Test

AI-Browser Opera One im ersten Test

Mit Opera One hat der norwe­gische Soft­ware­her­steller seinem bekannten Browser neue Funk­tionen spen­diert. Beson­ders inter­essant sind dabei Tab Islands und AI-Inte­gra­tion.
Von Björn König

Opera gilt seit langer Zeit als beliebter Browser, da er im Gegen­satz zur Konkur­renz immer wieder inter­essante neue Funk­tionen an Bord hat, in seiner Archi­tektur aller­dings auf Google Chrome aufbaut. Mit der Versi­ons­nummer 100 verpassen die Norweger ihrem Browser nun ein Rede­sign sowie inter­essante neue Features, im Mittel­punkt steht dabei der Umgang mit Tabs sowie die Inte­gra­tion von AI-Funk­tionen.

Opera spricht nicht nur mit ChatGPT

Opera One bringt viele nützliche Funktionen Opera One bringt viele nützliche Funktionen
Screenshot: Björn König
In die Seiten­leiste ist neben ChatGPT vor allem auch die Opera AI "Aria" inte­griert. Sie läuft im Test beson­ders flüssig und im Zusam­men­spiel mit dem Browser selbst weitaus effi­zienter. So können auf jedem Websei­ten­text Begriffe oder Abschnitte erklärt, über­setzt oder im Kontext recher­chiert werden. Aria kann darüber hinaus ähnlich wie ChatGPT in einem inte­grierten Browser-Fenster Fragen im Chat-Stil beant­worten.

Erstaun­licher­weise funk­tio­niert dies bei komple­xeren Frage­stel­lungen bereits gut, wohin­gegen Aria bei recht einfa­chen Anfragen schei­tert. So wusste Aria beispiels­weise auf unsere Stan­dard­frage "Wie wird das Wetter?" kein passendes Ergebnis zu liefern. Auch ChatGPT scheint hier eben­falls vergleich­bare Probleme zu haben.

Viele Stan­dard­apps an Bord

Ein großer Vorteil von Opera One ist weiterhin die Inte­gra­tion zahl­rei­cher Stan­dard­apps, welche dann nicht mehr zusätz­lich instal­liert oder per Lese­zei­chen im Browser verlinkt werden müssen. Dazu zählt neben WhatsApp unter anderem auch Twitter, der Face­book-Messenger und Tele­gram. Inte­griert wurden außerdem Musik­dienste von YouTube und Apple.

Wie auch sein Vorgänger hat Opera One einen eigenen, in der Basis­ver­sion kosten­losen VPN an Bord. Der Nach­teil: Stand­orte lassen sich hier jedoch nur grob nach Konti­nenten auswählen. Wer eine manu­elle Auswahl nach Ländern bevor­zugt, muss Opera VPN als kosten­pflich­tigen Zusatz­dienst buchen. Dann sind welt­weit 60 VPN-Stand­orte inklu­sive. Kompa­tibel ist der Browser zusätz­lich mit Erwei­terungen aus dem Chrome Web Store.

Tab Islands

Ein weiteres inter­essantes Zusatz­fea­ture sind die soge­nannten "Tab Islands". Diese sollen für mehr Über­sicht sorgen, so können beispiels­weise geöff­nete Brow­ser­fenster zum glei­chen Thema in einer farb­lich über­sicht­lichen Tab-Gruppe zusam­men­gefasst werden. Das ist zum Beispiel für Nutzer vorteil­haft, auf deren Compu­tern sehr viele Brow­ser­fenster gleich­zeitig geöffnet sind.

Opera One hat werks­seitig ein Feature inte­griert, um die Bild­qua­lität in YouTube-Videos zu verbes­sern. Damit kann auch in nied­riger Auflö­sung bei gerin­gerem Daten­ver­brauch zumin­dest gefühlt nahezu HD-Qualität erreicht werden. Beson­deren Wert legt Opera außerdem auf das Thema Daten­schutz, auch hier exis­tieren zahl­reiche zusätz­liche Einstel­lungs­optionen, dennoch lassen sich alle Brow­ser­funk­tionen nur nutzen, wenn man ein zusätz­liches Opera-Konto einrichtet.

Für wen lohnt sich der Browser?

Opera One lohnt sich vor allem für Nutzer, denen beson­ders AI-Features, Orga­nisa­tion und die Inte­gra­tion von Apps wichtig sind. Mit dem Opera-Konto lassen sich alle wich­tigen Funk­tionen ebenso Geräte über­grei­fend auf PC/Note­book sowie Smart­phone und Tablets verwenden. Opera One aller­dings ist derzeit noch nicht auf mobilen Endge­räten verfügbar, hier setzt man weiterhin auf die bishe­rigen Versionen.

Profi-User sind womög­lich mit dem Konkur­renten Vivaldi derzeit noch besser beraten, hier sind eben­falls viele inter­essante Features an Bord, so lässt sich dieser Browser zum Beispiel noch komfor­tabler über Tasta­tur­funk­tionen steuern. Wer den Browser zunächst auspro­bieren möchte, kann seine bishe­rigen Profile und Lese­zei­chen aus Chrome, Firefox sowie Micro­soft Edge problemlos impor­tieren.

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