*-Nummer

Telefonnummer mit "Stern" könnte in Deutschland kommen

Die Bundesnetzagentur prüft das Interesse an der Einführung einer neuen Nummernform. Nummern nach dem Prinzip *1234 wären kostenlos erreichbar und eine Kurzwahl-Alternative zu bestehenden 0800-Nummern. Was ist das Ziel der Nummern und wie funktionieren sie? Wir erklären es.
Von Thorsten Neuhetzki

Telefonnummern, die mit einem Stern beginnen, bald auch in Deutschland? Telefonnummern, die mit einem Stern beginnen, bald auch in Deutschland?
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Die Bundesnetzagentur prüft das Interesse an einer komplett neuen Rufnummernform, die es in dieser Form in Deutschland bislang nicht gab. Dabei handelt es sich um kurzstellige Rufnummern mit einem vorangestellten Stern. Ob diese tatsächlich einführt werden, ist offen. Zunächst möchte der Regulierer das Interesse an den Rufnummern in Erfahrung bringen und lädt Interessierte zu einer mündlichen Anhörung ein.

Nach Angaben der Bundesnetzagentur gibt es die *-Rufnummern bereits seit Kurzem in Österreich, wo sie jedoch bislang nur aus den Mobilfunknetzen erreichbar sind auch auch nur wenige der bisher zugeteilten *-Nummern tatsächlich erreichbar sind. Als Beispiele nennt die BNetzA hier unter anderem die Nummern der easybank AG (*32792 = *EASYB), dem Mobilfunker 3 (*3734 = *DREI), Hofer (*46337 = *HOFER) oder dem CC Taxicenter (*8294 = *TAXI).

Mindestgesprächsaufkommen in Österreich für *-Nummer notwendig

Telefonnummern, die mit einem Stern beginnen, bald auch in Deutschland? Telefonnummern, die mit einem Stern beginnen, bald auch in Deutschland?
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Davon ausgehend, dass die Einführung wie in Österreich erfolgt, richtet sich die neue Nummer an Inhaber einer 0800-Nummer, die die kürzere Nummer als leichter merkbare Alternative zu ihrer elfstelligen Nummer wollen. Dabei sollen aber nur Rufnummerninhaber mit einem hohen Anrufaufkommen in den Genuss einer solchen Nummer kommen. Mindestens 2 500 Gesprächsminuten im Monat werden in Österreich im Jahresdurchschnitt fällig, sonst wird die *-Nummer nicht zugeteilt oder kann sogar wieder aberkannt werden.

Erotikdienste sind verboten und auch die Bewerbung von künstlich verlängerten Rufnummern wird nicht erlaubt. Bekäme also beispielsweise die ARD die Nummer *273 für *ARD zugeteilt, dürfte sie nicht *2737 als optisch schönere Nummer oder *ARDTV als längere Vanity-Nummer bewerben.

Netzbetreiber müssen Nummer nicht schalten

Eine Garantie, dass die Nummer auch tatsächlich erreichbar ist, gibt es zumindest in Österreich nicht. Die Netzbetreiber werden nicht verpflichtet, die Nummern erreichbar zu machen. Vielmehr sieht man die Erreichbarkeit der *-Nummern als Qualitätsmerkmal bei einem Netzbetreiber. Es darf jedoch bezweifelt werden, ob das der Königsweg ist. In Deutschland hat das schon zu einem faktischen Scheitern der 032-Gasse geführt. Ist eine Nummer nicht von überall aus erreichbar, kann sie nicht als alleinige Nummer beworben werden.

Die mündliche Anhörung erfolgt Anfang März bei der Bundesnetzagentur in Bonn. Dort will die Telekom in Erfahrung bringen, inwieweit Anbieter von Telefonhotlines Interesse an *-Nummern haben, wie Mobilfunk- und Festnetzanbieter dazu stehen und inwiefern die österreichischen Rahmenbedingungen für den deutschen Markt adaptiert werden können.

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