Chip testet Festnetz: Telekom bundesweit Sieger
Die Chip hat Festnetzanbieter getestet: Die Telekom liegt weit vorne, nur in Niedersachsen auf Platz 2.
Bild: Chip.de
Das Computermagazin Chip hat in seiner aktuellen Ausgabe deutsche Festnetzanbieter getestet und versucht, im Dschungel zwischen DSL, TV-Kabel und Glasfaser den "besten Anbieter" zu finden.
Gerade jetzt, wo viele im Homeoffice arbeiten, ist das Festnetz wichtig, und dass es viel zu wenig Glasfaser in Deutschland gibt, war schon vor Corona bekannt und Thema.
Grundlage waren Messungen auf der Seite speedtest.chip.de.
And the Winner is... Telekom
Die Chip hat Festnetzanbieter getestet: Die Telekom liegt weit vorne, nur in Niedersachsen auf Platz 2.
Bild: Chip.de
Chip hat national und regional bewertet. Bundesweit stehen die Top Drei Anbieter ganz klar fest und überraschen den Kenner nicht:
In der Gesamtwertung führt die Deutsche Telekom mit der Note 1,4 gefolgt von Vodafone (1,8) und 1&1 (Note 2,1).
Beim Download (wurde zu 75 Prozent gewertet) sieht es drastischer aus: Telekom 1,4, Vodafone 2,0 und 1&1 mit 2,1. Der Upload (20 Prozent) geht ebenfalls an die Telekom (1,4), Vodafone (1,5) und 1&1 mit 2,2. Bleibt die Latenz, wo die Telekom eine glatte 1 bekam, gefolgt von Vodafone mit 1,1 und 1&1 mit 1,4.
Nordrhein-Westfalen: Netcologne auf Platz 2
Schauen wir nach Nordrhein-Westfalen, da führt die Telekom (1,3) trotzdem vor Netcologne (1,5) und erst dahinter Vodafone (1,9).
In Bayern liegt die Telekom wie im gesamten Bundesgebiet vorne, vor Vodafone und 1&1. Die regionale M-Net schaffte es nicht aufs Siegertreppchen.
Niedersachsen: EWE auf Platz 1
Einzig in Niedersachsen schaffte die Telekom den Platz 1 nicht, sondern der dort sehr aktive Netzbetreiber EWE (1,6). Dann folgt schon die Telekom (1,6), und auf Rang 3 die htp (Hannover) mit 1,8. EWE liegt vor Telekom, weil der Download mit 1,5 besser als bei der Telekom (1,6) bewertet wurde.
Neben Telekom, Vodafone, 1&1 oder EWE (vormals Energieversorgung Weser-Ems), htp (Hannover Telefon Partner), Netcologne oder M-Net (München, Teile von Bayern und z.T. Hessen) wurden auch o2 und Pyur (Tele Columbus) getestet.
o2: Erwartungen dämpfen
Wörtlich im Test: "o2-Kunden sollten defensiver kalkulieren und ihre Erwartungen um mehr als ein Drittel dämpfen (64,5 Prozent)". o2 mache, so die Chip weiter, auch im Produktinformationsblatt forsche Angaben, die laut den Messungen von Chip nicht mit der Realität mithalten könnte (67,9 Prozent)
Nur vier regionale Anbieter berücksichtigt
Von den regionalen Anbietern wurden nur vier berücksichtigt, nämlich EWE, Netcologne, M-Net und htp. Der Anteil der anderen Anbieter sei zu gering gewesen.
M-Net in Bayern habe das Produktinformationsblatt sehr genau eingehalten, aber die andern Anbieter seien schneller und besser gewesen.
Vor dem Wechsel genau informieren
Kunden die von DSL zu Kabel oder zurück wechseln wollen, sollten sich genau informieren. 23,9 Prozent der Haushalte in Deutschland könn(t)en sich über Kabel versorgen lassen, 71,8 Prozent über DSL. Nur "einige glückliche und zahlungswillige Surfer" dürfen sich über Glasfaser direkt ins Haus (FTTB) oder in die Wohnung (FTTH) verwöhnen lassen. Der VATM schätzt den Anteil bundesweit auf etwa 4,3 Prozent aller Festnetzanschlüsse.
Geschwindigkeitsversprechen mit Vorsicht genießen
Chip hat festgestellt, dass die Hochgeschwindigkeitsversprechen bei Verträgen mit formal 100 MBit/s nicht immer eingehalten werden, mehr als 75 MB/s sei schon ein guter Wert. Beim Upload solle man eher mit 30 MBit/s als mit 40 MBit/s rechnen. Ausnahmen seien o2 und Vodafone die nur etwas über 25 MBit/s gekommen seien.
Im Kabel macht sich der Umstieg von DOCSIS 3.0 auf DOCSIS 3.1 drastisch bemerkbar. Im 3.0er-Standard beträgt - technisch bedingt - der Upload nur etwa 5 bis 10 MBit/s, wobei Pyur das Schlusslicht mit 5,64 MBit/s liefert.
Bei DOCSIS 3.1 hat die Chip Uploads von 43 MBit/s (Durchschnitt) gemessen, somit liegen die VDSL-Anschlüsse von Telekom mit 35 MBit/s im Schnitt nicht mal so viel schlechter.
Chip empfiehlt: "Statt gebrochener Gigabit Wahlversprechen, können sich solide 100 MBit/s schon sehr schnell anfühlen."
Wer sich den kompletten Test anschauen möchte, findet diesen auch im Internet.
Der DSL- oder Kabel-Provider hat Highspeed versprochen, doch der Anschluss liefert bei weitem nicht die versprochene Geschwindigkeit: Kann der Kunde sofort kündigen? Wir erläutern das offizielle Prozedere.