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Einfaches Urheberrecht: Die Creative-Commons-Lizenz vorgestellt

Bei der Creative-Commons sieht man gleich, was erlaubt ist
Von dpa / Kaj-Sören Mossdorf

Deutsches Urheber­recht ist kompli­ziert und längst noch nicht an den Stand der technischen Möglichkeiten angepasst. Wie einfach es sein kann, Songs, Fotos oder Texte zu teilen, macht die Creative-Commons-Lizenz (CC) vor. Aber natür­lich gibt es auch Grenzen, etwa bei kommer­zieller Verwer­tung.

Die Creative-Common-Suchemaschine Die Creative-Commons-Suchmaschine
Screenshot: teltarif.de
Das CC-Grund­prinzip ist denkbar einfach. "Urhe­ber geben ihre Werke unter bestimmten Bedin­gungen zur Nutz­ung frei", erklärt Markus Beckedahl, Projekt­leiter von Creative Commons Deutschland. "Dank dieser Nutzungs­frei­heiten können Nutzer wiederum auf die Werke anderer zu­greifen, ohne extra nach­fragen und einen Vertrag abschließen zu müssen, wie das Urheber­recht es verlangt."

Bei CC sieht man gleich, was erlaubt ist, erklärt Catrin Schoneville, Sprecherin von Wikimedia Deutschland. "Der Nachnutzer kann auf einen Blick sehen, ob er ein unter einer bestimmten CC-Lizenz freigegebenes Werk für einen bestimmten Zweck nutzen kann."

Auch bei CC-Lizenzen muss der Autor stets genannt werden

Es gibt sechs verschiedene CC-Lizenzen, die alle eine Bedingung haben. "Der Urheber muss immer genannt werden", sagt Beckedahl. "Als Urheber kann ich davon profitieren, dass Nutzer meine Werke weiterkopieren und mich und meine Werke dadurch bekannter machen."

Die verschiedenen CC-Lizenzen setzen sich aus Modulen zusammen. So kann man verfügen, dass ein Werk nicht kommerziell verwendet werden darf (non-commercial, NC), eine Bearbeitung verbieten (no derivates, ND) oder eine Weitergabe nur unter gleichen Bedingungen vorschreiben (share alike, SA). Daraus ergeben sich die sechs Lizenzen. Immer dabei: das BY-Modul für die Nennung des Autorennamens.

Wer CC-Werke wie Fotos oder Musik sucht, kann bei Suchmaschinen oft einen Filter setzen. Creative Commons bietet aber auch selbst eine Metasuche. Dazu kommen spezialisierte CC-Portale, etwa für Musik. "Es gibt Portale wie Jamendo.com, wo tausende Künstler zu finden sind", sagt Beckedahl. "Plattformen wie Soundcloud haben zumindest die Möglichkeit eingebaut, ebenfalls explizit unter CC zu veröffentlichen und danach zu suchen."

Wenn man ein CC-Werk verwendet, muss man auf jeden Fall die Lizenzbedingungen einhalten, beton Catrin Schoneville. "Das sind unter anderem die Nennung des Urhebers, der Verweis auf Quelle und Lizenztext." Sonst drohen auch bei CC Schadenersatzforderungen.

Selbst wenn die CC-Lizenz eine unkompliziertere Lösung ist, sollte man sich doch genau an sie halten. Warum, lesen Sie auf der zweiten Seite.

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