weiße Flecken

Breitband-Internet ohne DSL-Anschluss

Surfen per TV-Kabel, Funk oder die Stromleitung
Von Marie-Anne Winter

In Gegenden, in die bisher keine breitbandfähige Leitung vorgedrungen ist, kommt das Breitband gelegentlich auch per Funk, beispielsweise über den WLAN-Nachfolgestandard namens WiMAX. Dieser kann mehrere Kilometer überbrücken, während für WLAN spätestens nach einigen Dutzend Metern Schluss ist. Auch Kombinationen aus beiden Techniken sind am Markt zu finden, weil WiMAX derzeit noch in der Standardisierungsphase steckt. Die Nutzer brauchen allerdings noch eine entsprechende Antenne auf dem Dach und eine nomadische Nutzung ist bei WiMAX noch nicht möglich.

Vorreiter auf diesem Gebiet ist die Deutschen Breitband Dienste (DBD) in Heidelberg. Ende vergangenen Jahres hat DBD erste Angebote in Heidelberg und Berlin-Pankow gestartet, die Verfügbarkeit soll bundesweit nach und nach ausgebaut werden. DBD vermarktet vor allem in ländlichen Gebieten seine Produkte DSLonair und MAXXtelekom. DSLonair bietet einen 2 MBit/s schnellen Internetzugang mit Volumentarifen zwischen 100 MB, der 17 Euro monatlich kostet und 10 GB für 23 Euro pro Monat. MAXXtelekom hat Flatrates mit Geschwindigkeiten zwischen 1,5 MBit/s (34 Euro monatlich) und 3,5 MBit/s (44 Euro) im Programm - jeweils inklusive Telefonanschluss.

Das Unternehmen Mvox aus dem bayerischen Zangberg baut seine WiMAX-Netze gezielt in Bayern aus. Der 1 MBit/s schnelle Internet-Anschluss samt Flatrate kostet beispielsweise 50 Euro im Monat. Eine Flatrate mit der doppelten Geschwindigkeit ist für monatlich 60 Euro zu haben.

Regionale Initiativen

Strommast oder Funk-Antenne? Es gibt auch weitere regionale Initiativen, die Wireless-DSL für sich entdeckt haben, etwa Altmark-DSL, DSL-Harz [Link entfernt] oder die Bürgerinitiative DSL für Lohra, die mittlerweile in Kooperation mit regionalen Anbietern eine Breitband-Versorgung per Funktechnologie in ihren Gemeinden realisiert haben. In Lohra beispielsweise kostet die günstigste Variante mit 1 MBit/s Bandbreite im Up- und Downstream und 1 GB Inklusivvolumen 29,90 Euro pro Monat.

Altmark-DSL wird in Kooperation mit der TelComm [Link entfernt] angeboten, der Zugang WiDSL 1000 mit 1 MBit/s im Downstream und 128 kBit im Upstream kostet 16,99 Euro monatlich, für die doppelte Download-Geschwindigkeit erhöht sich der Grundpreis auf 19,99 Euro. Enthalten sind hier aber nur 100 MB Freivolumen. Datenpakete müssen extra gebucht werden. Das 2,5 GB-Paket kostet 14,95 Euro pro Monat, 5 GB kosten 19,95 Euro und 10 GB Transferolumen 29,95 Euro monatlich. Das ist im Vergleich zu den herkömmlichen DSL-Angeboten in den Ballungsgebieten zwar nicht gerade billig, andererseits für viele sicherlich attraktiver, als sich mit einem Internetzugang per 56k-Modem zu begnügen.

Aber auch die Nummer 2 im deutschen Festnetz, Arcor, hat um Kaiserslautern herum unter der Bezeichnung Airmax einen WiMAX-Großversuch laufen.

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