Tegut Teo im Test: Einkauf per App und ohne Personal
Verschiedene Supermarkt-Ketten testen seit einiger Zeit Ladenlokale, die ohne Personal auskommen, sich per App öffnen lassen, und wo die Kunden digital und kontaktlos bezahlen können. Bei Tegut, einer aus dem osthessischen Fulda stammenden Kette, sind solche Supermärkte bereits seit Ende 2020 Realität. Dabei handelt es sich (noch) nicht um die regulären Tegut-Märkte, sondern um die Zweitmarke Tegut Teo, die speziell dafür ins Leben gerufen wurde.
Tegut Teo ist ein Supermarkt im Kleinformat, der rund 950 Produkte für den täglichen Bedarf im Sortiment hat - von Milch und Käse über Wurst und Fleisch bis hin zu Obst, Gemüse, Getränken und Süßigkeiten, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Läden gibt es mittlerweile in vier deutschen Bundesländern. Da sie ohne Verkaufspersonal auskommen, sind sie rund um die Uhr geöffnet. Wir haben ausprobiert, wie der Einkauf funktioniert.
Tegut Teo in Gelnhausen
Foto: teltarif.de
Smartphone-App als "Eintrittskarte"
Wer vor einem Tegut Teo steht, findet - trotz 24/7-Öffnungszeit - zunächst einen geschlossenen Laden vor, wenn nicht zufällig gerade ein anderer Kunde öffnet oder das Ladenlokal verlässt. Als "Eintrittskarte" fungiert die Teo-App, die kostenlos aus dem Google Play Store und aus dem AppStore von Apple heruntergeladen werden kann. In der App kann auch gleich eine Mastercard oder Visa als Zahlungsmittel hinterlegt werden.
Mit einem Scanner neben dem Teo-Eingang wird der in der App hinterlegte persönliche QR-Code eingescannt. Dann öffnet sich die Tür. Als Alternative kann auch eine Giro- oder Kreditkarte für den Zugang zum Geschäft genutzt werden. Ein passendes Lesegerät befindet sich ebenfalls neben dem Eingang zum Laden. Die Karte kann kontaktlos eingelesen oder auch ins Lesegerät eingesteckt werden.
Blick in den Mini-Supermarkt ohne Verkaufspersonal
Foto: teltarif.de
Waren per App scannen
Wer die App auf dem Smartphone installiert hat, kann den Strichcode auf den Umverpackungen der gewünschten Waren mit der Handy-Kamera einscannen, bevor die Produkte in den Einkaufskorb gelegt werden. Dabei kann der Kunden auch die Menge eingeben, die vom jeweiligen Artikel gekauft werden soll. Am Ende des Einkaufs ist dann auch die Bezahlung direkt über die App möglich. Dabei wird auf das hinterlegte Zahlungsmittel zurückgegriffen.
Bei zwei von drei Besuchen in einem Tegut Teo hat die Bezahlung auf diesem Weg geklappt. Beim dritten Mal zeigte die App den Hinweis an, der Einkauf müsse von einem Mitarbeiter überprüft werden. Angezeigt wurde ein QR-Code, der mit dem ebenfalls vorhandenen Karten-Terminal eingescannt werden konnte. Danach war auch die Bezahlung über dieses Terminal möglich - mit einer beliebigen Debit- oder Kreditkarte.
Öffnungszeiten rund um die Uhr
Foto: teltarif.de
Einkauf mit Debit- oder Kreditkarte
Wer die App nicht verwendet, muss die Strichcodes der Waren generell am Terminal einscannen und danach mit Debit- oder Kreditkarte bezahlen. Auch das klappte im Test problemlos. Als Alternative zu einer physischen Karte lassen sich beispielsweise auch Apple Pay und Google Pay verwenden. Bei Zahlungen über die App wird auch die Rechnung elektronisch bereitgestellt - leider ebenfalls nur in der App. Wünschenswert wäre zumindest optional auch ein Rechnungsversand per E-Mail.
Tegut Teo ist ein interessantes Konzept. Einerseits erfolgt der Einkauf komplett digital - per App oder eben mit Giro- oder Kreditkarte. Zum anderen ist es dem Unternehmen durch den Verzicht auf Verkaufspersonal möglich, die Geschäfte auch zu Zeiten offen zu halten, wenn andere Supermärkte geschlossen sind. Tegut weist darauf hin, dass die Teo-Läden videoüberwacht werden, sodass potenzielle Diebe keine Chance haben.
In einer weiteren Meldung haben wir über einen Aldi-Supermarkt-Test ohne Kasse und Self-Checkout berichtet.