weiße Flecken

Breitband-Internet ohne DSL-Anschluss

Surfen per TV-Kabel, Funk oder die Stromleitung
Von Marie-Anne Winter

Schnelles Internet wird immer noch schneller - die DSL-Anbieter bieten aktuell schon Bandbreiten bis zum 20 MBit/s an. Doch wer abseits der gut versorgten Metropolen wohnt, hat noch immer das Nachsehen. Auch der Breitbandatlas des Wirtschaftsministeriums (BMWi) weist noch zahlreiche weißen Flecken auf. Für Millionen deutscher Haushalte bedeutet das, dass sie nicht mit schnellem Internet via DSL versorgt werden können.

Aber es gibt Alternativen: Sie heißen Kabel, Satellit, WiMAX, WLAN oder Powerline. Außerdem stellen die Mobilfunkanbieter immer mehr mobile Internetangebote per UMTS und neuerdings auch über deutliche schnellere HSDPA-Verbindungen zur Verfügung. Breitband mit der Lupe suchen In diesem Artikel konzentrieren wir uns allerdings auf die Alternativen ohne Mobilfunk oder Satelliten-Internet. Die Breitabandangebote der Mobilfunkanbieter haben wir Ihnen schon vor zwei Wochen in einer entsprechenden Übersichtsmeldung vorgestellt, zu den Satelliten-Angeboten planen wir im Rahmen unseres Themenmonats Breitband eine eigene Meldung.

Schnelles Surfen übers Fernsehkabel

Kunden, die ohnehin schon für einen Kabelanschluss fürs Fernsehen bezahlen, sollten ihren Kabelanbieter fragen, ob er auch Internet anbietet. Das ist inzwischen bei vielen - auch kleineren - Kabelgesellschaften der Fall. Verfügt das jeweilige Kabelnetz bereits über einen Rückkanal, ist das Surfvergnügen aus der Fernsehdose prinzipiell kein Problem. Vorteil des Fernsehkabels ist, dass es sehr hohe Bandbreiten ermöglicht und kaum Störungen auftreten. Oft werden dann zusätzlich auch Telefonanschlüsse angeboten. Die Telefon-Gespräche werden per VoIP über die Kabel-Infrastruktur abgewickelt.

Die Angebote sind von Kabelanbieter zu Kabelanbieter sehr unterschiedlich, bei einigen gibt es recht günstige Basis-Angebote mit geringeren Bandbreiten zum niedrigen Einsteiger-Preis, andere liefern opulente Komplett-Angebote mit hohen Bandbreiten, zahlreichen TV-Angeboten und Telefonie zum ebenfalls günstigen Paketpreis. Bei vielen Netzbetreibern gibt es ein Basisangebot für den Internet-Anschluss mit einer Bandbreite 1 bis 2 MBit/s und 1 bis 2 GB Transfervolumen sowie einem Telefonanschluss um die 20 Euro pro Monat. Es gibt auch günstigere Angebote mit geringerer Bandbreite. Höhere Bandbreiten und mehr Transfervolumen sind naturgemäß auch teurer. TV vor Internet-Zeiten

Die günstigsten Angebote gibt es ab einer Übertragungsgeschwindigkeit von 64 kBit/s (was man noch nicht als Breitband bezeichnen kann) für etwa 10 Euro pro Monat. Beispielsweise Kabel BW, Tele Columbus oder RFTonline bieten eine solche Grundversorgung. Je nach Anbieter sind auch Datenraten von 6, 8  oder 10 MBit/s möglich - ganz Eiligen mit dem nötigen Kleingeld bietet Kabel Baden-Württemberg sogar 20 MBit/s für 149,90 Euro monatliche Grundgebühr. Rekordverdächtig ist derzeit das Angebot von wilhelm.tel mit maximal 50 MBit/s Bandbreite für einen monatlichen Grundpreis von 149 Euro.

Weil die Angebote in der Regel nur regional verfügbar sind, bleibt dem Kunden zumeist nur die Entscheidung, ob ihm das Angebot des örtlichen Betreibers gefällt oder nicht. Eine Übersicht über die aktuellen Angebote der Kabelgesellschaften finden Sie auf unserer Info-Seite.

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