Ratgeber

Handys für den Nachwuchs: Worauf kommt es an?

Kinder und Jugendliche haben ganz bestimmte Vorstellungen vom Mobiltelefon
Von Björn Brodersen

Das Handy gehört inzwischen zum Alltag von Kindern und Jugendlichen: Laut einer Untersuchung des BITKOM sind 92 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen mobil erreichbar. Zudem ist fast jedes zweite Kind zwischen sechs und zwölf Jahren im Besitz eines eigenen Handys. Doch während selbst Kinder meist ihre festen Vorstellungen davon haben, wie ihr Mobiltelefon aussehen und was es können soll, geht es den Eltern vor allem darum, dass ihr Kind jederzeit erreichbar ist und im Notfall selbst schnell anrufen kann, ohne dass am Ende des Monats horrende Telefonkosten entstehen. Die Hersteller versuchen mit speziellen Geräten, gleichzeitig die Bedürfnisse von Eltern und Kindern zu befriedigen. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Wahl des Handys achten sollten und stellen Ihnen sowohl einige spezielle Kinder-Handys als auch mögliche Alternativen vor.

Für Kinder und Jugendliche ist das Handy auch ein Statussymbol

Kinder und Handy
Foto: Vodafone
Für die meisten Kinder muss das Handy nicht nur zum Telefonieren herhalten, sondern es stellt ein Statussymbol dar, mit dem sie auch SMS-Nachrichten an Freunde versenden und Handy-Games oder neue Klingeltöne abspielen wollen. Jugendliche nutzen weitere Multimedia-Funktionen, die ihren Eltern teilweise unbekannt sind oder von ihnen nicht beachtet werden, wie etwa die Handy-Kamera für Schnappschüsse, den integrierten Musik- oder Videoplayer, E-Mail oder Instant Messaging, SMS- und MMS-Infodienste sowie das Adressbuch und den Kalender. Dazu gehört auch der Datenaustausch oder -Download über Schnittstellen wie USB, Bluetooth und Infrarot.

Die verschiedenen Datenübertragungswege sind allerdings auch in Verruf geraten, denn hierüber kursieren nicht nur Musiktitel und Fotos der Clique sondern auch nicht-altersgerechte Inhalte oder gar Gewalt- und pornografische Videoclips auf den Handy-Displays der Kinder und Jugendlichen. Die kurzen Filmsequenzen können via Bluetooth oder Infrarot ohne Probleme und ohne Übertragungskosten von einem Handy auf ein anderes übermittelt werden. Eltern müssen also beim Kauf eines Handys für ihr Kind abwägen, inwieweit sie den Wünschen ihres Sprösslings nachkommen wollen. Sowieso treffen Eltern und Kind die Wahl des neuen Handys gemeinsam, dazu müssen sich die Eltern allerdings zuvor über Funktionen und technische Möglichkeiten aktueller Geräte informiert haben. Keinen großen Dank dürfen diejenigen erwarten, die dem Nachwuchs ein eigenes ausgedientes Mobiltelefon vererben.

Beim Kauf auf den Strahlungswert des Geräts achten

Neben den Funktionen, die das Handy beherrschen sollte bzw. darf, sollten auch weitere Merkmale wie etwa der Strahlungswert, Sicherungsfunktionen gegen eine missbräuchliche Nutzung des Geräts, Notfalltasten sowie der Kaufpreis und etwaige Folgekosten bei der Wahl des neuen Kinder-Handys berücksichtigt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben inzwischen bewiesen, dass die gepulste Mobilfunkstrahlung Auswirkungen auf den Körper hat. Dass diese Wirkung gesundheitsschädlich ist, konnte allerdings bislang nicht belegt werden. Einige Studien gehen aber davon aus, dass für Kinder durch die Handy-Nutzung die Gefahr der Bildung eines Tumors am Gehörnerv größer sei als bei Erwachsenen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) rät deshalb, auf Mobiltelefone mit SAR-Werten (Spezifische Absorptionsrate) von 0,6 W/kg oder weniger zurückzugreifen.

Zu finden ist der SAR-Wert eines Handys auf dem Verpackungskarton, in der Bedienungsanleitung des Geräts oder in unserer Handy-Datenbank. Die SAR-Werte der meisten in Deutschland erhältlichen Handys veröffentlicht auch das BfS im Internet [Link entfernt] . Weitere Vorsorgetipps bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie auf seiner Website [Link entfernt] .