1&1 will zur Jahresmitte 160 Mobilfunk-Standorte haben
Wie berichtet, hat United-Internet-Chef Ralph Dommermuth in einem Handelsblatt-Interview angekündigt, im September mit Smartphone-Tarifen im eigenen Mobilfunknetz von 1&1 zu starten. Zu diesem Zeitpunkt soll auch das mit Telefónica vereinbarte National Roaming starten. Auf diesem Weg will der neue Mobilfunkbetreiber sicherstellen, dass die Kunden auch abseits der eigenen Netzabdeckung ihre Smartphones nutzen können.
Dommermuth gibt sich im Interview darüber hinaus optimistisch, dass 1&1 seine aktuell gesteckten Netzausbau-Ziele erreichen kann. Der Konzern habe mit seinen Partnern neue Ausbauziele vereinbart, deren Erfüllung "alle Seiten klar zugesichert" hätten, wie es im Handelsblatt heißt. Dabei hat 1&1 seine Ziele gegenüber den Aussagen zum Jahresauftakt schon wieder nach hinten korrigiert.
Dommermuth: "20 Standorte in Betrieb"
Neue Details zum "vierten Netz"
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Teilte die Firma Anfang Januar mit, "in den nächsten Wochen bereits fertiggestellte Funkmasten" sukzessive in Betrieb zu nehmen, räumte Dommermuth jetzt ein, "Stand heute" seien erst 20 Standorte in Betrieb. Weitere 80 Standorte rüste das Unternehmen aktuell mit Antennen und einer Glasfaser-Anbindung aus. "Ende nächsten Monat sollen es 160 sein", so der United-Internet-Chef.
Der bislang für den Sommer in Aussicht gestellte Start echter Mobilfunk-Tarife wurde jetzt auf September verschoben. Dafür will 1&1 Ende 2023 nicht nur 1000, sondern sogar 1200 Standorte für das neue Mobilfunknetz zur Verfügung haben. Dommermuth zeigte sich im Interview außerdem überzeugt, das lizenzrechtlich vorgegebene Ziel einer 25-prozentigen Bevölkerungsabdeckung bis 2025 zu erreichen.
Open-RAN-Technik funktioniert
Der 1&1-Chef sagte im Interview weiter, sein Unternehmen habe sich auf die Zusagen seiner Ausbau-Partner verlassen. Man habe eher damit gerechnet, dass die noch neue Open-RAN-Technik, nicht aber die Antennenstandorte eine Herausforderung wird. "Aber wir haben es geschafft. Unser Netz wurde zum Jahreswechsel in Betrieb genommen."
Dommermuth verteidigte im Interview seine Pläne, Kunden zunächst über National Roaming ein annähernd flächendeckendes Netz bereitzustellen. Ähnlich sei auch o2 - damals noch unter dem Namen Viag Interkom - gestartet. Er habe bei der Bundesnetzagentur nun auch 5G-Roaming in den Netzen von Telekom und Vodafone beantragt, zumal die LTE-Technologie, für die das aktuelle National-Roaming-Abkommen mit Telefónica gilt, in die Jahre gekommen sei.
Aktuell kann 1&1 seinen Kunden noch die Nutzung des 5G-Netzes von Telefónica anbieten - allerdings als Service Provider und nicht als eigener Netzbetreiber mit National Roaming. Das wird nach aktuellem Stand künftig nicht mehr möglich sein, zumal 1&1 mittelfristig auch alle Bestandskunden in sein eigenes Netz überführen muss.