Deutsche Telekom: Mehrheitsverkauf von GD Towers erfolgt
Wie bereits berichtet, hat die Deutsche Telekom zum 1. Februar 2023 den Teilverkauf ihres Funkturmgeschäfts in Deutschland und Österreich abgeschlossen, das in der Einheit GD Towers zusammengefasst ist. Der Konzern hatte im Juli 2022 angekündigt, 51 Prozent an GD Towers an DigitalBridge und Brookfield zu verkaufen. Mit dem Abschluss der Transaktion fließen in die Kassen der Deutschen Telekom insgesamt mehr als 10 Milliarden Euro von den Käufern und GD Towers.
Die Transaktion war am Kapitalmarkttag 2021 angekündigt worden und soll die "bestmöglichen Positionierung für die Zukunft und Wertaufhellung des Funkturmgeschäftes" bilden.
Das "virtuelle" Unternehmen "GD Towers" betreibt mit rund 800 Mitarbeitern mehr als 40.000 Mobilfunk-Standorte in Deutschland und Österreich. Es erzielte 2021 einen "pro forma Umsatz von 1,1 Milliarden Euro".
Rechnet man die Leasing-Raten heraus, beträgt das "bereinigte pro forma EBITDA AL" (also Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen, aber nach Leasing) im Jahre 2021 640 Millionen Euro, für 2022 gibt es noch keine aktuellen Zahlen.
Bewährtes Team bleibt an Bord
Bruno Jacobfeuerborn bleibt CEO der Funkturmsparte
Fotos: Telekom/DFMG, Logo: Telekom, Montage: teltarif.de
Personell ändert sich nichts: Das Unternehmen wird weiterhin von CEO Bruno Jacobfeuerborn und Chairman Thorsten Langheim geführt. Die Deutsche Telekom behält 49 Prozent der Anteile mit wichtigen Minderheitsrechten und schafft damit die Quadratur des Kreises: Es kommt Geld in die Kasse, die künftige Wertsteigerung kommt der Telekom ebenfalls zu Gute, denn das Infrastruktur-Geschäft sei "attraktiv".
Es gibt zwar Geld für die Kasse, aber die Telekom Deutschland und ihre Tochter Magenta Austria werden über langfristige Vereinbarungen weiterhin uneingeschränkten Zugriff auf die passive Infrastruktur von GD Towers haben.
DFMG bleibt bestehen
Die Mutter der DFMG, die GD Towers gehört jetzt zu 51 Prozent Finanzinvestoren, aber die Telekom hat weitreichende Mitsprachrechte.
Foto: DFMG/Frank Boxler - www.lachgesichter.de
Das Unternehmen DFMG (Deutsche Funkturm) ist eine Tochter von GD Towers und bleibt wie bisher bestehen und in Deutschland aktiv. In Österreich werden die Türme von der Telekom Infra, und einige weitere Türme werden direkt von GD Towers verwaltet.
Es gibt viel zu bauen
Zu bauen gibt es einiges: Die Auflagen der Bundesnetzagentur, weiße Flecken zu versorgen, konnten aus verschiedenen Gründen nicht rechtzeitig erfüllt werden. Entweder gab es "Bedenken" vor Ort, oder die Genehmigungsbehörden ließen sich viel Zeit, und ab und an soll es auch mit Lieferzeiten bei den Komponenten zu tun gehabt haben. Bekanntlich dauert eine Sendeanlage von der Idee, über die notwendigen Genehmigungen bis zur Inbetriebnahme nach wie vor rund zwei bis drei Jahre.
Jede Woche berichten wir über den Netzausbau im Land.