"Nebenkostenprivileg": Viele wollen TV-Kabel kündigen
Im Juli 2024 entfällt die Umlagefähigkeit der TV-Kabelgebühren für Mieter in Deutschland, umgangssprachlich auch Nebenkostenprivileg genannt. Eine Befragung des Marktforschungsunternehmens Kantar im Auftrag des TV-Streaming-Anbieters Zattoo - freilich in dessen Eigeninteresse - hat jetzt ergeben: Mehr als ein Drittel der Betroffenen würden ihren TV-Anschluss wechseln und das am ehesten zum Empfang über das Internet.
Nebenkostenprivileg weitgehend unbekannt
Zattoo hofft auf neue Kunden nach Wegfall des Nebenkostenprivilegs
Foto: Zattoo
Der Wegfall der Kabel-TV-Gebühren über die Mietnebenkosten in 2024 ist bisher allerdings nur rund einem Fünftel der Internetnutzenden (18 Prozent) in Deutschland überhaupt bekannt. Den in den Medien verwendeten Begriff "Nebenkostenprivileg" kennen sogar noch deutlich weniger, wie andere Befragungen gezeigt haben. Doch wie sieht es bei den betroffenen Mietern selbst aus? Denn nicht jeder Mietende ist von dem Wegfall überhaupt betroffen, das heißt, zahlt den Kabelanschluss über die Mietnebenkosten und nutzt diesen auch für den TV-Empfang.
Zattoo hat deshalb bei den Betroffenen nachgefragt und kommt zu einem laut eigenen Angaben überraschenden Ergebnis: 40 Prozent haben bereits von dem Wegfall der TV-Kabelgebühren aus den Mietnebenkosten in 2024 gehört. Und die Umfrage liefert noch mehr interessante Einsichten in betroffene Mieter. Denn mehr als ein Drittel (37 Prozent) würde den Kabelanschluss kündigen, wenn dieser nicht mehr Teil der Betriebskosten ist. Die Mehrheit (42 Prozent) ist jedoch noch völlig ratlos und weiß nicht, wie sie künftig TV empfangen wollen.
Die meisten wollen zum TV via Internet wechseln
Unter den Wechselwilligen zeigt sich hingegen deutlich mehr Einigkeit: Hier würde die Mehrheit (68 Prozent) zum Fernsehen über das Internet wechseln (TV-Streaming/OTT und IPTV). Vergleiche mit Umfrageergebnissen aus den Vorjahren zeigen sogar, dass diese Entwicklung immer weiter zunimmt.
"Das Interesse am TV-Empfang über das Internet hat in den letzten Jahren deutlich zugelegt. So wundert es nicht, dass sich ein großer Teil betroffener Mieterinnen und Mieter in 2024 für diesen TV-Empfang entscheiden will. Dabei sind Sorgen hinsichtlich möglicher Mehrkosten aus unserer Sicht völlig unbegründet", sagt Constanze Gilles, die das Konsumentengeschäft von Zattoo leitet.
"Ein vollumfängliches TV-Produkt über Internet kostet heute schon deutlich weniger als Vergleichsangebote über Kabel. Wer das TV-Programm live und zeitversetzt schauen und dabei aus einer Vielzahl von Sendern in bester Bild- und Tonqualität wählen möchte, ist bei TV-Streaming-Anbietern genau richtig. Für uns sollte Fernsehen heute genauso flexibel sein wie andere Abo-Modelle es bereits vormachen: Jederzeit kündbar, ohne lange Vertragslaufzeiten und die Möglichkeit, das Produkt der Wahl einen Monat lang kostenlos testen zu können", sagt sie weiter und macht damit freilich versteckt Werbung für das eigene Produkt.
Auch waipu.tv hatte zuletzt eine Umfrage zum Thema Nebenkostenprivileg durchgeführt.
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