GPS

Standort bekannt: Handy-Nutzer setzen zunehmend auf Ortung

Sicherheitszweifel unterliegen Wunsch nach individueller Auskunft
Von Rita Deutschbein

Standort bekannt: Handy-Nutzer setzen zunehmend auf Ortung Handy-Nutzer setzen auf Ortung
Bild: Vodafone
Die Entwickler und Anbieter von Apps setzen in ihren Programmen mittlerweile immer häufiger auf die Bereitstellung von Standortdaten. Derartige Dienste, die den genauen Aufenthaltsort der Nutzer benutzen, haben den Vorteil, dass standortbezogene Angebote und regionale Ereignisse besser vermittelt werden können. Ebenfalls lassen sich mit dieser Funktion in der Nähe befindliche Freunde finden, Wetter­vorhersagen abrufen sowie Daten des öffentlichen Nahverkehrs erfragen.

Mit der Freigabe sensibler Daten wie dem Aufenthaltsort sind allerdings auch einige Risiken verbunden. Die Empfänger dieser Daten - in diesem Fall die App-Anbieter - können genau feststellen, wo und wie lange sich der Nutzer an einem Ort aufhält. Im schlimmsten Fall lässt sich dadurch ein genaues Bewegungs­profil eines Menschen erstellen.

Standort bekannt: Handy-Nutzer setzen zunehmend auf Ortung Handy-Nutzer setzen auf Ortung
Bild: Vodafone
Trotz aller Risiken sehen viele Nutzer auch die Vorteile von individuellen, auf den Standort bezogene Informationen. In einer aktuellen Studie des Marktforschungs- und Beratungs­unternehmen TNS [Link entfernt] gaben über 60 Prozent der weltweit befragten Mobilfunknutzer an, standort­bezogene Daten noch nicht zu nutzen, dies aber in Zukunft tun zu wollen. In Deutschland äußerten sich 58 Prozent der Nutzer in diesem Sinne. Insgesamt befragte das Institut 48 000 Menschen in über 58 Ländern.

Standortbezogene Dienste auf dem Vormarsch

Fast ein Fünftel (19 Prozent) der sechs Milliarden Handy-Nutzer weltweit nutzen bereits standortbezogene Dienste. In Deutschland sind es derzeit bereits 31 Prozent. Als Hauptgrund gibt die Mehrzahl der Deutschen (56 Prozent) die Navigation mit Karten und GPS an. Aber auch an weiteren Funktionen wächst das Interesse: 13 Prozent der aktuellen Nutzer sozialer Netzwerke in Deutschland melden sich über Plattformen wie Foursquare oder Facebook Places an.

Standort bekannt: Handy-Nutzer setzen zunehmend auf Ortung Verbreitung von standortbezogenen Diensten in der Grafik: Vergleich Deutschland und USA
Grafik: TNS
Über die ganze Welt verteilt nutzen Handy-Besitzer die GPS-unterstützten Dienste auch für die Suche nach Freunden (22 Prozent), Restaurants und Unterhaltungs­angebote in der Nähe (31 Prozent) oder um die Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel abzurufen (34 Prozent). Ebenfalls weit verbreitet ist die Übertragung der Standortdaten an Marken und Einzelhändler für ein Schnäppchen oder Angebot. Neun von zehn Nutzern erhoffen sich dadurch Hilfe bei der Schnäppchen-Suche.

Weltweit unterschiedliche Verbreitung

Standort bekannt: Handy-Nutzer setzen zunehmend auf Ortung Interesse an standortbezogenen Diensten in Europa
Grafik: TNS
Die Studie machte weiterhin deutlich, dass die Gründe für die Nutzung standort­bezogener Apps in den verschiedenen Märkten vollkommen unterschiedlich sind. So verwenden 39 Prozent der Anwender in Lateinamerika die Funktion, um Freunde zu finden - in Deutschland und Nordamerika gaben hingegen nur 9 Prozent dies als Grund an.

Während in den hochentwickelten Teilen Asiens die Funktion häufig für die Suche nach Restaurants und dergleichen genutzt werden (36 Prozent), setzen nur 17 Prozent der chinesischen Handy-Nutzer den Dienst zu diesem Zweck ein. Auch Deutschland liegt in dieser Hinsicht mit 31 Prozent im Ländervergleich sehr weit vorn.

Mehr zum Thema Navigation