IPTV

Zattoo will Auslandskonten und VPN-Nutzung blockieren

Wer in Spanien ein günstiges Zattoo-Abonnement abgeschlossen hat, soll dieses ab 5. Oktober auch nur noch in Spanien nutzen können. Wir fassen zusammen, was sich beim IPTV-Anbieter noch ändert.
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Zattoo schränkt Nutzung ausländischer Accounts ein Zattoo schränkt Nutzung ausländischer Accounts ein
Screenshot: teltarif.de
Es war über viele Jahre ein Geheimtipp: Wer ein Zattoo-HiQ-Abonnement in Spanien abschließt, zahlt dafür nur 29,9 Euro pro Jahr - und demnach weniger als ein Drittel dessen, was für den gleichen Vertrag beispielsweise deutsche und schweizerische Kunden für die Komfort-Funktionen des IPTV-Angebots zahlen. Dafür bietet Zattoo in Spanien aber auch nur ein Bruchteil des hierzulande oder in der Schweiz üblichen Programmangebots, wodurch sich der Preisunterschied schnell erklärt.

Allerdings mussten über einen spanischen Internet-Anschluss gebuchte Abonnements bislang nicht zwingend auch in Spanien genutzt werden. Einmal gebucht konnte der Dienst etwa auch hierzulande oder in der Schweiz eingesetzt werden - mit dem vollen im jeweiligen Nutzungsland üblichen Programmangebot.

Zattoo in der Schweiz besonders interessant

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Besonders attraktiv ist Zattoo über einen Internet-Anschluss mit IP-Adresse aus der Schweiz, denn in der Eidgenossenschaft sind nicht nur die Programme des Schweizerischen und Österreichischen Fernsehens zusätzlich zu empfangen, um nur einige Beispiele zu nennen. Privatsender wie RTL und Sat.1, die in Deutschland nur in SD-Qualität gestreamt werden, stehen in HD zur Verfügung. Zudem lassen sich alle Sendungen eines jeden Programms bis zu sieben Tage im Nachhinein ansehen - besser als jede Mediathek.

Doch mit den günstigen spanischen Abonnements mit erweitertem Programmangebot aus der Schweiz soll schon am 5. Oktober Schluss sein, wie Zattoo betroffenen Nutzern jetzt per E-Mail mitteilte. Demnach sollen die Dienste nur noch in den Ländern verfügbar sein, in denen sie abgeschlossen haben. Sprich: Wer Zattoo in Spanien gebucht hat, bekommt auch nur noch das spanische Programm. Im Ausland soll der Service nicht mehr nutzbar sein.

Zattoo: "Vorbereitung auf neue EU-Regelung"

Mit dieser Lösung will Zattoo nach eigenen Angaben das neue Recht zur grenzüberschreitenden Nutzung vorbereiten, das im kommenden Jahr in allen EU-Staaten in Kraft tritt. Dazu sollen alle Zattoo-Kunden ihrem Wohnsitz-Land zugeordnet werden. Dabei bietet der IPTV-Provider "spanischen" Kunden, die den Dienst bislang überwiegend mit schweizerischer IP-Adresse genutzt haben, sogar offiziell eine Wandlung in ein schweizerisches Abonnement an - mit Gutschein für drei Monate. Danach würden die in der Schweiz üblichen Kosten anfallen.

Allerdings weist Zattoo auch darauf hin, dass der Anbieter die VPN-Nutzung nicht unterstützt. Das untermauerte der Provider auf Twitter. Sprich: Es ist gut möglich, dass Zattoo nach Vorbild von Netflix künftig aktiv gegen Kunden vorgeht, die beispielsweise von Deutschland aus das deutlich umfangreichere Programmangebot aus der Schweiz nutzen. Was bleibt sind die offiziell für Deutschland bestimmten Sender und die Hoffnung darauf, dass Zattoo hierzulande perspektivisch weitere Features anbietet. In einem Ratgeber haben wir Zattoo mit den Angeboten der Mitbewerber Magine und waipu verglichen.

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