Cloud Gaming

Amazon Luna: Google-Stadia-Rivale startet in Testphase

Amazon kopiert nicht simpel Stadia, Xbox Cloud Gaming und Co., sondern will als Browser-Dienst mehr User errei­chen und auch anderen Game-Strea­ming-Anbie­tern einen Platz anbieten. Für iPhone und iPad lässt sich das Angebot eben­falls nutzen.
Von

Bereits im April gab es erste Gerüchte über einen Cloud-Gaming-Service von Amazon, nun hat das Unter­nehmen das Amazon Luna getaufte Produkt kürz­lich enthüllt. Auf den ersten Blick ähnelt Luna Konkur­renz­pro­dukten wie Xbox Cloud Gaming, Google Stadia, PlayStation Now und GeForce Now, unter­scheidet sich im Detail aber durch inno­vative Neue­rungen.

So benö­tigen Sie etwa keine dedi­zierte App für das Smart­phone, Tablet oder Netbook, Luna funk­tio­niert schlicht mittels Inter­net­browser. Des Weiteren können andere Firmen ihre eigenen Abon­nement­dienste in Amazons Platt­form inte­grieren. Selbst­redend ist das Produkt auch mit Alexa vernetzt.

Amazon Luna: Cloud-Gaming-Service mit frischen Ideen

Amazon Luna startet in die Testphase Amazon Luna startet in die Testphase
Bild: Amazon
Der Shop-Gigant stellte im Rahmen eines Events zahl­reiche Neuheiten, darunter Alexa-Laut­spre­cher, Fire-Tablets und einen Spiel-Strea­ming-Dienst vor. Luna nennt sich die Lösung, welche nicht nur Wett­bewerber, sondern auch Koope­rati­ons­partner der etablierten Cloud-Gaming-Ange­bote werden könnte.

Die schlechte Nach­richt zuerst: Der Gaming-Service ist momentan ledig­lich in einer geschlos­senen Test­phase und das auch nur in den USA verfügbar. Wann und ob es der Dienst außer­halb Nord­ame­rikas schafft, bleibt abzu­warten. Hält die Umset­zung was sie verspricht, würden sich hier­zulande sicher­lich eben­falls viele Inter­essenten finden. Spielauswahl bei Amazon Luna Spielauswahl bei Amazon Luna
Bild: Amazon
Eine weitere große Über­raschung neben der Bereit­stel­lung als Browser-App ist die Verfüg­bar­keit. Haben iOS-User bislang hinsicht­lich Cloud-Gaming das Nach­sehen, werden diese bei Amazon Luna bevor­zugt behan­delt. Im Early Access sind neben Windows-PCs, Mac-Compu­tern und Fire-TV-Geräten auch iPhones und iPads zuge­lassen.

Support für Android-Mobil­geräte soll zu einem späteren Zeit­punkt folgen. Da Amazon nicht den Umweg über den Apple App Store geht, stößt der Händler nicht auf Probleme, wie sie Micro­soft, Google und Co. derzeit haben.

Was bietet Amazon Luna?

Für 5,99 US-Dollar pro Monat können Spieler auf eine wach­sende Biblio­thek zurück­greifen, welche beim Start mehr als 100 Titel umfasst. Zunächst werden Games wie Resi­dent Evil 7, Control, Tacoma, Rez Infi­nite, Metro Exodus, The Sexy Brutale und Over­cooked! 2 offe­riert. Auf der Luna-Webseite sind aber auch weitere High­lights wie Ever­space, Sonic Mania, Two Point Hospital und Yoka-Laylee erkennbar. Außerdem gibt es mit Assassin's Creed Valhalla und Watch Dogs: Legion einen Ausblick auf das Ubisoft-Port­folio. Kosten von Amazon Luna Kosten von Amazon Luna
Bild: Amazon
Eine Spiel­zeit­begren­zung gibt es nicht. Zu Beginn liegt die Über­tra­gungs­qua­lität bei Full-HD (1920 mal 1080 Pixel) und 60 Bildern pro Sekunde. Zeitnah soll ein 4K-Update folgen. Für Mobil­funk­tarife mit kleinem Daten­volumen ist Amazon Luna nicht zu empfehlen.

Laut Arstech­nica können bis zu 10 GB pro Spiel­stunde anfallen. Für 1080p-Strea­ming empfiehlt der Händler eine Band­breite von 10 MBit/s. Für 50 US-Dollar können Abon­nenten den Luna Controller erhalten. Luna Controller Luna Controller
Bild: Amazon
Das Gamepad erin­nert an jenes der Xbox One und Google Stadia. Alexa-Sprach­steue­rung und eine direkte Verbin­dung zu den Amazon-Servern über WLAN werden geboten. Im Vergleich zu Blue­tooth-Control­lern soll die Latenz um 17 bis 30 Milli­sekunden nied­riger sein.

Eine Smart­phone-Halte­rung lässt sich bei Bedarf montieren. Auf Wunsch funk­tio­niert Luna auch mit gängigen Game­pads von der Xbox One und der PlayStation 4. Ferner verspricht Amazon eine Inte­gra­tion seines Gaming-Video­por­tals Twitch.

Wir haben Samsungs neues Foldable Galaxy Z Fold 2 5G einem Gaming-Test unter­zogen. Wie sich der Falter geschlagen hat, lesen Sie im Bericht.

Mehr zum Thema Cloud Gaming