nutzer können die Laufzeit übrigens verbessern, indem sie den sogenannten Stamina-Modus aktivieren. Dabei handelt es sich um eine speziellen Energiesparmodus von Sony. Positiv ist anzumerken, dass die Adreno 405 GPU-Einheit des Geräts einen wirklich guten Job macht und etwa die ruckelfreie Echtzeit-Berechnung der AR-Linse in der Kamera-App erlaubt.

Kamera: Extra-Button sorgt für schnelle Ansteuerung

Das Xperia M4 ist mit einer 13-Megapixel-Kamera und einem LED-Blitz ausgestattet. Besonders praktisch ist die Kamera-Taste auf der rechten Gehäuseseite des Handy. Damit lässt sich die Kamera-App bequem starten, ohne erst das Kamera-App-Icon ertasten zu müssen. Bereits nach wenigen Sekunden ist die Cam somit einsatzbereit. Im Alltag nimmt die Knipse solide Fotos auf, ohne jedoch zu brillieren. Vor allem bei schnellen Schnappschuss-Aufnahmen hätten wir uns ein wenig mehr Qualität erwartet. Häufig sind die so entstandenen Bilder verwackelt. Zusätzlich wird das Modell mit einer 5-Megapixel-Frontcam ausliefert, die für Selfies und Videotelefonie ausgelegt ist. Die Qualität dieser Aufnahmen ist als befriedigend zu bezeichnen.

Das Testfoto bei guten Lichtverhältnissen stellt die Farben grundsätzlich natürlich dar und auch die Kanten der einzelnen Quadrate sind gut zu erkennen. Nur bei der Darstellung der Blume driftet die Aufnahme leicht ins Künstliche ab und wirkt daher etwa weniger alltagsnah. Positiv fällt vor allem auf, dass die Raufasern der Tapete detailliert abgebildet werden.

Bei Dunkelheit und ohne Blitz war auf dem Testbild starkes Rauschen ersichtlich, das einen deutlich erkennbaren "Schmierfilm" über das Bild legt. Zudem fällt negativ auf, dass die Kanten mancher Quadrate leicht verwischen (insbesondere gut beim gelben Quadrat sichtbar) und auch die klare Unterscheidbarkeit zwischen dem braunen und dem schwarzen Farbquadrat nicht gegeben ist. Auch bei der Darstellung der Blüte hat die Kamera ihre Mühe und eine klare Struktur ist nicht erkennbar. Allerdings gelingt es der Kamera dennoch eine solide Vorstellung für die Preisklasse abzuliefern und ordnet sich damit im Mittelfeld der aktuellen Smartphoneknipsen ein.

Allerdings dauert die Berechnung der Bilder sehr lange, sprich vom Tipp auf den Auslöseknopf bis zur Anzeige des Resultats vergehen einige Sekunden. Deshalb eignet sich das M4 Aqua nicht als vollwertiger Kameraersatz. Auf der nächsten Seite gehen wir auf Software, Kommunikation sowie die Wasserresistenz ein und ziehen ein Fazit.

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