Neue Tarife: Magenta macht 5G zum Standard
Der Mobilfunkanbieter "Magenta" hat 5G für seine Neukunden zum "Standard" erklärt und das Datenvolumen erhöht. 15 GB gibt es für ungefähr 29 Euro pro Monat. Doch bevor Sie sich verwundert die Augen reiben: Es geht um magenta.at, das ist die österreichische Festnetz- und Mobilfunk-Tochter der Deutsche Telekom.
Als erster Mobilfunkanbieter in Österreich hat "Magenta" 5G zum "dauerhaften Standard bei seinen neuen Tarifen" erklärt. Doch auch in Österreich gibt es Unmengen an Kleingedrucktem mit zahlreichen Ausnahmen.
Neukunden sollen Handy bei Magenta kaufen
Neukunden, die einen 5G-Tarif abschließen möchten, bekommt diesen nur freigeschaltet, wenn sie im Magenta-Shop zugleich ein Smartphone dazu kaufen. Bestandskunden von Magenta, die auch 5G haben wollen, müssen einen Tarifwechsel vornehmen.
Die beiden bereits vorhandenen unlimitierten 5G-Tarife ("Mobile Unlimited Gold" und "Mobile Unlimited Platin" - jeweils mit Handy) bleiben weiter im Programm. Auch der unlimitierte 5G-SIM-only-Tarif ("Mobile Sim Only Unlimited Gold") bleibt im Angebot.
Für Bestandskunden ändert sich nichts
Für österreichische Magenta-Bestandskunden ändert sich ohne eigenes Zutun nichts. Sie bleiben in ihrem Alttarif weiterhin auf 4G/LTE beschränkt, sofern sie keinen Tarifwechsel vornehmen und der kostet einmalig 49,90 Euro. Wer bereits ein Smartphone besitzt und sich für einen SIM-only-Tarif von Magenta (z.B. "Mobile Sim Only S" oder "Mobile Sim Only M") entscheidet, bekommt 5G offenbar auch nicht.
Mehr Datenvolumen
Neben 5G hat der Anbieter das inkludierte Datenvolumen leicht erhöht - bei gleichbleibenden Preisen. So stehen in den Tarifen "Mobile S", "Mobile M" und "Mobile L" (jeweils mit Handy) ab sofort 5 GB mehr pro Monat zur Verfügung. Wer einen SIM-only-Tarif hat, bekommt nichts extra. Bei diesen Tarifen ändert sich nichts.
Die Tarife im Detail
Die neuen Magenta-5G-Tarife. Nicht wundern, sie gelten in Österreich
Grafik: Magenta.at / Screenshot teltarif.de
Schauen wir uns die neuen 5G-Tarife an: Für 29 Euro im Monat bekommt man den "Mobile S" mit 15 GB Datenvolumen und maximal 100 MBit/s down oder 50 MBit/s up. Bei den Telekom-Kollegen in Deutschland gibt es für monatliche 35 Euro nur kärgliche 5 GB, sofern man keine Gruppe bilden kann oder wenigstens ein Festnetz der Telekom hat.
Nicht nur das: Die Österreicher geben in diesem Einsteiger-Tarif neben den 15 GB, die in Österreich und EU-Europa gelten, noch weitere 50 Minuten, 50 SMS, und 100 MB dazu, die in den Ländern Schweiz, Serbien, Bosnien, Türkei, USA und Kanada beim Roaming gelten. 50 SMS und 50 Minuten Anrufe von Österreich mit Ziel Ausland sind auch enthalten. Für ein kurzes Hallo aus diesen Ländern ist das durchaus interessant.
Nebenkosten im Kleingedruckten
Dabei sind 29 Euro Grundgebühr nicht ganz vollständig, denn im "Kleingedruckten" tauchen weitere Kosten auf: Eine jährliche Servicepauschale von 29,99 Euro und ein einmaliges Aktivierungsentgelt von 69,99 Euro. Sollte auf Kundenwunsch ein Tarif gewechselt werden, werden einmalig 49,90 Euro fällig, sollte es "ausschließlich begünstigende Änderungen gem. § 135 Abs 8 des österreichischen Telekommunikationsgesetzes" geben, kostet das nichts. Rechnen wir die Jahrespauschale auf die Grundgebühr kommen wir auf 31,49 Euro im Monat - dennoch immer noch sehr günstig.
25 GB für ca. 39 Euro
Für 25 GB zahlt man in Österreich 39 Euro (plus die erwähnten "Nebenkosten") und bekommt in den beschriebenen Ländern 100 SMS/Minuten und 300 MB Daten dazu, das Download-Tempo steigt auf 150 MBit/s und bleibt bei 50 Mbit/s up.
Will man 35 GB Volumen, kostet das 49 Euro im Monat, das Download-Tempo klettert auf 250 MBit/s und es gibt 150 Minuten/SMS in o.g. Länder und bei Anrufen oder SMS ins Ausland.
Flatrates spürbar teurer
Flatrates sind mit 62 bzw. 75 Euro deutlich teurer, liegen aber immer noch unter den Preisen der Deutschen Telekom, sofern man in Deutschland keine "Familie" bilden kann oder will oder schon einen Festnetzanschluss hat.
Handys "um 0 Euro"?
Handys gibt es je nach Vertrag "um 0 Euro", was auf hochdeutsch genau 0 Euro bedeutet. Doch das ist Augenwischerei, denn im Kleingedruckten tauchen dann monatliche Zusatzraten auf. Dieses Vorgehen ist in Österreich offenbar so marktüblich. Immerhin müssen die Anbieter die Gesamtkosten des Handys klar benennen. So kostet ein iPhone 13 Pro zum Mobile-S-Tarif insgesamt 848 Euro, was gegenüber dem von Apple auf seiner Homepage aufgerufenen 1149 Euro (oder generell über 1000 Euro bei www.idealo.de) doch schon ein spürbarer Unterschied ist.
In Deutschland wundern sich Beobachter, warum die neuen Tarife von Telekom und Vodafone für "gut" befunden wurden.