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Erfahrungen mit WLAN im ICE: Im Süden läuft's rund

Wir berichten über unsere Erfahrungen mit dem WLAN-Internet im ICE von Fulda über Nürnberg und zurück. Repräsentativ sind unsere Testergebnisse allerdings nicht.
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WLAN im ICE im Test WLAN im ICE im Test
Foto: dpa
In der 1. Klasse der ICEs der Deutschen Bahn AG ist der in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom realisierte WLAN-Internet-Zugang bereits kostenlos. Für einen ebenfalls kostenlosen Online-Zugang in der 2. Wagenklasse müssen dagegen die Kapazitäten noch erweitert werden. Auch wir haben bei verschiedenen Testfahrten in den vergangenen Monaten festgestellt: Oft läuft der Zugang am rollenden Hotspot nicht rund.

Teilweise bekamen wir nicht einmal eine IP-Adresse zugewiesen, in anderen Fällen funktionierte der Internet-Zugang zwar offiziell, er war aber sehr langsam. Dann wieder funktionierte auf der gleichen Strecke das WLAN-Internet tadellos, so dass selbst Uploads größerer Dateien bei Tempo 300 problemlos möglich waren.

Vor allem auf der Strecke zwischen Frankfurt am Main und Braunschweig kommt es immer wieder zu Problemen - vermutlich auch bedingt durch die zahlreichen Tunnel in diesem Bereich. Auf der Weiterfahrt nach Berlin klappt der Internet-Zugang in der Regel besser, wenn auch hin und wieder mit recht langsamer Performance.

Testfahrt von Fulda über Nürnberg nach München

WLAN im ICE im Test WLAN im ICE im Test
Foto: dpa
In der vergangenen Woche haben wir den Hotspot im ICE auf der Strecke von Fulda über Würzburg und Nürnberg nach München ausprobiert. Dabei waren die Erfahrungen sowohl auf der Hinfahrt als auch auf dem Weg von der bayerischen Landeshauptstadt zurück in die osthessische Metropole durchweg positiv.

Der Internet-Zugang funktionierte einwandfrei. Selbst eine SSH-Verbindung hielt in beide Fahrtrichtungen auf der gesamten Strecke durch. Das Surfen mit einem MacBook Air war mit dem Google-Chrome-Browser ebenfalls während der gesamten Fahrt möglich. E-Mails wurden zuverlässig verschickt und empfangen und auch Chat-Mitteilungen - etwa per Slack - ließen sich ohne Probleme austauschen.

Performance-Probleme im Tunnel

Performance-Einbrüche kam es auch auf dieser Fahrt, wenn sich der Zug in einem Tunnel befand. Allerdings dürfte es die Telekom hier besonders schwer haben, um dem Bandbreiten-Bedarf gerecht zu werden. Auf freier Strecke hatten wir oft Download-Übertragungsraten von 6 MBit/s und mehr zur Verfügung - eine Geschwindigkeit, die für mobiles Arbeiten völlig ausreichend ist.

Beide Fahrten fanden werktags tagsüber statt und der Zug war jeweils stark ausgelastet. So wird vermutlich auch der rollende Hotspot intensiv genutzt worden sein. Umso überraschter waren wir über die durchweg positiven Testergebnisse. Bleibt zu hoffen, dass es perspektivisch gelingt, auch auf anderen Streckenabschnitten die Qualität des WLAN-Internet-Zugangs zu verbessern und den Reisenden eine höhere Zuverlässigkeit anzubieten.

Wie unterschiedlich die Erfahrungen bei der WLAN-Nutzung im ICE sind, zeigen auch Leser-Reaktionen auf unseren Bericht zu den Plänen für das Gratis-Internet in der 2. Klasse zum Start des Winter-Fahrplans im Dezember. So berichten Nutzer, dass sie zum Teil nicht einmal die Anmeldeseite für den Online-Zugang erreichen, während andere Leser anmerken, noch nie Schwierigkeiten mit dem WLAN im ICE gehabt zu haben.

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