Illegales Streaming: Das wird am liebsten geschaut
Ted Lasso ist bei Netzpiraten beliebt
Foto: Colin Hutton/Apple TV+
Auch diese Studie von Ampere Analysis für Synamedia wird den großen Hollywoodstudios nicht schmecken: Der illegale Zugriff auf Entertainment-Inhalte liegt um 300 Prozent höher als bei Sport. Ampere geht davon aus, dass alleine beim Blockbuster "Spider Man: No Way Home" rund 400 Millionen US-Dollar an Umsatz durch illegale Zugriffe verloren gingen. Wenig überraschend: Ursache sei laut Studie eine starke Fragmentierung des Marktes.
Ted Lasso und Ghostbusters beliebt
Ted Lasso ist bei Netzpiraten beliebt
Foto: Colin Hutton/Apple TV+
Zu den bei Netzpiraten beliebten Titeln zählt Ampere unter anderem "Ghostbusters: Afterlife" und "Ted Lasso" auf. Dahinter folgen die Genres Action, Adventure sowie Crime und Thriller. Ampere Analysis rechnet aus, dass ein Stopp der Piraterie alleine bei Sportinhalten in sieben untersuchten Märkten 9,8 Milliarden US-Dollar an Einnahmen generieren könnte. Bei Entertainment-Inhalten läge hingegen sogar ein ungehobenes Potenzial von 21,8 Milliarden US-Dollar.
Guy Bisson, Executive Director und Mitbegründer von Ampere Analysis: "Es existiert ein hartnäckiger Mythos, dass Piraten nicht für Inhalte zahlen und niemals zahlen werden. Unsere Studie widerlegt diese These insofern, da mehr als die Hälfte der Nutzer illegaler Dienste sogar für eben diese Piraten-TV-Dienste bezahlen. Wir wussten außerdem bereits, dass Live-Sport in dieser Hinsicht ein großes Thema ist, aber was uns an dieser Studie am meisten überrascht hat, war das wahre Ausmaß der Auswirkungen auf die großen US-Studios und Hollywood als Ganzes."
Deutschland kommt vergleichsweise gut weg
Eine gute Nachricht für die Studios gibt es aber auch: Vor allem Deutsche, Italiener und Briten sind Piraterie-Muffel und schauen Inhalte lieber legal. Soziodemografisch zeigte sich außerdem, dass Nutzer von Piraterie-Content tendenziell eher männlich und unter 35 Jahre alt sind.
Avigail Gutman, Vice President of Intelligence and Security Operations bei Synamedia, sagte: "Wenn die Branche nicht handelt, wird die Fragmentierung von Premium-Inhalten, die durch das aktuelle Wirtschaftsklima noch verstärkt wird, die Zuschauer weiterhin sowohl zu kostenpflichtigen als auch zu kostenlosen Pirateriediensten treiben. Dies stellt ein echtes Risiko für Rechteinhaber, Sender und Streaming-Anbieter dar. Neben dem Einsatz von Tools und Techniken zum Schutz von Inhalten und Diensten können Betreiber dem Anstieg der Piraterie entgegenwirken, indem sie sicherstellen, dass Inhalte leicht zu finden sind und die Nachfrage der Verbraucher nach Mobile-First-Diensten sowie mehr aggregierten Diensten und Abrechnungen erfüllen."