juristische Standhaftigkeit

Telekom denkt über juristische Schritte gegen einen Streik nach

Telekom-Verhandlungsführer Eick: "Was gibt's da zu streiken?"
Von ddp / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom erwägt offenbar gegen einen möglichen Streik seiner von den Auslagerungsplänen betroffenen Mitarbeiter rechtlich vorzugehen. Man werde sich die "juristische Standhaftigkeit" der Streiks anschauen, sagte Telekom-Verhandlungsführer Karl-Gerhard Eick heute im ARD-Morgenmagazin. Man bewege sich "in einer verkehrten Welt", sagte er zu den Streikdrohungen der Gewerkschaft ver.di. Der Konzern wolle Betriebsteile "von einem Tarifvertrag in einen anderen" verlagern, beide seien von ver.di unterzeichnet, sagte Eick: "Also frage ich: Was gibt's da zu streiken?"

Den Vorwurf von ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder, die 50 000 Mitarbeiter müssten nun die Managementfehler der Vergangenheit ausbaden, wollte Eick nicht gelten lassen. "Natürlich hat man auch Fehler gemacht, vielleicht hat man auch zu hohe Tarifverträge abgeschlossen", sagte er. Grundsätzlich bringe es aber nichts "über Managementfehler der Vergangenheit" zu reden: "Es nutzt uns nichts nach hinten zu blicken, wir müssen nach vorne schauen."

Finanz- und Personalvorstand Eick betonte, die Telekom wolle die 50 000 Mitarbeiter zu wettbewerbsfähigen Konditionen im Unternehmen behalten, "um erstklassigen Service anzubieten". Man wolle diese Betriebsteile nicht verkaufen, man müsse sich diese Option jedoch offen halten, falls sich ver.di in den Verhandlungen weiterhin quer stelle. "Wir haben angeboten über Nicht-Verkauf und Kündigungsschutz zu verhandeln - unter der Bedingung, dass wir zu wettbewerbsfähigen Konditionen kommen", sagte Eick.

Der Telekom-Verhandlungsführer zeigte sich optimistisch, dass man bis Ende April doch noch zu einer Einigung mit ver.di kommen werde. Grundsätzlich sei das Unternehmen auch bereit, sein Angebot an die Gewerkschaft nachzubessern, "so lange wir in Verhandlungen sind".

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