Streaming

Erzwungen durch Werbung? YouTube steigert Abo-Zahlen

YouTube hat im September die Marke von 80 Millionen Musik- und Premium-Abon­nenten welt­weit geknackt. Der Konzern sieht die Verbes­serung seiner Premium-Services als Grund für den Anstieg. Aller­dings ist das kosten­lose Angebot durch viele Werbe­spots unat­trak­tiver geworden.
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Die Video­platt­form YouTube hat in dieser Woche verkündet, dass man im September 2022 die Marke von 80 Millionen Musik- und Premium-Abon­nenten welt­weit geknackt habe, Probe­abon­nenten einge­schlossen. Das sei ein Zuwachs von 30 Millionen Mitglie­dern gegen­über den 50 Millionen, die YouTube im letzten Jahr bekannt gab.

Der Konzern spricht über die Stei­gerung von "einem großen Erfolg sowohl für die Musik auf YouTube als auch für unsere Abon­nenten und Künstler, ohne die wir das nicht geschafft hätten".

Ausbau von Premium-Angebot und globale Part­ner­schaften

Künftig soll es noch mehr Werbespots bei YouTube geben Künftig soll es noch mehr Werbespots bei YouTube geben
Foto: goodluz - fotolia.com, Logo: YouTube, Montage. teltarif.de
Das Video­portal sieht den Erfolg vor allem in attrak­tiven Ange­boten wie YouTube Premium. Hier gibt es das gesamte Angebot von YouTube und YouTube Music werbe­frei, abspielbar im Hinter­grund oder offline auf dem Mobil­gerät oder dem Fern­seher. YouTube habe das Angebot noch verbes­sert mit Funk­tionen wie After­par­ties, die exklu­siven Zugang zu Live­stream-Inhalten gewähren, etwa die Premiere von Musik­videos, sowie Zugang zu Rabatten auf die neuesten Devices und Services des Mutter­kon­zerns Google.

Auch "sinn­volle globale Part­ner­schaften" würden zum Erfolg beitragen: Seit dem Start von YouTube Music und YouTube Premium habe man Part­ner­schaften mit Unter­nehmen wie Samsung, Netz­betrei­bern wie SoftBank (Japan), Voda­fone (Europa) und LG U+ (Korea) sowie mit Google-Diensten wie Google One aufge­baut. Diese Partner hätten entschei­dend dazu beigetragen, dass das Video­portal die Schall­mauer von 80 Millionen Abon­nenten durch­bro­chen habe.

Freies Angebot wird durch viel Werbung unat­trak­tiver

Was YouTube verschweigt ist, dass das Video­portal sein kosten­loses Angebot durch eine Zunahme an Werbe­spots unat­trak­tiver gemacht hat. Aktuell expe­rimen­tiert die Video­platt­form zudem mit dem Werbe­format "Bumper Ads" - kurze Werbe­spots, die User nicht wegkli­cken können.

Ging man zunächst noch davon aus, dass es bis zu fünf Unter­bre­chungen vor dem Start eines Clips gibt, werden manche Anwender nun mit bis zu zehn Unter­bre­chungen behel­ligt.

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