Müll-Mails

Neue Techniken sorgen für Spamflut

Spammer verstecken sich hinter fremden Rechnern
Von ddp / Marie-Anne Winter

Der Blick in den E-Mail-Posteingang macht vielen Nutzern wegen der zunehmenden Anzahl an Spam- und Phishing-Mails keinen Spaß mehr. Derzeit gibt es eine neue Flut dieser unerwünschten Post, die so schnell wohl nicht zu stoppen sein wird, wie die Zeitschrift c't berichtet. Schuld daran sind demnach neue Techniken, mit denen sich Betrüger besonders gut verstecken können.

Dabei fangen sich Nutzer mit einem ungeschützten PC sehr schnell einen Trojaner ein: Bereits ein Klick auf verseuchte E-Mail-Anhänge oder Webseiten reicht. Dadurch wird der eigene Rechner Teil eines Bot-Netzes, das ferngesteuert unerwünschte Werbe- oder Phishing-Mails verschickt, ohne dass er es selbst merkt. Dagegen haben es Phishing-Mails meist darauf abgesehen, Zugangsdaten für Online-Banking zu erspähen, indem sie den Empfänger auf gefälschte Bankseiten lotsen.

Unfreiwillige Helfer

Wie die c't weiter berichtet, gelingt es den Versender dieser Spam-Mails zunehmend besser, sich zu verstecken. Zwischen ihren zentralen Servern und den unfreiwilligen Teilnehmern der Bot-Netze ziehen sie neue Zwischenschichten ein. Demzufolge findet zwischen einem Rechner, der ohne Wissen seines Anwenders Werbe-Mails verschickt, und dem zentralen Server mittlerweile keine direkte Kommunikation mehr statt. Alles läuft über die Vermittlungsstellen, die beliebig austauschbar und über mehrere Länder verteilt sind.

In der Folge müssen sich die Widersacher dieser Betrüger gleich mit mehreren Behörden in verschiedenen Ländern auseinandersetzen, wollen sie einen Phishing-Server oder ein Netz von Spammern ausschalten. Ein weiteres Problem liegt in dem häufig nicht besonders kooperativen Verhalten von Internet-Dienstleistern, die an Kriminelle Server vermieten oder Web-Adressen vergeben.

Noch vor einiger Zeit wurden Phishing-Seiten bereits nach wenigen Stunden oder spätestens nach einigen Tagen abgeschaltet. Dank des Einsatzes neuer Techniken wie Rock Phish und Fast Flux dauert es mittlerweile unter Umständen Wochen oder sogar Monate, bis Behörden oder verschiedene Organisationen eine Phishing-Seite aus dem Netz entfernen können, heißt es weiter.

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