Visa-Studie: Bargeld wird zum Auslaufmodell
Visa hat die aktuelle Ausgabe seines Payment Monitors veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa wurden im September knapp 1800 repräsentativ ausgewählte Personen in Deutschland zu ihren Kauf- bzw. Bezahlverhalten befragt. Demnach nutzen vor allem die unter 35-Jährigen immer seltener Bargeld. 2019 gaben noch 65 Prozent der Befragten aus dieser Altersgruppe an, häufig bar zu zahlen. In diesem Jahr waren es nur noch 35 Prozent.
86 Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass das während der Pandemie angeeignete Bezahlverhalten auch in Zukunft beibehalten wird. Selbst im stationären Handel greifen die Nutzer den Angaben zufolge immer häufiger auf digitale Lösungen als Alternative zum Bargeld zurück - Tendenz steigend. Dabei sind den Nutzern den Angaben zufolge Schnelligkeit, ein guter Überblick über Ausgaben und die Unabhängigkeit von Geldautomaten besonders wichtig.
Kartenzahlung immer beliebter
Foto: Visa
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Sicherheit. Nur noch acht Prozent der Befragten (minus 4 Prozent im Vergleich zu 2019) sorgt sich vor einem Datenabgriff im stationären Handel beim Einsatz digitaler Bezahlmöglichkeiten wie Kreditkarten. Beim Online-Shopping reduzierte sich der Wert im gleichen Zeitraum von 26 auf 16 Prozent. Kontaktlos an der Kasse zahlen 91 Prozent der Befragten. 2019 waren es erst 55 Prozent.
Mobil bezahlen vor allem jüngere Kunden
Während bereits ein Drittel der unter 36-Jährigen mit dem Smartphone oder der Smartwatch an der Ladenkasse zahlt, sind es bei den 36- bis 45-Jährigen 24 Prozent, bei den 46- bis 60-Jährigen 14 Prozent und bei den über 60-Jährigen nur neun Prozent. Insgesamt sind es 19 Prozent - ein kontinuierlicher Anstieg seit 2019, als es nur sechs Prozent waren. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Männer zahlt mobil, bei den Frauen sind erst zwölf Prozent.
Bargeld ist der Studie zufolge weiterhin in den meisten Portemonnaies zu finden. Vor allem die 18- bis 35-Jährigen haben aber nur noch kleine Mengen mit dabei. 20 Prozent der Verbraucher meiden inzwischen Geschäfte, in denen ausschließlich Barzahlung akzeptiert wird. Bei der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen liegt der Wert sogar bei 32 Prozent. Unter Kunden, die ihr Handy oder ihre Uhr für Zahlungen einsetzen, meiden laut Visa Payment Monitor sogar 40 Prozent Geschäfte, die auf Barzahlungen bestehen.
Wenn es um Kryptowährungen geht, sind die in Deutschland Befragten noch zurückhaltend: Nur sieben Prozent gaben an, mindestens eine Kryptowährung zu besitzen. In Österreich (14 Prozent) und der Schweiz (23 Prozent) sind die Werte höher.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, dass die Sparkassen Apple Pay mit der Girocard bald nicht mehr exklusiv anbieten.