Zahlen

Vodafone: Umsatz mit Datendiensten auf Rekordhöhe

Vodafone verliert DSL- und Mobilfunkkunden
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Jens Schulte-Bockum setzt auf weiteren Netzausbau. Jens Schulte-Bockum setzt auf weiteren Netzausbau.
Bild: Vodafone
Der Mobilfunkanbieter Vodafone hat heute Zahlen für das 3. Geschäftsquartal 2012/13 vorgelegt, welches am 31. Dezember 2012 zu Ende gegangen ist. Vodafone Deutschland konnte seinen Umsatz mit Mobilfunkdiensten gegenüber dem Vorjahresquartal leicht um 0,4 Prozent auf 1,708 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz mit Datendiensten habe sich besonders gut entwickelt: Hier sei der Umsatz um 10,8 Prozent auf 508 Millionen Euro gestiegen - dies bedeutet einen neuen Umsatzrekord. Über alle Konzernsparten betrug der Umsatz 2,46 Milliarden Euro.

Privatkundengeschäft: Smartphones treiben Datenumsatz

Jens Schulte-Bockum setzt auf weiteren Netzausbau. Jens Schulte-Bockum setzt auf weiteren Netzausbau.
Bild: Vodafone
Vodafone weist im dritten Quartal insgesamt 33,9 Millionen Kunden aus. Im Vorjahresquartal waren es noch 37,625 Millionen Kunden. Im Laufe des Jahres hat Vodafone also rund 3,7 Millionen Kunden verloren. Laut Vodafone soll diese hohe Zahl "im Wesentlichen durch Ausbuchungen inaktiver Prepaid-Kunden" zustande gekommen sein. Üblicherweise bezeichnet die Anzahl der Kunden die Zahl der im Netz geschalteten SIM-Karten.

Der Umsatz pro Kunde (ARPU) stieg um 8,4 Prozent auf 16,50 Euro pro Monat. Die Gründe dafür sind unter anderem beim Umsatz mit Datendiensten zu suchen: Dieser stieg im dritten Geschäftsquartal auf 508 Millionen Euro und macht mittlerweile 29,7 Prozent am Umsatz mit Mobilfunkdiensten aus. Der gestiegene Umsatz mit Datendiensten stieg auch wegen der steigenden Zahl an Kunden, die ein Smartphone nutzen. Mittlerweile sollen 31,5 Prozent der Kunden auf ein Smartphone setzen. Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum sagt dazu: "Dem erfreulich starken Datenwachstum begegnen wir mit weiteren signifikanten Investitionen in unser Netz." Diese Investitionen sollen auch in das LTE-Netz fließen. Hier hat Vodafone seit September 2012 die Zahl seiner Kunden, die LTE als Festnetzersatz nutzen, um mehr als 40 Prozent auf 283 000 steigern können. Hinzu kommen 135 000 Kunden, die bereits mit LTE-fähigen Endgeräten mobil unterwegs sind.

Im Festnetzsegment musste Vodafone einen Kundenrückgang verzeichnen. Im Laufe eines Jahres kehrten 6,6 Prozent der Kunden, also insgesamt 226 000, Vodafone den Rücken. Damit ging der Umsatz in diesem Geschäftsbereich um 1,9 Prozent auf 527 Millionen Euro zurück. Das Geschäftskundensegment habe sich dagegen gut entwickelt. Hier soll der Umsatz um 2,4 Prozent gestiegen sein. Das Wachstum sei dabei sowohl auf den Mobilfunk- als auch den Festnetz-Sektor zurückzuführen.

Gesunkene Terminierungsentgelte senken Umsatz

Die Mitte November bekannt gegebene Entscheidung der Bundesnetzagentur, die Terminierungsentgelte im Mobilfunk deutlich auf 1,85 Cent zu senken, habe nach Vodafone-Angaben den erzielten Umsatz gesenkt. Vodafone hat ausgerechnet, dass der Umsatz mit den alten Terminierungsentgelten auf 1,72 Milliarden Euro gestiegen wäre. Das entspricht einem rechnerischen Unterschied von 12 Millionen Euro.

In der Gesamtschau kommt Vodafone auf eine Umsatzsteigerung von 0,4 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro. Mit den beiden Sparten Festnetz und Mobilfunk verbuchte Vodafone dagegen einen Umsatzrückgang um 0,2 Prozent auf nun 2,23 Milliarden Euro.

Zahlen für die Vodafone-Gruppe

Die britische Hauptsparte von Vodafone hat Zahlen für die gesamte Vodafone-Gruppe vorgelegt. Wie das Londoner Unternehmen mitteilte, sank der Umsatz zwischen Oktober und Ende Dezember um zwei Prozent auf 11,38 Milliarden britische Pfund. Der Service-Umsatz, welcher Telefonate und mobiles Internet einschließt, Handyverkäufe aber außer Acht lässt, lag mit 10,37 Milliarden Pfund um 2,6 Prozent unter dem Vorjahr.

Am Markt war ein etwas geringerer Rückgang erwartet worden. Unternehmenschef Vittorio Colao begründete die Rückgänge mit dem schwierigen Geschäft in Europa. Um gegenzusteuern, dreht er weiter an der Kostenschraube und treibt den Ausbau der Mobilfunknetze der neuen Generation (LTE) voran. Für das im März 2013 endende Geschäftsjahr stellt er einen bereinigten operativen Gewinn in der oberen Hälfte der Spanne 11,1 bis 11,9 Milliarden Pfund in Aussicht. Gleichzeitig dürfte der Umsatz sinken.

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