Schutz

ver.di fordert Bundesregierung zu Sozialkodex für Telekom auf

Bundesregierung soll Verzicht auf weitere Personalabbaupläne einfordern
Von ddp / Ralf Trautmann

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert von der Bundesregierung einen Sozialkodex für die Deutsche Telekom. Dieser "Sozialkodex Telekom" solle die Interessen der Beschäftigten nachhaltig schützen, sagte ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). In dem Kodex soll die Bundesregierung den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und weitere Personalabbaupläne einfordern sowie die Beibehaltung des laufenden Tarifniveaus und eine Abkehr von Plänen zur Arbeitszeitverlängerung. Hintergrund ist ein möglicher weiterer Stellenabbau bei dem Bonner DAX-Konzern.

Zudem droht die Gewerkschaft wieder mit Streik. "Das hängt von tariflichen Umständen ab", sagte ein ver.di-Sprecher. Sollte eine der zum Verkauf stehenden Telekom-Gesellschaften "an einen Billigheimer gehen, der den Beschäftigten nur fünf Euro pro Stunde bezahlt, werden wir handfesten Widerstand organisieren".

Die Deutsche Telekom will ihre Belegschaft in Deutschland nach Medienberichten von derzeit 154 000 auf unter 120 000 Beschäftigte bis zum Jahr 2012 verringern. Die Düsseldorfer Rheinische Post berichtete, der Aufsichtsrat solle sich auf seiner nächsten Sitzung am 8. November mit den Abbauplänen beschäftigen. Einberechnet in die Stellenstreichungen seien auch die geplanten Verkäufe von Unternehmensteilen der IT-Tochter T-Systems wie der Fernsehtürme und des Rundfunk-Dienstleisters Media Broadcast.

Weitere Artikel zur aktuellen Situation der Deutschen Telekom