Pläne

Bericht: Verkauf der E-Plus-Sendemasten bereits beauftragt

KPN soll Schweizer Großbank UBS die Abwicklung übertragen haben
Von Marc Kessler

E-Plus-Sendemast Die Pläne zum Verkauf
von E-Plus-Sendemasten
sind offenbar bereits weit vorangeschritten
Foto: E-Plus
Die Gerüchte um einen geplanten Verkauf von mehreren tausend Sendemasten durch den Mobilfunk-Netzbetreiber E-Plus haben neue Nahrung erhalten. Einem auf dem Portal der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichten Bericht zufolge sollen die Pläne weit voran­geschritten sein, die Schweizer Großbank UBS soll von der niederländischen E-Plus-Mutter KPN mit der Abwicklung des Verkaufs beauftragt worden sein.

Bringen die Sendemasten bis zu 400 Millionen Euro?

E-Plus-Sendemast Die Pläne zum Verkauf
von E-Plus-Sendemasten
sind offenbar bereits weit vorangeschritten
Foto: E-Plus
Am wahrscheinlichsten sei ein Kauf der Masten durch Infrastruktur-Fonds, zitiert Reuters einen Insider. Im Anschluss an den Verkauf werde E-Plus die Masten im Rahmen eines Leasing-Vertrages zurückmieten. Insgesamt soll mit dem Verkauf der Sendemasten ein Erlös von 300 bis 400 Millionen Euro erzielt werden.

Bereits Anfang Mai hatte das Nachrichten­magazin Spiegel über einen Verkauf der E-Plus-Sendemasten spekuliert. Damals wollte das Magazin in Erfahrung gebracht haben, dass sich E-Plus-Chef Thorsten Dirks bereits mit potenziellen Käufern getroffen habe.

Verkauft werden sollen reine Sendemasten

Reuters spricht in seinem Bericht von rund 18 000 Basisstationen, die E-Plus deutschlandweit betreibt. Die Verkaufspläne beziehen sich nach Informationen unserer Redaktion jedoch ausschließlich auf freistehende Sendemasten - also nicht auf Basisstationen, die etwa auf Gebäuden montiert sind. Die Zahl der reinen Sendemasten, die E-Plus nicht offiziell bekannt gibt, dürfte in einem vierstelligen Bereich liegen.

Die E-Plus-Mutter KPN befindet sich in einer wirtschaftlich schwierigen Situation und war zuletzt (erstes Quartal 2012) mit 11,8 Milliarden Euro (netto) verschuldet. Trotz erheblichen Widerstands der Holländer konnte der mexikanische Milliardär Carlos Slim mit seinem Unternehmen América Móvil - dem größten Mobilfunker Lateinamerikas - knapp 28 Prozent der KPN-Anteile übernehmen. Das KPN-Management hatte vergeblich versucht, den Angriff abzuwehren. Zwischenzeitlich wurde sogar an ein Zusammengehen der deutschen KPN-Tochter E-Plus mit der Telefónica-Tochter o2 gedacht.

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