Internet per Starlink: Hardware jetzt zur Miete
Überall Netz? Das ist ein Traum vieler Mobilfunkanwender, der erst ganz langsam beginnt, in Erfüllung zu gehen. Wo es keine Sendemasten am Boden gibt, kann die Versorgung aus der Luft, genauer per Satellit, eine Option sein. Vorausgesetzt, es besteht freie Sicht zum Satelliten und es sind nicht zu viele Nutzer in der Nähe, welche die gleiche Idee haben.
Starlink wird günstiger
Das Startlink Terminal Dazu gehört noch die Empfangsantenne.
Screenshot: teltarif.de, Quelle: starlink.com
Ein weit fortgeschrittenes Angebot ist "Starlink", was über die Firma SpaceX von Elon Musk realisiert wird. Bislang konnte man das notwendige Terminal nur für viel Geld (ca. 500 Euro) kaufen und musste dann noch einen Vertrag abschließen.
Seit kurzem wird Starlink zur Miete angeboten. Die monatliche Miete der Hardware beträgt 15 Euro, alternativ wurde der einmalige Kaufpreis auf 300 Euro gesenkt. Der Internet-Zugangsservice kostet zusätzlich 80 Euro pro Monat. Dabei setzt Starlink voll auf den Direktvertrieb, ein Verkauf oder eine Vermietung über den qualifizierten Fachhandel ist nicht vorgesehen. Nutzer sollten also ausreichend technisches Verständnis mitbringen oder bereit sein, sich mit der Technik intensiv auseinander zu setzen.
Nicht kaufen und für alle Fälle einlagern!
Die Starlink-Antenne richtet sich automatisch auf den nächsten Satelliten aus.
Screenshot: teltarif.de, Quelle: starlink.com
Falls Sie mit dem Gedanken liebäugeln, sich die Hardware zu kaufen und dann "für alle Fälle" einzulagern, sollten sie das nicht tun, empfiehlt der Satelliten-Spezialist Andreas Meier aus Trier, der über langjährige Erfahrung in dem Business verfügt und neben Starlink auch Iridium, Inmarsat oder Thuraya im Programm hat.
Er erklärt auch warum: "Wenn das Gerät mit - sagen wir - Softwarestand 1 ausgeliefert wird, können die regelmäßig erscheinenden Updates nur über eine aktive Satelliten-Funkverbindung nachgeladen werden. Hat man nun nach einem Update auf Version (sagen wir 2) das Gerät ohne Verbindung außer Betrieb genommen und eingelagert und möchte es später (wo längst Version 5 aktuell ist) wieder in Betrieb nehmen, wird es ein Problem geben. Ein Offline-Software-Update, z.B. über einen angeschlossenen PC oder Laptop, ist nicht vorgesehen und die zwischendrin verpassten Updates können auch über Funk nicht nachgeholt werden."
Je mehr User, desto geringere Datenraten
Meier weist darauf hin, dass mit zunehmender Nutzerzahl die erzielbaren Datenraten regional in die Knie gehen können. Er empfiehlt daher, diese Anlagen gezielt für einen bestimmten Zeitraum zu mieten und danach wieder komplett zurückzugeben.
Konditionen genau studieren: Nicht für Unterwegs
Vor einer Bestellung empfiehlt es sich, die AGB und FAQ auf der Starlink-Homepage genau zu studieren. Die Geräte können in den meisten Ländern (Mittel-)Europas genutzt werden. Bei der Bestellung muss aber das Nutzungsland und der feste Nutzungsort ("Residential Service") angegeben werden. Ein "Umherfahren" ("Roaming", "Mobile") oder ein Einbau der Anlage auf einem Schiff ("Maritime Services) ist seitens Starlink nicht vorgesehen.
Ausdrücklich betont Starlink, dass auf "Monat-zu-Monat-Basis" abgerechnet wird und der Dienst jederzeit gekündigt werden kann. Der Dienst bleibt dann bis zum Ende des Zahlungszeitraums aktiv. Ist der Vertrag ausgelaufen, muss das Sende/Empfangsterminal "in gutem Zustand binnen 30 Tagen" an Starlink zurückgeschickt werden. Andernfalls würde der volle Preis berechnet. Starlink übernimmt die Frachtkosten für den Rücktransport, ein Versandlabel werde mitgeliefert. Die genauen Details werden im Kundenportal (auf englisch) erklärt.
Somit ist Starlink für Nutzer interessant, die abseits der Zivilisation wohnen, wo auf absehbare Zeit keine terrestrische Versorgung (per Festnetzleitung oder Mobilfunk) zu erwarten ist. Denkbar wäre auch eine zeitlich begrenzte Buchung für ein abgelegenes Ferienhaus oder einen Campingplatz. Nach Ende des Aufenthalts, gibt man die Ausrüstung dann wieder zurück.
Aus den USA wird berichtet, dass Starlink das mögliche Datenvolumen pro Monat drosseln könnte.