Verschlechterung

DKB beschönigt wegfallende Gratis-"EC"- und Kreditkarte

Die DKB fordert Bestands­kunden mitt­ler­weile aktiv auf, den anste­henden Ände­rungen zuzu­stimmen. Dabei gibt sich die Bank wenig trans­parent.
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DKB wirbt für neue Debit Visakarte DKB wirbt für neue Debit Visakarte
Quelle: dkb.de
Wie berichtet hat die DKB Ände­rungen für Neu- und Bestands­kunden beschlossen. Während das Giro­konto des Berliner Kredit­insti­tuts kosten­frei bleibt, werden für die im Volks­mund als "EC-Karte" bezeich­nete Giro­card und für die Kredit­karte künftig monat­liche Grund­gebühren fällig. Als Alter­native, die kostenlos bleibt, bietet die DKB künftig eine Debit Visa-Karte an.

Aufgrund der Nied­rig­zins-Politik wird die Luft für Banken dünner und die DKB ist nicht das einzige Unter­nehmen, das seine Produkte über­arbeitet. Aller­dings hätten sich vor allem Bestands­kunden etwas mehr Trans­parenz bei der Einfüh­rung der Neue­rungen gewünscht, zu deren Zustim­mung die Bank die Nutzer regel­recht drängt.

Bestands­kunden werden über­rum­pelt

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Quelle: dkb.de
Wer den pass­wort­geschützten Kunden­bereich der DKB-Webseite aufruft, findet dort eine Vorschalt­seite vor, die über die geltende Rechts­lage aufklärt, nach der Banken "für die meisten Anpas­sungen von Preisen und Bedin­gungen eine aktive Zustim­mung" der Kunden benö­tigen. Weniger kunden­freund­lich ist die Auffor­derung, den "aktu­ellen Preisen und Bedin­gungen" und den Ände­rungen für die Allge­meinen Geschäfts­bedin­gungen gleich an dieser Stelle zuzu­stimmen.

Zwar weist die DKB darauf hin, im Online-Post­fach alle "rele­vanten Doku­mente" hinter­legt zu haben - doch diese hat der Kunde ja mögli­cher­weise noch gar nicht gesehen. Während sich groß an promi­nenter Stelle der Button zur Einver­ständ­nis­erklä­rung befindet, findet sich nur klein am unteren Bild­schirm­rand die Option, eine mögliche Zustim­mung auf einen späteren Zeit­punkt zu verschieben und zum Online-Banking zu gelangen.

DKB irri­tiert mit falschen Aussagen

Wenig seriös ist die auf besagter Vorschalt­seite hervor­geho­bene Aussage "unsere Kondi­tionen bleiben gleich". Dabei findet sich im Online-Post­fach das "Vertrags­angebot Visa Debit­karte", das zudem gleich mit einer weiteren Falsch­aus­sage beginnt: "Die Visa Debit­karte ist die neue kosten­lose Karte zu Ihrem Giro­konto. Sie vereint in ihren Funk­tionen das, was Giro­karte und DKB-VISA-Card bisher zusammen können. Statt zwei Karten brau­chen Sie im Alltag nur noch eine."

Das mag für viele Fälle gelten. Mit der neuen Debit­karte kommen Kunden aber bei Händ­lern nicht weiter, die ausschließ­lich "EC-Karten", also die Giro­card, akzep­tieren, nicht aber Visa und Master­card. Das ist nicht kunden­freund­lich, aus Händ­ler­sicht aber nach­voll­ziehbar, wenn für Trans­aktionen mit Visa oder Master­card deut­lich höhere Trans­akti­ons­gebühren anfallen als beim Einsatz der Giro­card. Wer keine Giro­card mehr hat, muss demnach wieder auf Bargeld auswei­chen.

Ände­rungen nicht trans­parent

Immerhin: Die Giro­card bleibt für Bestands­kunden kostenlos, während Neukunden dafür künftig 99 Cent pro Monat zahlen. Für die Kredit­karte fallen hingegen auch für Bestands­kunden monat­liche Gebühren von 2,49 Euro an, sobald die die neue Visa Debit­karte erhalten haben. Das soll im ersten Halb­jahr 2022 der Fall sein.

Während die DKB den Kunden den Wechsel zur neuen Karte einfach macht ("Unser Vertrags­angebot können Sie dann ganz einfach annehmen, indem Sie die Karte akti­vieren und eine Wunsch-PIN vergeben"), geht die Bank mit den Ände­rungen und vor allem Verschlech­terungen für die Kunden weniger trans­parent um. Anders als bei vielen anderen Unter­nehmen selbst­ver­ständ­lich, hebt die DKB die AGB-Ände­rungen in den Unter­lagen für Bestands­kunden nicht hervor. Hier sollte die Bank drin­gend nach­bes­sern.

In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, dass Master­card den Maestro-Dienst aufgeben will.

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