Re-Design

Telekom eröffnet Flagship-Store in Stuttgart

Nicht alle Kunden kaufen gerne online. Spätes­tens, wenn es um das Thema Bera­tung und Service geht, kommt der Shop wieder ins Spiel.
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Im Zuge der eigenen "Neude­fini­tion ihrer Vertriebs­ober­fläche" hat die Deut­sche Telekom ihren ersten "einzig­artigen" Flag­ship "Magenta Shop 2020" in Stutt­gart (Königs­straße 34) auf etwas über 500 Quadrat­metern im neuen Design eröffnet. Statt heller Töne domi­niert jetzt anthrazit. Dadurch soll die Farbe Magenta besser zur Geltung kommen, der Kunde sich besser zurecht­finden.

Shops müssen besser werden

Der Telekom Flagship-Store ist in Stuttgart, Königsstr. 34 Der Telekom Flagship-Store ist in Stuttgart, Königsstr. 34
Foto: Deutsche Telekom
"Je beliebter die Online-Stores werden, desto besser müssen die Shops vor Ort werden. Shops bieten Service vor Ort" , formu­liert Björn Weiden­müller, Leiter Opera­tions Privat­kunden, das Grund­prinzip. "Die mensch­liche Empa­thie wird bleiben, auch in fünf Jahren wird noch ein Groß­teil des Verkaufs über persön­liche Begeg­nungen reali­siert werden."

Die Produkt­prä­sen­tationen sollen inspi­rieren und unter­halten. An „Erleb­nis­inseln“ sollen die Kunden digi­tale Konnek­tivität auspro­bieren können. Was bringt 5G, wofür ist MagentaGaming gut? Auch leere Akkus vom Smart­phones können aufge­laden oder über ein kosten­loses WLAN im Netz gesurft werden, das Angebot gilt auch für Noch-Nicht- oder Nicht-Mehr-Kunden der Telekom.

Bera­tung und Kunden­ser­vice im Vorder­grund

Beratung an der Bar Beratung an der Bar
Foto: Deutsche Telekom
Wer in den Laden kommt, wird von einem Welcome Manager empfangen, der klei­nere Kunden­anliegen gleich direkt löst oder an den entspre­chenden Ansprech­partner im Shop vermit­telt. Im Shop sind nicht nur Verkäufer, sondern auch Tech­niker. Das bedeutet, der Shop ist zugleich auch die Kunden-Hotline, wenn irgend­etwas am eigenen Anschluss oder dem Gerät nicht geht oder die Rech­nung unklar ist, wenn ein Dienst gekün­digt oder ein Tarif geän­dert werden soll.

Eine strikte Tren­nung zwischen Online-Handel und Shop soll es nicht mehr geben. Kunden können im Shop auspro­bieren, bestellen und die Ware nach Hause schi­cken lassen. In einem "virtu­ellen Regal" soll auf 10 000 Produkte aus dem Online-Katalog zuge­griffen und direkt im Shop bezahlt werden können. Genauso ist auch die Abho­lung oder der Umtausch von online bestellter Ware im Shop möglich.

Fami­lien­freund­lich, Repa­ratur vor Ort

Der Laden soll ein echter Treffpunkt für Jung und Alt werden Der Laden soll ein echter Treffpunkt für Jung und Alt werden
Foto: Deutsche Telekom
Ziel­gruppe der Bera­tung im Telekom-Shop soll die ganze Familie sein, der Laden­besuch soll zum Erlebnis werden. Ein Kids Corner beschäf­tigt den Nach­wuchs, während sich die Eltern in Ruhe beraten lassen oder Probleme lösen. An der neuen RepairBar sollen Smart­phones vor Ort repa­riert werden, soweit das möglich ist.

Bisher waren Shop-Mitar­beiter über­wie­gend Verkäufer, die einen wesent­lichen Teil ihres Gehaltes nur durch Provi­sionen für erfolg­reiche Verkäufe erzielen konnten. Jetzt soll "bera­tendes Verkaufen", die mensch­liche Begeg­nung im Vorder­grund stehen, "die Mitar­beiter werden auch für gute Vorfüh­rungen bezahlt".

Kunden-Events im Shop

Für Kunden-Events wurde ein eigener Raum einge­richtet, wo Talks (Gesprächs­runden) und Work­shops (Wie funk­tio­niert die neue Technik? Was brauche ich für MagentaTV etc.) möglich sind. Dabei sollen auch soziale Themen, neue Produkte und regio­nale Anlässe rund um das Thema Digi­tali­sie­rung eine Rolle spielen, etwa der geplante Glas­faser­ausbau in der jewei­ligen Region.

Die Zukunft der Shops

Auf über 500  Quadratmetern ist im Flaghsip-Store Stuttgart viel Platz Auf über 500  Quadratmetern ist im Flaghsip-Store Stuttgart viel Platz
Foto: Deutsche Telekom
Nach Stutt­gart ist im Herbst ein weiterer Flag­ship-Store in Frank­furt (Main) geplant, andere Stand­orte werden folgen.

„Wir wollen auch zukünftig persön­lich und vor Ort für unsere Kunden da sein und so auch unsere gesell­schaft­liche Verant­wor­tung bei der Digi­tali­sie­rung wahr­nehmen. Daher werden wir weiterhin in unsere Shops inves­tieren", betont Bijan Esfa­hani, Leiter Telekom-Shops bei der Telekom.

Doch nicht alle 400 Telekom-Shops werden so aufwendig umge­staltet werden können. In Flag­ship-Stores werden neue Konzepte und Ideen auspro­biert, die dann - viel­leicht in modi­fizierter Form - auch in klei­neren Läden reali­sierbar sind.

Die Schat­ten­seite: Es werden auch 99 Shops bis Ende 2021 geschlossen oder umge­wan­delt. Sei es, dass ein privater Unter­nehmer den Laden über­nimmt oder sei es, dass sich das bishe­rige Personal "selbst­ständig" macht oder zu nahe beiein­ander liegende benach­barte Stand­orte "verbunden" werden. Die Vertriebs­orga­nisa­tion wurde neu orga­nisiert, von sechs auf vier Vertriebs­regionen redu­ziert, was kosten spart. Aus der Fläche zurück­ziehen möchte sich die Telekom aber auf keinen Fall. "Wir haben nach wie vor größte Ober­fläche" (gemeint sind Laden­flä­chen) und es soll auch weiter inves­tiert werden, um Kunden zu begeis­tern.

Die Fachzeit­schrift connect hat Mobil­funk­shops getestet. Sie spricht Klar­text: o2 liegt absolut vorne, Voda­fone hat sich verschlech­tert, der beste Telekom-Shop ist in München. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren News.

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