Quartalsbericht

Drillisch bleibt auf Wachstumskurs

Die aggressive Preisstrategie der zahlreichen Drillisch-Marken zahlt sich offenbar aus: Drillisch bleibt weiterhin auf profitablen Wachstumskurs.
Von Marie-Anne Winter

Die Drillisch AG in Maintal Die Drillisch AG in Maintal
Bild: drillisch.de
Der Mobilfunkanbieter Drillisch setzt seinen profitablen Wachstumskurs auch im zweiten Quartal dieses Jahre fort. Von April bis Juni konnte Drilllisch die Teilnehmerzahl auf 2,92 Millionen steigern - das entspricht einem Plus von 25,6 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen aus Maintal mitteilte.

Die Drillisch AG in Maintal Die Drillisch AG in Maintal
Bild: drillisch.de
Die Zahl der profitableren Budget-Teilnehmer legte sogar um 43,5 Prozent auf 2,34 Millionen zu, während die Anzahl der Volumen-Teilnehmer um 114 000 auf 584 000 Teilnehmer abgenommen hat. Der durchschnittliche Rohertrag (AGPPU) je Teilnehmer stieg um 7,2 Prozent auf 7,85 Euro pro Monat. Die kompletten Zahlen wollen die Hessen am 11. August veröffentlichen. Drillisch ist der Anbieter hinter zahlreichen Mobilfunk-Discountmarken wie Deutschlandsim, maXXim, Phonex, simply, smartmobil oder winsim.

Die Maintaler rechnen weiterhin mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im von 115 bis 120 Millionen Euro laufenden Jahr. Für das kommende Jahr erwartet Drillisch ein Ergebnis zwischen 160 bis 170 Millionen Euro.

Drillisch etabliert sich

Drillisch ist dabei, sich im deutschen Mobilfunkmarkt als ernstzunehmender Anbieter ohne eigenes Netz zu positionieren. Beim Poker um die Genehmigung der milliardenschweren Übernahme von E-Plus durch Telefónica Deutschland kam Drillisch eine Art Schlüsselrolle zu, weil eine der Bedingungen der Wettbewerbshüter von der EU-Kommission war, dass weitere Wettbewerber Zugang zum Netz des dann größten deutschen Mobilfunk-Netzbetreibers bekommen müssten. Drillisch verhandelte damals ein großangelegtes Netzabkommen mit Telefónica Deutschland, das auf die langfristige Nutzung von 20 Prozent der Netzkapazitäten von Telefónica angelegt ist, mit einer Option auf weitere 10 Prozent.

Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, übernahm Drillisch die ehemalige E-Plus-Marke Yourfone und hat nun mit den Yourfone-Shops erstmals auch eigene Shops, in denen die Kunden zusätzlich zum angestammten Online-Geschäft der Drillisch-Marken auch offline Mobilfunkverträge abschließen können. Mit The Phone House sicherte sich Drillisch auch einen Händler, der einen Schwerpunkt im Hardware-Verkauf hat. Drillisch hatte in den vergangenen Monaten immer wieder mit aggressiven Aktionen günstige LTE-Tarife unter die Leute gebracht - allerdings ist die exklusive Vermarktung von LTE-Tarifen im o2-Netz von Telefónica nun ausgelaufen. Das Rennen um die günstigste Allnet-Flat mit großzügigem Datenvolumen dürfte also weiterhin spannend bleiben.

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