Ultrabreitband

ING Bank: Ultrabreitband-Zahlung zwischen Handys

Ultrab­reit­band-fähige Mobil­geräte mehren sich. Chip-Konstruk­teur NXP und die Bank ING möchten über diesen Funk­stan­dard Zahlungen ermög­lichen. Zunächst von Smart­phone zu Smart­phone bei Galaxy-Modellen.
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Bislang finden draht­lose Zahlungen über Smart­phones haupt­säch­lich über NFC statt, NXP und ING wollen jedoch Ultrab­reit­band­funk als Alter­native etablieren. Der nieder­län­dische Halb­lei­ter­fer­tiger Next eXPerience (NXP) und der aus selbiger Region stam­mende Allfi­nanz-Dienst­leister ING Groep starten ein entspre­chendes Pilot­pro­jekt.

Im zweiten Halb­jahr 2022 soll die Test­phase anlaufen. Künftig sollen Kunden der ING-Bank per Ultrab­reit­band Zahlungen zwischen kompa­tiblen Samsung-Smart­phones initi­ieren können. Anschlie­ßend sind weitere Einsatz­gebiete geplant. Darunter das Zahlen in Geschäften, wie es derzeit schon mit NFC möglich ist.

Geld­über­tra­gung per Ultrab­reit­band kommt

UWB für Smartphone-Zahlungen kommt UWB für Smartphone-Zahlungen kommt
Bild: NXP
Das im September 2019 erschie­nene iPhone 11 war das welt­weit erste Smart­phone mit Ultrab­reit­band (Ultra-wide­band, UWB). Im Android-Lager star­tete Samsung diese Tech­nologie mit dem vor zwei Jahren erschienen Galaxy Note 20. Inzwi­schen haben auch Google (Pixel 6 Pro) und Xiaomi (Mi Mix 4) entspre­chend gerüs­tete Mobil­geräte auf den Markt gebracht. Während Apple den haus­eigenen Chip "U1" verwendet und Google den Qorvo DW3720 favo­risiert, setzen Samsung und Xiaomi auf den NXP SR100T. Besagter UWB-Chip ist für das Pilot­pro­jekt von NXP und ING zwin­gend erfor­der­lich.

Per Ultrab­reit­band sollen Zahlungen von Smart­phone zu Smart­phone intui­tiver werden. Aufgrund der geringen Ortungs­genau­igkeit von wenigen Zenti­metern müssen die Mobil­geräte bei NFC-Trans­aktionen sehr nah beiein­ander sein. Bei UWB beträgt die Ortungs­genau­igkeit etwa zehn Zenti­meter. Bezogen auf die Reich­weite ist der Unter­schied noch größer. In dieser Diszi­plin sticht Ultrab­reit­band NFC mit maximal 250 Metern zu unter einem Meter deut­lich aus. Bei der Sicher­heit hat UWB aufgrund von ToF (Time of Flight) und STS (Scam­bled Time Sequence) eben­falls die Nase vorne.

NXP und ING über UWB-Peer-to-Peer-Zahlungen

In einer Pres­semit­tei­lung melden sich der Halb­lei­ter­fer­tiger und das Bank­institut zu Wort. Thijs Janssen von ING erklärt: „Mit dieser neuen Tech­nologie können Sie Peer-to-Peer-Zahlungen tätigen, indem Sie Ihr Smart­phone zu einem anderen ausrichten. Konsu­menten müssen keine persön­lichen Details mehr teilen, was die mobile Bezah­lung schneller und einfa­cher macht. Die Präzi­sion von Ultrab­reit­band stellt sicher, dass die Zahlung sicher zur rich­tigen Person trans­feriert wird.“

NXPs Rafael Soto­mayor ergänzt: „Durch die Nutzung unseres Trimen­sion SR100T UWB-Chips können Kunden direkt mit der ING-Banking-App bequem über Peer-to-Peer zahlen, außerdem erschaffen wir die Möglich­keit für neue Anwen­dungs­sze­narien, etwa UWB an Verkaufs­stellen, um sicheres und frei­hän­diges abkas­sieren einzu­führen.“ Man plant, zusammen mit ING und Samsung die inno­vative Zahlungs­methode welt­weit anzu­bieten.

Indes ist Apple Pay in Deutsch­land bei sieben weiteren Banken heimisch.

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