Web 2.0

Soziale Netzwerke: "Datensparsamkeit" ist anzuraten

Viele geben zuviel über sich preis - Missbrauch droht
Von ddp / Marc Kessler

Soziale Netzwerke im Internet können für die Nutzer zur echten Gefahr werden. Viele User gingen zu sorglos mit persönlichen Daten um und öffneten damit dem Missbrauch Tür und Tor, rügt Ute Roos vom IT-Magazin iX. Sie verrieten oft so viel über sich und ihre Vorlieben, dass Angreifer sie leicht überlisten und ihnen beispielsweise Phishing-Nachrichten unterjubeln könnten. Hinzu kämen technische Schwächen der Kontakt-Plattformen, die Webcrawlern die Arbeit erleichterten. Diese Programme durchsuchen automatisch das Internet, analysieren Webseiten und sammeln Daten ein.

Viele User nutzten mehrere Web 2.0-Anwendungen parallel, so dass sich ohne Probleme Beziehungen zwischen den Identitäten verschiedener Netzwerke herstellen ließen, sagt Roos. Mit diesem Wissen über Freunde, Beziehungen oder Vorlieben könnten Gauner im Internet einen nahezu authentischen Text erstellen und beispielsweise ein mit einem Trojaner infiziertes Bild anhängen. Oder aber sie könnten die Profilseiten ihrer Opfer mit virenverseuchten Elementen versehen. Und nicht nur das: Wer viel über sich verrate, bekomme meist die Quittung in Form von unerwünschter Werbung.

Datensparsamkeit als beste Option

Um dem Datenmissbrauch vorzubeugen, sollte man darauf achten, private und geschäftliche Daten nicht öffentlich verfügbar zu machen, rät Roos. Egal wie verlockend das Angebot sozialer Dienste auch klinge, der User sollte auch den Anbieter stets gründlich überprüfen und grundsätzlich misstrauisch sein. Mit der Preisgabe von Informationen auf Profilseiten und in Diskussionsforen gehe man besser generell sehr sparsam um, und auch beim Knüpfen von Kontakten sei ein gesundes Maß an Vorsicht nötig.

Zwar könne ein Angriff trotz aller Vorsichtsmaßnahmen niemals ganz ausgeschlossen werden, aber man könne ihn zumindest schneller als solchen erkennen. "Auch wenn persönliche Datensparsamkeit den Spaßfaktor im Netz unter Umständen etwas ausbremsen kann: Manchmal ist es besser, nicht alle Trends mitzumachen", unterstreicht die Sicherheitsexpertin.

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