T-Systems-Umbau: Neue Telekom-Töchter für Sicherheit & IoT
Der charismatische T-Systems Chef Adel Al Saleh hat den Super-Tanker T-Systems wieder ausgerichtet. Geschäftskunden werden komplett zur Telekom Deutschland überführt.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Wir hatten schon berichtet: Die Deutsche Telekom will ihre Systemkunden-Tochter T-Systems umbauen. Das hat das Unternehmen heute offiziell bestätigt. Wenn der Aufsichtsrat mitspielt, wird sich der Zuschnitt zwischen der T-Systems und der Telekom Deutschland ändern. Der Vorteil: Ein zusätzlicher Personalabbau sei dabei nicht geplant. Um die Konzernstrategie im Feld „führend bei Geschäftskunden-Produktivität“ konsequent umzusetzen, sieht der Plan folgendes vor: In der Telekom Deutschland entsteht eine neue „integrierte Einheit“ für die TK-Services der Geschäftskunden. Sie wird den bisherigen Geschäftskunden-Bereich der Telekom Deutschland sowie die Abteilungen „TC Services“ und „Classified ICT“ der bisherigen T-Systems umfassen.
Außerdem möchte T-Systems durch zwei Ausgründungen am Markt schneller werden. Dazu werden die Geschäftseinheiten „Security“ und „IoT“ (Internet of Things) in selbstständige GmbHs ausgelagert, bleiben aber Teil von T-Systems. Das alles soll im ersten Halbjahr 2020 in Kraft treten.
Konnektivität unter einem Dach
Der charismatische T-Systems Chef Adel Al Saleh hat den Super-Tanker T-Systems wieder ausgerichtet. Geschäftskunden werden komplett zur Telekom Deutschland überführt.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
„Mit der neuen integrierten Einheit für TK-Services verfolgen wir das Ziel, die Effizienz für unsere Kunden zu erhöhen. Unsere Kunden wollen, dass es einfach ist, mit uns Geschäfte zu machen. Sie wollen auf ein Team zurückgreifen, das die komplette Wertschöpfungskette abdeckt.“, betont Telekom-Vorstand und T-Systems-Chef Adel Al-Saleh. „Mit dieser Aufstellung schaffen wir eine Einheit mit durchgängiger Verantwortung. Die Produktentwicklung und Management, Kundenservice und technischer Vertrieb soll unter einem Dach angeboten werden. Die Abteilungen „TC Services“ und „Classified ICT“ (sie bedient im Wesentlichen extra abgesicherte Behördennetze) werden von T-Systems zum Geschäftskundenbereich der Telekom Deutschland wechseln. Betroffen sind sowohl das nationale wie auch das internationale TK-Geschäft.
Transformation geht weiter
Die geplanten Veränderungen setzen die generelle Umorganisation („Transformation“) bei T-Systems nicht außer Kraft. Die beschlossenen Maßnahmen laufen unvermindert weiter. „Sobald der Aufsichtsrat grünes Licht gibt, werden wir mit den Sozialpartnern die notwendigen Schritte verhandeln und zwar „ohne Abbau von Arbeitsplätzen“, betont Adel Al-Saleh. „Die laufende Transformation beseitigt Defizite und hilft uns bei Umsatz, Auftragseingang und Gewinn. Wir werden alle Geschäftsfelder von T-Systems weiterentwickeln – und so ein attraktiver Arbeitgeber bleiben.“ Die kommunizierten Finanzziele des Unternehmens bleiben davon unberührt.
Netze sind schon immer bei der Telekom
Auf Nachfrage erläuterte uns eine Sprecherin der Telekom, dass die wichtigen Netze (Festnetz/Mobilfunk) die Telekom immer selbst betrieben hat. T-Systems hat die Leistung bisher „intern“ eingekauft und daraus Pakete an große Mittelständler (mit internationalem Geschäft) und Konzerne geschnürt und verkauft. Durch den Umbau kommt jetzt alles an einer Stelle zusammen, und zwar dort, von wo bisher nur die kleinen Mittelständler bedient wurden: Im Geschäftskundenbereich der Telekom Deutschland. Der betreut – wenn der Aufsichtsrat im September zustimmt – dann alle Unternehmenskunden, von großen Konzernen bis zum ganz kleinen Ein-Mann-Unternehmen (SoHo).
Arbeit von Adel Al-Saleh scheint zu wirken
Die Systemtochter T-Systems galt bis zum Amtsantritt von Adel Al-Saleh als unübersichtlich bis schwierig. Während große Unternehmen über T-Systems alles von der Computer-Maus bis zum Großrechenzentrum bezogen, wird heute verstärkt auf Kosten geachtet. Dadurch war T-Systems in vielen Fällen oft nicht (mehr) konkurrenzfähig.